Wenn es um eine gemütliche Abendplanung geht man oft vor der Frage: Geld für einen Film im Kino ausgeben oder doch lieber sparen und DVD einlegen. Dies kam oft auf dasselbe hinaus, wodurch auch die Filmpiraterie angekurbelt wurde. Aber vor gar nicht allzu langer Zeit gab es eine Entwicklung, die den Kinobesuch tatsächlich wieder zum Erlebnis macht: 3D-Filme in vielen nahgelegenen Kinos, die bereits zur Digitalisierung gefunden haben. Besonders lukrative 3D-Angebote der Filme ?Ice Age 3? und ?Avatar – Aufbruch nach Pandora? haben die Digitalisierung in Deutschland beschleunigt.
Der Anteil von Kinosälen mit digitalen Projektoren liegt in Europa durchschnittlich bei 7,5%. Das hat Mitte 2009 eine Studie der italienischen Kino-Organisation Media Salles ergeben. Tatsächlich schneidet Deutschland beim Stand der Digitalisierung schlecht ab: nur 4% aller Kinosäle waren hierzulande digitalisiert und somit zu einer 3D-Ausstrahlung fähig. Erstaunlich im Vergleich dazu sind die Prozentzahlen so manch anderer Länder. So liegt in Österreich, Belgien und Bulgarien der Wert bei ca. 20%, in Großbritannien bei 12%, in Frankreich bei 11% und in Luxemburg sogar bei 85%!
Grund für das hinterher-hinken der deutschen Kinos in dieser Neuerung ist das Finanzierungsproblem. Besondere kleinere Betreiber sind auf Fördergelder angewiesen. Seit sich allerdings die Anschaffungskosten der teuren Geräte dank der lukrativen 3D-Filme lohnen, ziehen jetzt immer mehr Kinos nach. Vor allem dank der deutschen Kinoketten sind heute etwa dreimal so viele Kinos digitalisiert, wie es zum Zeitpunkt der Studie letzten Jahres der Fall war. Eine weitere Steigerung ist zu erwarten, da im neuen Jahr sowie in der Zukunft eine Welle von 3D-Filmen zu erwarten ist. Die Kinobetreiber müssen also investieren, wenn sie weiter im Geschäft bleiben wollen.
Ich persönlich bin von diesem 3D-Hype, der zurzeit herrscht, erfasst worden. Meiner Meinung nach lohnt es sich da auch einen Aufschlag zu bezahlen. Wenn man durch dieses neue Seherlebnis in diese Welt regelrecht eingesogen wird, ist es mir das Geld wert. Allerdings sollte man darauf achten, dass der Film auf keinen Fall Untertitel hat, wie es zum Beispiel in Luxemburg oft der Fall ist, denn das zerstört das 3D-Gefühl völlig!
Zudem sollte man aufpassen, dass diese „Wirklichkeit“ nicht die Realität überholt. In Amerika gibt es schon Selbsthilfegruppen für Avatar-Geschädigte. Die kommen mit der echten, langweiligen und grauen Welt nicht mehr zurecht und flüchten sich täglich in diese fremde Welt, bei der sie mittlerweile glauben, Teil zu sein. Man ist ja schließlich mittendrin.