Interaktivität gewinnt immer mehr an Bedeutung. Rezipienten sollen aktiv bei der Medienproduktion teilhaben. Nun setzt auch die Filmbranche auf erhöhte Partizipation seitens der Zuschauer. Zunehmend bleiben den Kinos die Besucher fern. Auf der Berlinale-Keynotes, eine Randveranstaltung der Berlinale, geht es um Zukunftperspektiven des Kinos. Einen kommenden Trend sieht man im kollaborativen Kino.
Im Zeitalter von Computer und Internet tritt das „Cinema 2.0“ immer stärker in der Vordergrund. So starteten Current TV, eSession oder Mongulus TV vergleichbare Versuche den Rezipient einzubinden. Nun soll auch beim Fim der Zuschauer ein Stimmrecht bezüglich des Endergebnisses erhalten. Die Innovation befindet sich bereits in der Testphase. Zu den Vorreitern zählt zum Beispiel der Film „The Tracey Fragments“ von Bruce McDonald. Auf der Website ist das komplette Filmmaterial vorzufinden, das der Nutzer nach dem Baukastenschema umgestalten kann. Auch Matt Hanson will die Zuschauer zu Mitproduzenten machen – allerdings nicht kostenlos. Beginnend vom Drehbuch können Interessierte ihre Vorschläge äußern zu dem Open-Source-Projekt „A Swarm of Angels“. Die letzendliche Entscheidungsgewalt obliegt jedoch Matt Hanson.
Ich stehe diesem Trend eher skeptisch gegenüber, denn die Rolle als passive Konsumenten werden viele nicht ablegen wollen. Wie bei Musikstücken oder Büchern ist der Wunsch in die Produktion eines Kinofilms einzugreifen eher gering.
Auch ich glaube, dass das kein großer Erfolg wird, weil die meisten Leute sich gerne das Produkt anschauen, aber nicht daran interessiert sind, wie dazu kam.
Ich finde die Idee interessant und bin gespannt auf erste Produkte. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Film durch Abstimung spannender wird. -im Gegenteil. Dass die Innovation langfristig erfolgreich sein wird, glaube ich auch nicht.
Ich glaube auch nicht, dass sich das durchsetzen wird. Erstens ist die Handlungsfreiheit stark eingeschränkt da man maximal aus einigen wenigen vorgegebenen Szenen wählen muss und zweitens würde der Filmgenuss durch diese Abstimmungen immer wieder unterbrochen werden. Außerdem geht die Einzigartigkeit der Geschichten verloren, da letztlich alles austauschbar wird und keine Aussage mehr zurückbleibt.
Nein, die Interaktivität von Geschichten sollte weiterhin den Computerspielen vorbehalten sein, da sie sich dort weitaus adäquater umsetzen lässt.