Steffen Seibert verlässt das ZDF

Steffen Seibert. Quelle: bundesregierung.de
Offenbar steht die Pressestelle des Bundeskanzler(innen)amtes in regem Austausch mit den öffentlich-rechtlichen Sendern. Nicht nur was Nachrichten angeht, sondern auch bezogen auf das Personal. Kürzlich verließ Ulrich Wilhelm sein Amt als Regierungssprecher und führt nun die Intendanz des Bayrischen Rundfunks. Jetzt hat er einen würdigen Nachfolger gefunden: Fortan wird die PR-Abteilung der Kanzlerin von keinem geringeren als dem ZDF-Nachrichtensprecher Steffen Seibert angeführt.
 
Seibert hat bereits seit 1989 für das ZDF gearbeitet, für seine Moderation der ZDF-Sondersendung zum Anschlag auf das World Trade Center erhielt er die Goldene Kamera. Seit 2007 war er der Anchorman des Nachrichtenmagazins „heute“. Er hat seine gesamte berufliche Laufbahn bei dem Sender verbracht, doch jetzt fühlt er sich offenbar zu größeren Aufgaben berufen.
 
Damit kehrt einer der wohl kompetentesten Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks dem Journalismus den Rücken. Seibert war dafür bekannt, die Inhalte seiner Sendung auf einfache Weise zu vermitteln und auch komplizierte Zusammenhänge der Bevölkerung anschaulich darzustellen.
 
Eine Fähigkeit, die ihn in seinem neuen Job sicher nützlich sein kann.
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Ein Gedanke zu „Steffen Seibert verlässt das ZDF

  1. Die Glaubwürdigkeit und Kompetenz, die sich Seibert in seiner Arbeit beim ZDF erworben hat, nutzt nun die Koalition. Ein geschickter Schachzug der Regierung, eine vertraute, bis dato objektive Person als Regierungssprecher einzusetzen. Die struktuelle Kopplung der beiden Systeme Politik und Medien ist mir schon fast unheimlich.

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