Der deutsche Regisseur Uwe Boll ist bekannt für seine umstrittenen und größtenteils sehr schlecht betitelten Filme. Mehrmals wurde er schon mit der Goldenen Himbeere, dem Preis für die schlechtesten Leistungen in der Filmbranche ausgezeichnet.
Sein neuester Film, der seiner Ansicht nach am besten und wahrheitsgetreuesten die Wirklichkeit des Alltags im Konzentrationslager Auschwitz zu Zeiten des Völkermordes schildert, reichte er bei den 61. Berliner Filmfestspielen ein, wo der Film jedoch prompt abgelehnt wurde.
Bezüglich der Absagen eines Films macht das Komitee der Filmfestspiele grundsätzlich keine Angaben. Boll vermutet nun, dass es sich bei der Ablehnung um persönliche Gründe seitens des Berlinale Chefs Dieter Kosslick handeln könnte und dass sein Film, trotz der Entrichtung der Anmeldegebühr übergangen wurde. Als Reaktion darauf beschloss Uwe Boll den Verantwortlichen der Filmfestspiele zu verklagen, um nicht nur die Anmeldegebühr in Höhe von 125 Euro zurück zu bekommen, sondern auch um einen Teil seiner verletzten Ehre wiederherzustellen. Des Weiteren vermutet er, dass bei dem Auswahlverfahren bzgl. der Filme nicht ordnungsgemäß vorgegangen und seine Filme aufgrund seines negativen Ansehens nicht einbezogen werden.
„Der Film stellt das Töten in den Mittelpunkt. […]Er zeigt die tatsächliche Situation des Todescamps und konzentriert sich auf einen typischen Tag – ohne Helden oder eine durchgängige Story.“ Diese Aussage, mit der Boll die Bedeutung seines Films zu erklären versucht, lässt allerdings annehmen, dass allein die brutale Darstellung des Ereignisses dazu führte, dass sein Film nicht angenommen wurde.
Es ist zu bezweifeln, dass Uwe Boll im Rechtsstreit seine Ehre wieder herstellen kann. Auch ist es fraglich, ob sich der Regisseur mit seiner Reaktion nicht noch mehr ins negative Licht rückt. Eventuell sollte er sich die Kritik doch einmal anhören und Ernst nehmen.
Quellen:
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,745487,00.html
http://www.welt.de/kultur/berlinale-2011/article12497910/Boll-kuendigt-Strafanzeige-gegen-Berlinale-Chef-an.html