Vor nicht allzu langer Zeit war der Hype um Facebook noch sehr groß. Andere Social Media Plattformen wie ICQ, Schüler-VZ und „wer-kennt-wen“, die bis dahin sehr populär waren, verloren immer mehr an Bedeutung. Facebook sprach, im Gegensatz zu Internetdiensten wie Schüler-VZ und Gesichterparty, die eher für jüngere User bestimmt waren, Nutzer jeder Altersklasse an. Facebook war einfach innovativer, universeller und bot eine Vielfalt an Möglichkeiten. Es gab von nun an nicht nur noch die Möglichkeit mit bestimmten Personen zu chatten, man konnte auch Fotos, Videos und seinen Aufenthaltsort teilen oder auch Spiele spielen, und nicht zu vergessen; dies geschah im Vergleich zu den anderen Netzwerken natürlich auf internationaler Ebene. Aber auch die Verbreitung von aktuellen Nachrichten wurde Gegenstand des sozialen Netzwerks, was natürlich nicht nur funktionale sondern auch dysfunktionale Folgen hatte. Nämlich verbreiteten sich darunter auch Fakenews und allgemein wurde Facebook eher zum Informationsportal und einer Werbefläche, was die User ursprünglich natürlich nicht an Land zog.

Aber so wie Facebook die oben genannten Internetplattformen irgendwann ablöste, so hat es den Anschein, als werde wohl nun auch Facebook von neueren sozialen Netzwerken ersetzt. Erkennbar wird dies z.B. an der Zahl der durchschnittlichen Verweildauer auf Facebook, die 2017 um 2 Minuten pro Nutzer gesunkenist. Vor allem Plattformen, wie WhatsApp, Instagram, Youtube und Snapchat sind momentan gerade bei jüngeren Usern sehr beliebt, wie man auf folgender Grafik erkennen kann.
Aber wurde Facebook von solchen Internetseiten tatsächlich abgelöst? Oder hat sich die Funktion von Facebook bloß in eine andere Richtung weiterentwickelt?
Dass Facebook komplett abgelöst wurde kann man momentan noch nicht behaupten, was aber deutlich zu erkennen ist, ist dass Facebook inzwischen eher ältere Zielgruppen erreicht. Man spricht von einer Überalterung von Facebook. Dadurch zeigen sich aber natürlich gleichzeitig auch Signale einer Stagnation, da die Plattform eben jüngere User an soziale Netzwerke wie Instagram verliert, die immer mehr den Bedürfnissen der Nutzer entsprechen. Facebook ist eben als Informationsportal, bei dem größtenteils nur noch über politische Themen diskutiert wird, für jüngere Zielgruppen uninteressant geworden.
Facebook als soziales Netzwerk wird also nicht mehr zu retten sein und einen langsamen Tod sterben. Doch das Unternehmen muss natürlich nicht zwangsläufig darunter leiden, denn mit besten Voraussetzungen, nämlich „Kapital, Risikobereitschaft und einen prall gefüllten Speicher an wertvollsten Daten“ (Herbert Schuster, Digitalisierungsexperte), wird das Unternehmen für neue Big Player sorgen können.