Wenn ich in meinem „non-medienwissenschaftlichen“ Bekanntenkreis nach Onlinemagazinen frage, so klingt es immer gleich: „Ach ich lese eigentlich die Zeitschrift xy. Die haben auch ne Website, auf der man alles nachgucken kann.“ Aber Onlinemagazin ist nicht gleich Onlinemagazin. Ich finde, es ist ein gravierender Unterschied, ob ich mir die interessanten Artikel als PDF runterladen kann, oder aber auch virtuell das Gefühl vermittelt bekomme, ein Magazin durch zu blättern.
Gerade letzteres fand ich bei der Onlinezeitschrift Spoonfork.
Sowohl visuell als auch multimedial empfand ich die Seite durchaus ansprechend und innovativ. Abgesehen von einigen Schwächen (ja, ich würde auch gerne online egal von welcher Seite aus, direkt auf andere Seite springen können, ohne das ganze von vorne nach hinten durchblättern zu müssen), an denen sicher noch rumgebastelt wird. (hoffe ich)
Aber warum sich nicht einfach einen Artikel vorlesen lassen? Sicher. Der ein oder andere Artikel könnte ein wenig mehr in die Tiefe gehen. Aber hey….Wer achtet denn schon auf sowas, wenn die Optik stimmt, und man sogar mit dem Sonderpreis Junge Kreative Ruhr ausgezeichnet wurde?
Für Design affine Menschen sicher eine ganz interessante Seite. Oder?
Wirklich interessant gemacht!
Vor allem die Bildergalerie im Heft fand ich gut, und das Layout kommt schon fast an ein Printmagazin dran. Trotzdem: Mir fehlt bei sowas immer die Haptik.
Ja, ganz nett und durchaus auch interessant, aber meiner Meinung nach trotzdem noch vor allem mal eine Spielerei. Das Gefühl, eine Zeitschrift zu lesen, vermittelt sich mir da nicht. Ganz im Gegenteil – die Idee, dass ich nur an einer Stelle umblättern kann, ist irgendwie dämlich. Auch der von dir bereits erwähnte Kritikpunkt, dass man Seite für Seite blättern muss, ist ein massives Manko, vor allem auch deswegen, weil ja so kein Mensch eine Zeitung oder Zeitschrift liest.
Vielleicht ein Anfang zur total digitalen Zeitschrift, aber auf keinen Fall mehr als das.
So innovativ ist das Ganze nicht. Der Droemer-Knau-Verlag bietet seine Kataloge online schon eine ganze Weile auf diese Weise an und überarbeitet auch Design und Funktionsweise immer wieder, so dass das Ganze immer praktischer zu handhaben wird.
(http://www.droemer-knaur.de/kataloge)
Ich finde auch dass es optisch ansprechend ist, aber die Funktionalität darunter leider etwas leidet. Ein Projekt, welches durch Verfeinerungen an einigen Stellen mit Sicherheit Zukunft hat.
Meiner Meinung nach ist die Seite außerordentlich toll gestaltet und mich stört es überhaupt nicht, dass man Seite für Seite umblättern muss – das muss man bei einer Print-Zeitschrift schließlich auch (aber die Gestaltung ist wohl Geschmackssache). Was ich an diesem Projekt, trotz ansprechendem, kreativen Design, zu bemängeln hätte, ist vielmehr, dass die Möglichkeiten eines Online-Magazins (mit allen Besonderheiten, die das Internet im Hinblick auf Hyper- und Multimedialität sowie Interaktion bietet), nicht voll ausgenutzt sind, sondern man im großen eine „digitalisierte Zeitschrift“ vor sich hat.