
Letztens stand ich gedankenversunken an einer Ampel. Ein Hupen ließ mich aufschrecken, denn ein Autofahrer hatte seinen Vordermann mit dem Signal darauf aufmerksam gemacht, dass die Ampel eigentlich grün ist. Eilig fuhr dieser los, nachdem er den Grund seiner Ablenkung verschwinden ließ, sein Handy.
Situationen wie diese sind leider keine Seltenheit. Immer öfter sieht man Autofahrer, die an einer roten Ampel ihr Smartphone auspacken oder auch während eines Staus auf der Autobahn. Dabei können Ablenkungen wie diese, schlimme Folgen haben. Laut einer E-Mail der Zentralen Bußgeldstelle in Rheinland-Pfalz kam es im vergangenen Jahr zu 28 Verkehrsunfällen mit Kraftfahrzeugen und vier Unfälle durch Radfahrer. Nicht mit inbegriffen sind Unfälle bei denen Personen zu Schaden kamen, da Fälle dieser Art an die Staatsanwaltschaft weitergegeben werden. Die Beteiligten zahlen dabei nicht nur mit einem Schock oder Sachschäden bis körperliche Verletzungen, sondern können sich auch darauf einstellen, Bußgeld zahlen zu müssen.

Schnell ist man 100 Euro los und besitzt einen Punkt mehr oder muss sogar 200 Euro zahlen, hat zwei Punkte und darf einen Monat kein Auto mehr fahren. Statistiken beweisen, dass die Ablenkung durch mobile Geräte nicht zu den häufigsten Unfallsursachen gehört. Doch ist dies meist schwer feststellbar, weil es einfach ist, das Handy in einer Tasche verschwinden zu lassen und somit dieser Tatbestand nicht nachgewiesen werden kann. Aus diesem Grund gibt es auch keine Statistiken für Unfälle dieser Art.
Für besonders viel Aufsehen, sorgte ein Autounfall in den USA. Vor drei Jahren verursachte eine Autofahrerin einen Verkehrsunfall, weil sie einen Snap verschicken wollte.
Ihr Ziel war 180 km/h zu erreichen, um dies mit dem „Speed-Filter“ fest zu halten. Stattdessen rammte sie ein Auto. Der andere Fahrer erlitt traumatische Hirnschäden und verklagte nicht nur die Fahrerin, sondern auch den Social Media Konzern. Die Klage wurde allerdings abgelehnt, weil die Hauptschuld bei dem Nutzer läge.
Wenn man 180 km/h fährt und für zwei Sekunden auf sein Handy schaut, riskiert man einen Blindflug von 100 Metern. Das sollte einem bewusst sein, denn was sind schon zwei Sekunden am Handy, wenn die Auswirkungen im schlimmsten Fall, über Leben und Tod entscheiden.
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