Ein kleiner Exkurs in die Gaming-Welt:
Am 4. Februar 2019 wurde mit dem Battle-Royale-Shooter „Apex Legends“ der nächste Vertreter veröffentlicht. Der nächste Vertreter eines umstrittenen, vielleicht sogar gefährlichen Videospiele-Trends, der in den letzten Jahren entstand und sich seitdem stetig ausbreitet.
Es geht natürlich um die allseits bekannten „Lootboxen“.

Für jeden, dem der Begriff nun garnichts sagt: Es handelt sich um, in Computerspielen erwerbbare, Kisten, Truhen, und sonstige virtuelle Behälter, deren Inhalt hochwertig aber auch nutzlos sein kann und beim Kauf nicht einsehbar ist.
Zu Beginn gibt es in den meisten Games ein paar davon gratis, sodass der Spieler sich mit dem Nervenkitzel vertraut machen kann. Später sollen die Kisten dann für echtes Geld erworben werden. In manchen Fällen beschränkt sich die Ausbeute auf kosmetische Gegenstände, in anderen Spielen erhält man teils signifikante Vorteile gegenüber den Spielern, die sich dem Glücksspiel enthalten. So wird man regelrecht gezwungen beim Kauf der virtuellen Rubbellose einzusteigen, um am Ende nicht völlig Chancenlos da zu stehen – denn das macht ja schließlich keinen Spaß.

Ganz extrem wird das Glücksspiel, wenn die gewonnenen Gegenstände weiterverkauft werden können. Im Falle von Counter Strike: Global Offensive sind einzelne „Skins“ auch mal gut und gerne 300€ Wert. Verständlich, dass da für den Ein oder Anderen der Nervenkitzel des Ballerns schnell vom Nervenkitzel des Geldgewinns abgelöst wird. Man kauft für ein paar Euro Lootboxen und hofft, sein Geld auf diese Weise drastisch vermehren zu können; In den meisten Fällen ohne Erfolg.
Man könnte jetzt unzählige Debatten darüber führen, ob man die Spieler damit in die Glücksspielabhängigkeit stürzt, ihnen das Geld aus der Tasche zieht, und wie weit das Ganze moralisch vertretbar ist; Worauf ich in diesem Artikel allerdings hauptsächlich hinweisen will, fällt bei einem genaueren Blick auf die Verpackungen und Websiten auf:
Hier kommen wir zum meiner Meinung nach schwierigsten Punkt der Thematik. Geht ein Erwachsener ins Kasino und verliert dort all sein Geld, kann man zumindest davon ausgehen, dass er sich des Risikos bewusst war. Bei Jugendlichen sieht das anders aus, weswegen sie in Etablissements dieser Art erst gar keinen Zutritt erhalten.
Nun haben wir allerdings Spiele, die den Minderjährigen das Glücksspiel nicht nur ermöglichen, sondern sie mit diversen Spielmechaniken sogar dazu ermutigen. So kann man im „Ultimate Team – Modus“ im, ab 0 Jahre freigegebenen, FIFA, entweder wochen- bzw. monatelang spielen um an genug Geld für eine Vernünftige Mannschaft zu kommen, oder aber man investiert ein paar Euro und erreicht das gleiche Ergebnis mit etwas Glück an einem Nachmittag.
Publisher Electronic Arts verdient an genau diesen Ingame-Käufen mittlerweile sogar mehr, als mit dem Verkauf des eigentlichen Spiels. Das verdeutlicht wohl, wie stark das Angebot der Lootboxen in FIFA von den Spielern wahrgenommen wird.
Sollte man dem Ganzen nun also mit Verboten seitens der Regierung einen Riegel vorschieben? Belgien machts vor! Dort wurde die Möglichkeit, Echtgeld in Lootboxen zu investieren, in einigen Spielen, darunter auch EA’s Fußballsimulation, bereits entfernt. Der Grund: Es sei ein Verstoß gegen die Glücksspielgesetze des Landes.
Vor Allem zum Schutz der Minderjährigen wäre es vielleicht angebracht, auch in Deutschland über ein solches Verbot zumindest nachzudenken.
Quellen:
https://www.ea.com/de-de/games/apex-legends
https://www.epicgames.com/fortnite/de/home
https://csgostash.com/
https://www.spektrum.de/news/sind-lootboxen-gluecksspiel/1572346
http://www.usk.de/
https://fifaforums.easports.com/de/
https://www.ran.de/esport/news/geldmaschine-ultimate-team-ea-sports-veroeffentlicht-zahlen-113260
https://www.giga.de/spiele/fifa-19/news/ea-stoppt-lootboxen-in-fifa-19-in-belgien/
https://www.netzwelt.de/fifa-19/164860-fifa-19-fut-gluecksspiel-ea-entfernt-fifa-points-belgien.html