Pressefreiheit: Deutschland sinkt um 5 Plätze

Laut dem Jährlichen Worldwide Pess Freedom Index steht Deutschland in der Liste der freiesten Länder auf Platz 23, zusammen mit Jamaica und Benin. Mit Griechenland (32), Frankreich (35), Italien (40) und Spanien (41) liegt die BRD im hinteren Bereich der europäischen Staaten, den letzten Platz unter den Europäern belegt Polen (58). Grund für den Fall Deutschlands in der Rangliste sind nicht zuletzt die „Cicero Affäre“ sowie das illegale Abhören von Journalisten durch den BND. Dänemark fiel indes von Platz 1 auf 19, nachdem einige Autoren im Zuge des Streits um die Mohammed Karrikaturen nur unter Polizeischutz weiterarbeiten konnten. Interessant auch die Lage der USA. Sie fiel in den vergangenen 4 Jahren von Platz 17 auf 53 (US Territorium) bzw. 119 (außerhalb des US Territoriums). Grund dafür sind die Repressalien gegen Journalisten im Zuge des Kampfs gegen den Terror, der ganz offiziel von Seiten der Gerichte geführt wird. Diese veweigern in 27 Bundesstaaten die Geheimhaltung der Quelle, auch in Fällen abseits der „Kriegsberichterstattung“.

Einen positiven Effekt macht die Studie jedoch ebenfalls aus. Nicht nur besetzen europäische Staaten die ersten 15 Plätze der Rangliste, die (baldige) Mitgliedschaft in der EU scheint einen positiven Effekt auf die Pressefreiheit der osteuropäischen Länder zu haben.

print

6 Gedanken zu „Pressefreiheit: Deutschland sinkt um 5 Plätze

  1. Eine durchaus interessante Studie mit zum Teil noch interessanteren Ergebnissen – interessant wäre auch zu wissen, wie das Ranking zu Stande kommt. Dies kann man sicherlich auf der angebenen Homepage nachlesen, aber als Student fehlt einem eben manchmal die Zeit… 😉

  2. Es wäre tatsächlich interessant zu wissen, wie der Index berechnet wird, die Antwort bleiben die „Reporters sans frontières“ leider schuldig. Die Website gibt nur Einblick in die 50 Fragen (z.B.: Wie viele Cyber-Dissidenten oder Blogger sind inhaftiert), die von eigenen Korrespondenten bzw. Menschenrechtsaktivisten u.Ä. beantwortet wurden. Die Universität Paris war noch bei der statistischen Auswertung behilflich, ob das allerdings sehr zur Klärung beiträgt darf bezweifelt werden.
    Wenn noch „interessantere“ Ergebnisse vorliegen wäre natürlich schön zu wissen, welche.

  3. Ich denke, dass man das Verfahren des Freedom House Index nicht immer so ernste nehmen kann, denn sie haben auch afrikanische Staaten die nachweislich Diktaturen sind zum Teil als frei oder teilweise frei eingestuft. Ich finde es auch verwunderlich, dass das Verfahren nicht wirklich erklärt wird.

  4. Wie genau man zu den Ergebnissen kam bzw. wie dieser Fragebogen ausgewertet wird und wer genau ihn ausgefüllt hat, würde mich auch interessieren.
    Am wichtigsten ist jedoch, dass diese Ergebnisse Journalisten ermutigen sollten, investigativ zu arbeiten und dass weder Mohammed Karikaturen noch Cicero Affäre ihre Arbeit beeinflussen sollten.

Kommentare sind geschlossen.