MIKI ? Magazin trifft Wiki

Auch wenn Micky Maus jüngst seinen 80. Geburtstag feierte, soll es an dieser Stelle nicht um Walt Disneys Zeichentrickmaus gehen. Denn MIKI ist weder ein Nagetier noch über ein halbes Jahrhundert alt sondern eine technische Innovation die beim BarCamp in Hamburg (Webseite ist selbst ein miki) vorgestellt wurde. Wie das upload-magazin berichtet soll ein Miki (Wortmischung aus Magazin und Wiki) für seine Leser das klassische Magazinformat ins Internet und auf den Computerbildschirm übertragen und für seine Macher eine Möglichkeit sein, ohne Spezialwissen ein recht professionelles Ergebnis zu erzielen.

Mikis funktionieren zwar mit Flash, aber da dies in puncto Suchmaschinenoptimerung absolut tödlich ist, ist jede Seite trotzdem einzeln verlinkbar. Eine Unsitte die manch andere Online Magazine zelebrieren, nämlich das Nachahmen des Umblättern von Seiten spart sich ein Miki. Jedoch lässt sich so natürlich kein Wissen aus der Rezeption eines Print Produkts auf das neue Medium übertragen (vgl. hierzu Rezeptionsstudie: Digitale Zeitungen als ePaper) da die Seiten im Miki einfach hintereinander gelegt werden.

Ich persönlich finde das Miki Konzept das von der Firma IntelliMedia (Webseite ist auch ein miki), auch wenn es auf den ersten Blick etwas befremdlich wirkt durchaus interessant. Gerade weil auch die Möglichkeit besteht sein eigenes Miki zu erstellen. Auf jeden sollte man sich das ganze mal ansehen. Zum Beispiel in diesem Outdoor Miki.

print

4 Gedanken zu „MIKI ? Magazin trifft Wiki

  1. Die scrollende Flashrolle finde ich persönlich gewöhnungsbedürftig. Auf den meisten Rechnern dauert es eine Weile, bis die (großen) Bilder geladen sind und wenn man sich klickend fortbewegt, erwischt man hin und wieder einen der nicht unbedingt als solche zu erkennenden Buttons, die ein neues Fenster öffnen. Für mich fühlt sich das noch fremd an; und das einzige, was für dieses Format sprechen könnte, ist der Schutz der Bilder. Die kann man aus Flash nicht einfach so raus-rechtsklicken, da muss man minimalen Mehraufwand betreiben.

    Nun, eine ganz nette Idee, besonders das mit dem einfachen System für eigene Inhalte. Aber bisher habe ich noch kein Miki gefunden, das mich irgendwie interessiert hätte. Hübsche Bilder, wenig und vor allem wenig informativer Text. Da heißt es wahrscheinlich abwarten, bis sich jemand hinsetzt und was Tolles macht – oder gleich selbermachen.

  2. Ich kann da nur zustimmen – für mich wirkt dieses Format auch sehr gewöhnungsbedürftig und mich stören die langen Ladezeiten der Seiten. Selbst wenn es sich bei Letzterem vielleicht um eine technische Schwäche handelt, die noch behoben werden könnte, und selbst wenn „Mikis“ in Zukunft vielleicht häufiger werden und sich ein Stück weit etablieren, so kann ich persönlich in dieser Idee bisher keinen wirklichen Nutzen und Wert sehen. Es scheint mir ein wenig so, als seien „Mikis“ nur deshalb entwickelt worden, weil sie auf eine Weise die „logische Weiterentwicklung“ von Wikis und anderen Web 2.0 Errungenschaften darstellen oder weil es eben möglich ist sie zu gestalten. Wo aber genau liegt der Vorteil eines „Mikis“ gegenüber „herkömmlichen“ Internetmagazinen in denen Nutzerbeteiligung auch möglich ist, die aber wahrscheinlich besser recherchiert und durchdacht sind, oder Weblogs in denen auch unabhängige Stimmen zu Wort kommen und unterschiedlichste Themenfelder abgedeckt sind?
    Vielleicht liegt der Grund meiner Skepsis aber auch nur darin, dass ich Magazine doch immer noch am liebsten als Printversion in der Hand habe, in der ich blättern kann, die ich überall lesen und die ich – wenn sie mir besonders gefällt – am Ende in meine Zeitschriftensammlung aufnehmen kann, um sie immer mal wieder aufzuschlagen. Bei „Mikis“ fehlt mir da irgendwie die Handfestigkeit und Stofflichkeit.

  3. Ich möchte hierbei ein wenig Lob in die Materie bringen. Sicher: das System ist komplett anders, nicht wirklich intuitiv und auch für mein Geschmack einfach zu wenig Inhalt, als dass mich diese Seite wirklich fesseln würde.
    Hir fallen mir zwei Gründe ein, woran das liegen könnte:
    1) schlecht gewähltes Beispiel
    2)das System ist einfach noch zu neu, um wirklich ausgereift zu sein.

    Ich für meinen Teil empfinde allerdings genau dieses ungewohnt neue der Gestaltung als durchaus ansprechend (Auf reiner technischen Seite)
    Bekannter Maßen haben es Online magazine ducrhaus schwer, sich von den bisher etablierten ab zu heben. Entweder sie orientieren sich an alteingessesem, indem sie so ziemlich alles von ihrer großen Schwester „Printausgabe“ adaptieren, oder sie entwickeln sich zu einer eigenen Internetseite, die nurnoch wenig in die Kategorisierung „Magazin“ hineinpasst.
    Sicher ist das vorliegende Beispiel sehr kark im redaktionellen Inhalt. Aber ich persönlich sehe in einem individuellen Konzept wie diesem, durchaus die Chance für Onlinemagazine, sich als solche sowohl im Label, im Design und durch die Technische Abwandlung (seitlich scrollen,…) von normalen Internetseiten ab zu grenzen und somit die Zuteilung zum Begriff „Onlinemagazin“ durchaus gegen ist.
    Ich wünsche mir einfach mehr Abwechslung und mehr Experimente in diesem Bereich. Mehr Mut zu Neuem.

  4. Gerade bin ich auf ein Miki der Vanity Fair gestoßen und man sieht hier durchaus, dass diese Form gewisse Vorteile haben kann. Gerade für Zeitschriften, die sich mit Mode beschäftigen spielt die Darstellung hochwertiger Bilder eine große Rolle, die sich hier meiner Meinung nach relaitv einfach umsetzen lässt.

    http://mag.my-miki.com/#/bilder-der-woche/3191

Kommentare sind geschlossen.