Wenn aus Spiel Film wird

Spieleverfilmungen sind ein Phänomen: die Kassenschlager der Gaming-Szene
werden in regelmäßigen Abständen auch cineastisch um-und dem Publikum vorgesetzt.
Dass Spielehersteller und Studios natürlich dafür sorgen wollen, die Verkaufszahlen zu
steigern und zusätzlich neue Einnahmequellen, namentlich den Kinomarkt, zu knacken
versuchen, ist nachvollziehbar. Die Gemeinde der Gamer ist groß, die Zahl der Spiele
für Konsolen, PC und Handheld mittlerweiler fast unüberschaubar, also braucht man
etwas, das das eigene Spiel aus der Masse heraushebt und den Fans in die Hand bzw. das Gamingpad spielt.
Angefangen mit den Verfilmungen zu Super Mario Brothers (1991) über Mortal Combat (1995) kam
ab 2002 mindestens eine Spieleverfilmung pro Jahr auf den Markt. Meist mit äußerst schlechten Kritiken, die Qualität der Filme schwankt zwischen recht ansehnlich (z.B. Tomb Raider 2001)(http://www.filmjury.de/m,0102/pfid,0/gvid,218878/Film_bewerten/Lara_Croft_Tomb_Raider/ ) und nicht zumutbar (z.b. Alone in the dark) (http://www.filmjury.de/m,0102/pfid,0/gvid,218888/Film_bewerten/Alone_in_the_Dark/).

Reale Figuren, Computeranimationen oder eine Mischung aus Beidem: das Spektrum der Machart
ist groß und die Budgets für die Filmemacher wachsen stetig. Das Publikum ist fasziniert von den virtuellen Welten, sieht sich den Film dazu an und ist meist enttäuscht. Die Geldmaschine drückt den Eigenanspruch der Filme meist auf ein unnötig niedriges Niveau.

Der deutsche Spiele-Verfilmer und Regisseur Uwe Boll ist ein gutes Beispiel für die umstrittene Seite der Gaming-Filmkunst: unter http://www.petitiononline.com/RRH53888/petition.html fordern enttäuschte Gamer, dass Boll seine Arbeit einstellen soll. Boll zeichnete bislang verantwortlich für Filmadaptionen der Action-Shooter „Far Cry“ (mit Til Schweiger), „Alone in the dark“ und „Bloodrayne“ und gilt unter Videospielern als nicht sehr kompetent in Sachen authentischer Spiele-Verfilmung.

Auch in den kommenden 2 Jahren werden diverse Spiele-Adaptionen in die Kinos strömen (http://www.giga.de/usernews/00009516_28_neue_blockbuster_in_der/): Verfilmungen
des Online-Rollenspiels World of Warcraft (Release: 2011), des Kampfspiels Tekken (2009) oder des Unterwasser-Horror-Shooters Bioshock (2010) stellen die Filmemacher eigentlich vor Herausforderungen:
die Spiele atmosphärisch gut als Film umzusetzen und sowohl das „normale“ Kinopublikum
als auch das Gaming-interessierte zu überzeugen.

Bleibt abzuwarten, ob ihnen dieser aufwändige, aber notwendige Spagat gelingt.

www.giga.de

www.filmjury.de

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