Wer kennt sie nicht? Die kleinen, handlichen, gelben Reclam-Heftchen, die wir alle in der Schule gelesen haben und je nach Studienfach oder aus anderen Gründen vielleicht noch heute benutzen. Jetzt hat Reclam beim Stichwort Handlichkeit noch „einen draufgesetzt“, denn nun gibt es nicht nur ganze literarische Werke, sondern auch kleine Literatur-Häppchen in Form von Zitaten.
Beim Reclam Literatur Döner, dem ersten Döner mit Gehalt, wenn man so will, kann sich jeder seinen eigenen Döner mit Zitaten aus literarischen Werken zusammenstellen und diesen dann auch als pdf-Datei an Freunde und andere Literaturinteressierte senden. Das Design des Literatur Döners ist einem großen Fleischspieß nachgebildet, aus dem man sich thematisch unterschiedliche Zitate heraussuchen kann. Ein solcher Döner hatte uns doch allen noch gefehlt, wenn wir ganz ehrlich sind. Da macht die Suche nach Zitaten gleich dreifach Spaß.
Dazu fällt mir nur eins ein: peinlich.
mhhhhhhhhhhhh, wo ist der Sinn?
Ist doch ganz einfach: Der Sinn besteht darin, den Leuten Reclam wieder ins Gedächtnis zu rufen und sie dazu zu bringen, wieder mehr Reclam-Heftchen zu kaufen. Nicht umsonst gibt es dafür einen Link beim Literatur Döner. 😉
Abgesehen vom etwas fragwürdigen Konzept (in Dönerfleischgestalt rotierender Buchstabenberei) ist das doch eine ganz gute Plattform, um auf bedeutende Autoren und Werke aufmerksam zu machen. Der ein oder andere mag dort sicher Anregungen zur Lektüre finden. Es hätte eben nur kein Dönerspieß sein müssen, ein Globus hätte es wohl auch getan.
Vielleicht dachte Reclam, dass die ganze Aktion „cooler“ (sprich: ansprechender für ein jugendliches Publikum) daherkommt, wenn man dem Ganzen die Form eines Döners gibt. Naja, eine interessante Idee ist es auf jeden Fall.
so ähnlich ging es mir eigentlich auch. ich hatte mich zuerst über das konzept „döner“ gewundert, fand es danach aber auch eigentlich wieder ganz lustig, weil es sich durch die ganze seite zieht: bei „mein döner“, oder bei den zitat-schlagworten immer „ein döner voller ’schlagwort'“.
die idee ist sicherlich interessant. bleibt abzuwarten, wie erfolgreich das konzept sein wird.
Wie s2mabrei sagt, das etwas fragwürdige Konzept bzw Design in Dönerspießform fand ich auch etwas – na sagen wir störend im Hinblick auf das Inhaltliche. Die Grundidee jedoch finde ich nicht schlecht, und wer weiß, vielleicht reizt ja gerade das ja bislang Literaturuninteressierte.
Naja, ich glaube nicht, dass man hier Maßstäbe ansetzen sollte à la „Etablierung und Erfolg“ in diesem Sinne. Beim Literatur Döner geht es doch primär um den Gag und der verläuft sich nach kurzer Zeit. Was aber entscheidend für diese Zeit ist, ist die Aufmerksamkeit, die auf Reclam gelenkt wird und die möglicherweise Verkaufszahlen steigert. Nach dem Motto: Wer die Leute dazu bringt, dass sie über einen reden, der hat quasi schon gewonnen. Und da kann ein seltsam anmutendes Döner-Design doch nur hilfreich sein, weil es nun mal zum Diskutieren anregt.
Wie man an den vielen Kommentaren sieht sind die Absichten von Reclam, den Leuten wieder mehr im Gedächtnis zu bleiben erfolgreich. Den ob einem das Konzept nun gefällt oder nicht ist nicht so entscheidend sondern hauptsache darüber wird gesprochen!
Gibt’s den auch mit scharf und ohne Sauce?
Tja, wem’s gefällt …
Sicher eine schöne Sache für alle Freunde des zitierten Wortes. Ich grille mir da aber lieber ’nen hausgemachten Spieß.
Ich finde die Idee originell und einfallsreich – allerdings frage ich mich, wie man ausgerechnet auf einen Döner kommt, wenn es doch eigentlich um Literatur geht 😉 Ihren Zweck erfüllt diese Seite aber ganz bestimmt, da sie ja Schülern und Studenten „mit Literatur in leicht verdaulicher Form Appetit auf ’schwere Kost‘ machen möchte“, wie es dort geschrieben steht. Irgendwie ist es aber schon schade, dass das heute nur noch (oder vielleicht auch nicht?) auf diese Art und Weise möglich ist.