Chávez-Reden auf venezolanischen Kabelsendern

Die nationale Telekommunikationsagentur in Venezuela hat gestern 24 Kabelsendern mitgeteilt, dass sie ein vom Staat vorgegebenes Fernsehprogramm ausstrahlen müssen.  Darunter auch die langen Reden von Präsident Hugo Chávez, so der Präsident der Agentur Diosdado Cabello.

Die neue Regelung  gilt für Sender, die ihr Programm aus dem Land ausstrahlen. Davon ausgenommen sind CNN, Discovery, Fox, HBO und weitere 160 Kabelsender. Sollte einer die neue Anordnung nicht halten, wird er entweder geschlossen oder muss mit finanziellen Sanktionen rechnen.

Die venezolanischen Medien stehen seit dem Amtsantritt von Chávez im Jahre 1999 zunehmend unter Druck. Bis jetzt ließ die Regierung bereits mehrere oppositionelle Sender schließen. 2007 ist der regierungskritische Radio Caracas Televisión auf einen Kabelkanal umgezogen, weil seine Lizenz nicht erneuert wurde.  Und vor zwei Wochen hat der Präsident seinen Willen geäußert, dass im Fernsehen künftig sozialistische Seifenopern laufen sollen. Die Telenovelas werden sogar notfalls mit Hilfe der Regierung produziert.

Laut dem Präsident der venezolanischen Kabelsenderkammer Mario Seijas werden durch die neue Anordnung keine Probleme für die Sender entstehen, da die meisten davon die Regeln halten werden.

Quelle: http://www.dailymail.com/ap/ApTopStories/201001220097

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Ein Gedanke zu „Chávez-Reden auf venezolanischen Kabelsendern

  1. Die Verquickung von Medien und POlitik bzw. das direkte Eingreifen der Politik ins mediale Angebot – ein Unterfangen, das einem durchaus Bauchschmerzen bereiten kann. Wer sagt denn, dass es bei der Ausstrahlungspflicht für bestimmte Programminhalte bleibt und freie Berichterstattung nicht bald ganz und gar zum bloßen Wunschtraum verkommt?

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