Schöne neue Technikwelt vs Apple über alles?

Neue Kommunikationsmöglichkeiten, dutzende Studien, ein Technikhype folgt dem nächsten. Alles zu Gunsten der Endverbraucher? Eine gute Frage. Denn wo es früher „Content is King“ hieß, heißt es heute wohl eher „Verkaufszahlen über Inhalt“. Medienunternehmen wollen überleben und uns jede kleine Neuerung als das Ultimative verkaufen. Apple hat Ende Januar die magische Grenze von 10 Milliarden verkaufter Apps gebrochen. Doch wieviele davon brauchen wir tatsächlich und wer verdient bei einem ausgeklügelten Apfel-Bezahlsystem wirklich, Entwickler oder Anbieter? Immerhin kassiert Apple satte 30 Prozent an jeder App, die für Apple-Produkte verkauft werden. Auch zu dem umstrittenen Abo-Modell, dass künftig für die iPad-Ausgaben der Zeitungen eingeführt werden soll, müssen die Verleger 30 Prozent Gebühr an Apple abtreten.

Aktuell wird wieder viel über die kommenden Apple-Produkte spekuliert, steht doch die nächste Generation iPad kurz vor der Veröffentlichung. Ein neuer Schlag soll das iPhone nano sein. Der kleine Bruder des iPhones. Ein mutiger und gleichzeitig sehr gewagter und logischer Schritt. Längst ist das iPhone kein Eliteprodukt mehr, auch wenn uns die Werbung dies immer wieder suggerieren will. Apple will mehr und mehr versuchen neue Märkte zu erschliessen. Erst die Telekomexklusivität aufgegeben und sich neuen Anbietern geöffnet und nun entprechende Massenprodukte für alle. Sozusagen ein Mini-iPhone aus dem kalifornischen Königspalast. Kann das gutgehen? Wird es, denn egal was Applegründer Jobs anfasst, es wird zum Erfolg. Doch wiederum muss man sich fragen, ob dies aus Konsumentensicht der richtige Weg ist. Applejünger sind nämlich ein ganz eigenes Völkchen. Sie geniessen die Verbindung der Marke zu Kreativität und medialer Professionalität – und genau hier steigt die Angst. Wird die Marke jetzt zur Ramschmarke, Apple für alle? Wenden sich Konsumenten gerade deshalb wieder ab? Die nächsten Pressetermine bzw Verkaufszahlen werden es zeigen. Die Konkurrenz sitzt Apple jedenfalls dicht im Nacken.

Quellen

http://www.apple.com/de/pr/library/2011/01/22appstore.html (15.02.2011)

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/it/0,2828,741127,00.html (15.02.2011)

http://www.macerkopf.de/iphone-nano-gaenzlich-ohne-speicher-streaming-ueber-mobileme-02960.html (15.02.2011)

http://de.finance.yahoo.com/nachrichten/Apple-geht-minimal-Verleger-ftd-2003012638.html?x=0 (15.02.2011)

http://www.zeit.de/digital/mobil/2011-02/Apple-iPhone-mini-klein (15.02.2011)

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2 Gedanken zu „Schöne neue Technikwelt vs Apple über alles?

  1. Härtester Konkurrent Google ist mit den vorgelegten Verkaufszahlen ihrer Android-Apps äußerst unzufrieden. Grund dafür ist die eingeschränkte Zahlungsmethode, die es für den potentiellen Käufer lediglich ermöglicht, die Kreditkarte zu zücken.
    In Zukunft soll der Vorgang optimiert werden um weitere Marktanteile für sich gewinnen zu können.
    Eine größe Hürde steht dem jedoch entgegen. Dem Netzanbieter ist es laut Gesetz untersagt, für Dritte von der Rechnung des Kunden abzubuchen. So bleibt fraglich wie Google das Problem zeitnah löst.
    Apple wird jedoch immer seinen guten Ruf zu Geld machen. Entgegen der These Apple werde zur „Ramschmarke“ bleibt zu erwähnen, dass hier auch Hightech und Know-how auf high-end Standart geboten wird.

  2. Der Hype um Apple in den letzten zehn Jahren ist schon relativ nervig.
    Natürlich ist deren Technik innovativ und den anderen Entwicklern meist weit voraus und durch hauseigene Software, die mit fremder Hardware meistens nicht kompatibel ist, schafft es Apple seine Kunden an sich zu binden. Man kann keine Produkte „mit dem Apfel drauf“ billig erweitern, oder auch nur Musikdateien problemlos mit Freunden tauschen.
    Sobald man ein Gerät kauft, macht man sich sofort von der Firma abhängig, jede App, jedes Ersatzteil, jedes Programm für den MAC muss von Apple sein (und diese sind ja auch meist viel teurer als für normale Multimediaprodukte).
    Dazu holt die Konkurrenz immer weiter auf, das iPhone beispielsweise ist nicht mehr unumstrittener Marktführer der Smartphones und auch die Tablet PCs werden noch in diesem Jahr von dutzenden anderen Entwicklern auf den Markt geworfen mit dem Open Source-Betriebssystem von Google: Android 2.3 Gingerbread bzw 3.0 Honeycomb.

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