La Vista ? Neues Magazin für Lohas

Nein, es geht nicht um die spanische Version von Windows Vista oder asiatische Land Laos, sondern tatsächlich um eine neue Zeitschrift, die ab Freitag in den Kiosks (oder heißt es Kiosken ???) liegt wird.

La Vista hat nachhaltigen Lebensstil, Spiritualität und die Natur als Thema und richtet sich Marketing-technisch (Wow, ich kann direkt anwenden was wir heute im Seminar gelernt haben) an die Gruppe der Lohas, worunter man ?Lifestyle of health and sustainability?interessierte Menschen versteht. Inhaltlich sollen auch Gesundheit (natürliches Gesichtslifting ) Bewegung, Ökologie (eigene Stromerzeugung ), Lifestyle sowie aktuelle Berichte und Prominenteninterviews dominieren.

Das Magazin soll alle zwei Monate erscheinen, einen Umfang von 68 und 76 Seiten haben und 2,90 Euro kosten. Die von der VU Verlagsunion KG in Walluf gelaunchte Zeitschrift startet mit der mutigen Erstauflage von 35.000 Exemplaren.

Auch wenn mir die Existenz von Lohas bisher nicht bekannt war, denke ich schon, dass sich das Magazin etablieren kann. Es tritt zwar in Konkurrenz zu Magazinen wie dem Spiegel, der ja zumindest gefühlt fast schon ein Spiritualitätsmagazin ist, oder zu diversen Lifestyle und Frauenzeitschriften, jedoch erscheint mir die Themenmischung recht ausgewogen zu sein. So dürfte sich wahrscheinlich eine breite Käuferschaft angesprochen fühlen.

Via vital-genuss und DWDL

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5 Gedanken zu „La Vista ? Neues Magazin für Lohas

  1. „LA VISTA! präsentiert frisch, ethisch, gesund und ganzheitlich eine ausgewählte Themenvielfalt“ von Gospelsinger bis Finanzkrise, von Sterbehilfe bis Traubenkernöl. Im babybildbunten Flashvideo auf der Homepage erheben sie den Anspruch, dem Leser alle nötigen Informationen zum Selberdenken vorzustellen. Für mich sieht es aber mehr so aus, als würden sie die Meimungen gleich mitliefern; ist auch viel bequemer.
    An sich also ein wohl potentiell erfolgreiches Konzept. Diese „Lohas“ lassen sich sicher ausmachen, auch wenn das Wort wie üblich keinen wirklich festzumachenden Inhalt hat. Aber wer möchte nicht gesund, vital, entspannt, humorvoll und bewusst den Augenblick leben?

    Bin mal gespannt, ob da noch Fernsehwerbung hinterher kommt oder ob es bei „Insider“-Ankündigungen und plötzlichem Auftauchen im Zeitschriftenregal bleibt.

  2. Ehrlich gesagt, bin ich nicht der Meinung, dass sich das Magazin etablieren kann. Es bietet zwar ein großes Spektrum an Themen an, aber ich glaube, dass es genau daran scheitern wird. Den Leser erwartet wirklich eine große Vielfalt von Themen, aber es kommt viel mehr darauf, wie umfassend, informierend und vertiefend die einzelnen Artikel sein werden. Bin gespannt, ob die Leute dahinter es schaffen werden, sich in einem Umfang von ungefähr 70 Seiten mit den Themen wirklich auseinanderzusetzen, oder ob sie bestimmte Inhalte nur ansprechen werden. Denn oft ist bei solchen Magazinen genau das der Fehler ? und wenn man nach dem Lesen die Zeitschrift zur Seite legt, hat man das Gefühl, dass er von vielen neuen kleinen Sachen gelesen hat, aber leider nicht, dass man jetzt wirklich umfassende Information über ein bestimmtes (neues) Thema bekommen hat.

  3. Ich kann mir gut vorstellen, dass noch größere Marketing-Projekte im Bezug auf dieses Magazin folgen werden. Bei der aktuellen (Not)Lage des Printmedien-marktes ist die Publikation eines neuen Magazins schließlich ein recht riskantes/mutiges Unternehmen, das dementsprechend gut vermarktet werden muss, um Erfolg zu erzielen. Die Zielgruppe und die grundlegende Idee des Heftes sind in diesem Hinblick sicherlich clever gewählt, da sie der aktuellen Bewegung des möglichst gesunden, und dennoch modischen „Öko-Lebens“ entsprechen. Aber bestimmt folgen bald nicht nur TV-Spots, sondern auch „La Vista!“ Lebensmittel und Lifestyle-Produkte.
    Allgemein muss ich sagen, dass ich mich immer wieder freue, wenn ein Verlag doch noch mutig genug ist, eine neue Zeitschrift heraus zu bringen und den Printmedienmarkt am Leben zu halten.

  4. Meine Prognose ist, dass dieses Magazin sehr bald wieder eingestellt wird. So ging es nämlich zum Beispiel auch dem Magazin „IVY“ aus dem Hause Burda, welches die gleiche Zielgruppe hatte und nach nur einem halben Jahr eingestellt wurde.

  5. Ich denke, dass diese „neue“ Zielgruppe der „Lohas“ ziemlich geschickt gewählt ist. Schließlich ist Öko nicht mehr verstaubt und verbohrt sondern Teil der Popkultur. Birkenstocks werden von Heidi Klum mit Strasssteinchen beklebt, immer mehr Designer steigen auf nachhaltig produzierte Textilien um, wir alle haben einen „carbon footprint“, Obama ist der neue Hoffnungsträger fürs Klima und seit der BILD-Kampagne sind wir schließlich alle Retter des Planeten. Diese neue Gruppe der Menschen, die ihr Leben im Hinblick auf Gesundheit und Nachhaltigkeit gestalten ist dementsprechend recht allumfassend. Für diejenigen, die ihre fettreduzierten, mit Calcium und Vitaminen gespickten Fitnessshakes nach dem Genuss auch brav in den gelben Sack werfen ist das Magazin sicher genau das richtige. Menschen, die -auch schon bevor das Klima zum Medienstar wurde- Wert legen auf Transparenz in der Herstellung und Distribution von Konsumgütern, werden sicher ernsthafteren spezialisierteren Publikationen den Vortritt geben.

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