Mal ehrlich: wer hat sich nicht schon einmal die Kommentare auf youtube oder Einträge auf anderen Web 2.0-Einrichtungen angeschaut und sich gefragt, wie man eine an sich nicht sinnlose Sprache auf so kreative und gleichzeitig dümmliche Weise gebrauchen kann?

Doch uns kann geholfen werden: der Filter für dumme Äußerungen mit dem bezeichnenden Namen „StupidFilter“ kommt. Wie bei heise.de zu lesen ist [klick] wird er zurzeit von Gabriel Ortiz and Paul Starr entwickelt:

Wir haben so lange schweigend unter der Tyrannei der Idiotie gelitten. Zu Beginn war das Internet ein Ort, wo man intelligent mit ähnlich gebildeten Menschen kommunizieren konnte. Aber dann schlug der „Ewige September“ zu und wir gingen in Rauschen unter.Die Ankunft des von den Benutzern gestalteten Inhalts im Web hat das Problem nur noch verstärkt und unsere Toleranz bis zum Zerreißpunkt angespannt.

Bezeichnenderweise soll der Filter an Kommentaren auf youtube trainiert werden, ähnlich wie SpamFilter an dem Kilo Viagra-Mails, die jeder täglich in seinem Postfach vorfindet.

Nun stellt sich mir die Frage, ob ich diesem Projekt auf Knien danken soll, weil es eventuell Kommentare wie “ wut r u tLKIN BOUT UMMMM THAT WAZ DA BOMB“ in den Abyss der Sinnlosigkeit verbannt, oder ob ich aufgrund der offenbar elitären Orientierung der Autoren (zu erkennen an ihrer Äußerung zum Ewigen September denen zufolge das Netz doch besser den Profis überlassen werden sollte) das Projekt mit einem weinenden Auge leider doch in die Kategorie „Mittel zum Aufpolieren des eigenen Egos“ ablegen sollte.

Egal, wie man das Projekt einordnen mag, das Ergebnis dürfte interessant sein: 99% der youtube Kommentare verschwinden auf Knopfdruck mit Einschalten des Filters. Foren sind leergefegt. Und was der Webpräsenz von BILD passiert, möchte ich mir mit einem zufriedenen, mentalen Grinsen als eine einzige weiße Website vorstellen.