Germany’s Gold – ARD+ZDF vs. Youtube?

„Es geht um die Perspektive, großes Geld im Video-on-Demand-Bereich zu verdienen“. Was ZDF-Intendant Markus Schächter so euphorisch gegenüber der Financial Times Deutschland ankündigt, erscheint bei genauerem Betrachten etwas utopisch. Es geht um das für 2012 geplante Projekt „Germany’s Gold“ – eine von ARD und ZDF betriebene Online-Videothek.

Gemeinsam mit Fernseh- und Filmproduzenten planen die beiden öffentlich-rechtlichen Sender eine Video-Plattform, die in ernsthafter Konkurrenz zu Youtube stehen soll. „Qualitätsinhalte aus 60 Jahren deutscher Fernsehgeschichte“ werden dort auf Abruf bereit stehen. Das Konzept soll entweder durch Werbung finanziert werden oder aber gegen Gebühr angeboten werden.

An der Umsetzug des kostspieligen Projekts (die Rede ist von einer 7-stelligen Summe), arbeiten zur Zeit die kommerzielle WDR Mediagroup und ZDF Enterprise, denn nur diesen Unternehmen ist es laut Rundfunkstaatsvertrag gestattet, privatwirtschaftlichen Aktivitäten nachzugehen. Angeblich ist man auch offen gegenüber privatrechtlichen Sendern; diese äußerten sich bis jetzt allerdings noch nicht zu diesem Angebot.

Dass ARD und ZDF ihr Online-Angebot ausweiten wollen und nach neuen Profitmodellen suchen ist verständlich; der Wunsch, in einem Zug mit Youtube und Co. genannt zu werden, wird allerdings aus zwei Gründen an seine Grenzen stoßen:

1. Warum sollten Nutzer für Videos zahlen, die durch Zahlung der Rundfunkgebühren mitfinanziert wurden?

2. Auch rechtliche Probleme könnten dem Projekt im Wege stehen, denn erst vor Kurzem wurde den beiden Privatsendern RTL und Sat1 die Gründung einer Online-Videothek vom Bundeskartellamt untersagt.

 

Quelle: http://www.golem.de/1104/83126.html

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