Das Highlight des Jahres 2011 – die Crème de la Crème des Unterhaltungsfernsehens – das Tüpfelchen auf dem I oder einfach: Das DSCHUNGELCAMP.
Wer nun leugnet, dieses Spektakel gesehen zu haben, lügt ohne Zweifel. Tatsächlich ist das diesjährige Dschungel-Gemetzel in Australien, besser bekannt unter SAW 3D VIII Reloaded ein voller Erfolg für RTL. Wir wollten sie schwitzen sehen, die Z-Promis und ja, das haben wir. RTL lieferte uns eine grandiose 16-tägige Dokumentation menschlicher Abgründe. Im Finale am vergangenen Samstag wurde der würdige Dschungelkönig Peer Kusmagk gekürt. Ab Tag 8 bis zum Schluss durften die ZuschauerInnen für 50cent ihre Stimme abgeben, somit mussten erst Frank Matthée, Eva Jacob, Gitta Saxx, Rainer Langhans, Mathieu Carrière, Indira Weis und schließlich Jay Khan gehen. Sarah Knappik verließ freiwillig das Camp.
Peer Kusmagk alias per Tränen
Der symphatische Emo fand seinen Platz in den Herzen der Zuschauer mit rührenden emotionalen Auftritten. Er war der Einzige, der das Mitgefühl in uns hervorbrachte und sich zur absoluten Nr. 1 in einem gelben Stretch-Body für immer in der TV-Landschaft verewigte. Sein Support bei Sarahs beinahe „Steinigung“, angezettelt von Jay, und die liebe Geburtstags-Überraschung für Gitta Saxx zeigte uns, dass in ihm ein wahrer Gentleman steckt. Ehrliche Haut oder heimlicher Fäden-Zieher?
Die Zweit-Platzierte Katy Karrenbauer und der Dritt-Platzierte Thomas Rupprath(alias Bademeister) verblassen im Schein des glorreichen Königs.
Jay Khan alias Gay-äh-Jay
Um sein Image zu retten, sind ihm auch Flüsterattacken mit Indira recht. Das dies alles aufgezeichnet wird, muss der gestandene Medien-Profi doch wissen? Weit gefehlt. Spätestens kurz vor seinem Rauswurf ist klar: Die Love-story zwischen Indira und ihm ist nicht ganz koscher. Man fragt sich bisweilen, wie weit ein Promi gehen darf, um sich selbst zu vermarkten. Eines ist sicher: Falschheit und Aggressivität gegenüber anderen rächt sich. Wer sich verbal nicht auseinandersetzen kann, gehört nicht ins Fernsehen.
Mathieu Carrière alias Drama-Queen
Pathetischer und überaus dramatischer Kniefall – welche Frau wünscht sich das nicht. Nun ja – situationsabhängig kann es auch mal durchaus negativ gemeint sein. Als Carrière Sarah K. anflehte das Camp zu verlassen, um den Camp-BewohnerInnen, sich und ihrer „angeknacksten Psyche“ einen Gefallen zu tun, werden die ZuschauerInnen nicht vergessen. War dieser spontane Ausbruch berufsbedingt (da Schauspieler)vorhersehbar oder war er schon so weit in den Intrigen verstrickt, dass er sich gezwungen sah, sich der Gruppenmeinung anzupassen?
Rainer Langhans alias Der Einsiedler
Er kam, sah und verließ das Camp. Ohne bleibenden Eindruck? Man sah ihn öfters milde-lächelnd vor sich hin sinnieren. Man wusste, er dachte sich seinen Teil, wurde aber von RTL kaum ins Rampenlicht gerückt. Besser gesagt, gar nicht. Er blieb dennoch bis zum Schluss relativ friedlich analysierend.
Sarah Knappik alias Sarah K. – Zickenstar
An manchen Tagen getarnt als Zebra (im Gesicht) und an manch anderen als wehrhafte, fleischgewordene Vegetarierin.
Erfolgreich setzte sie sich zur Wehr, bis Tag 12 alle Dschungelbewohner außer Peer Kusmagk ihre Disqualifizierung forderten oder selbst alle gehen wollten. Sie ging freiwillig – mehr oder weniger mit Würde – ließ aber zum Abschluss eine Bombe platzen. Jay Khan soll sie vor der Show um eine inszenierte Love-Story gebeten haben. Dies habe sie abgelehnt und sich somit selbst zu Jay Khans Erzfeind Nr.1 gemacht. Inszenierung oder feige Intrige?
Wir erinnern uns also an die abenteuerlustigen 11 Kandidaten, die unter extremen Bedingungen, das muss man ihnen zusprechen, im australischen Dschungel 16 Tagen ausharren mussten. Am Ende waren es nur noch drei. Aber der Weg zum Ziel veranschaulicht, wie weit Menschen gehen oder aber auch getrieben werden, wenn sie isoliert von der Außenwelt und mit gänzlich unterschiedlichen Charakteren miteinander auskommen müssen. Es erinnert mich zum Teil an „Das Experiment“ – wo die Situation zwischen Wärter und Gefangene ebenso eskaliert.
Quellen:
- RTL, Das Dschungelcamp 2011
- Kuzmany, Stefan, Im Angesicht der Kreatur
URL: http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,742438,00.html
(Stand: 31.01.11)
(Stand: 31.01.11)
Ja, auch ich habe das Dschungelcamp ebenfalls mitleidlos verfolgt. Ich finde deine Beschreibung der verjährten bzw. übersehenen Promis ziemlich treffend ;-). Big Brother ist ein ganz ähnliches ,,Phänomen‘‘. Keiner guckt es, doch die Einschaltquoten sagen etwas anderes. Und ja, Big Brother habe ich mir ebenfalls angeguckt, nicht oft, aber so oft das ich mir dachte, ich muss Soziologie studieren um die Öffentlichkeitsgeilen Personen auf den Privatsender zu verstehen. Vielleicht gibt es ja so etwas wie ein RTL- (Lager) Koller…