Der seit nunmehr bereits fast 2 1/2 Monate andauernde Streik der amerikanischen Drehbuchautoren hat die Traumfabrik Hollywood in eine mittelschwere Krise gestürzt. Viele Entlassungen waren die Folge (wie jüngst bei den ABC Studios), geskriptete Serien befinden sich in der Zwangspause und der generelle Ablauf der US-Fernsehseason könnte ebnfalls schon bald der Vergangenheit angehören (Verzicht auf eine Pilot-Season).
Hoffnung für die Produzenten und darüberhinaus auch für alle Fans bringt nun der erfolgreiche Tarifabschluß über einen für 3 Jahre geltenden Vertrag mit der Gewerkschaft der Regisseure, der Director`s Guild of America, kurz DGA. Deren Fordeungen entsprachen, zumindest in einigen Punkten, genau denen, die auch die Gewerkschaft der Storyschreiber (WGA) stellt, darunter die Forderung nach einer (höheren) Vergütung durch den Vertrieb mithilfe „neuer“ Medien, wie dem Internet.
Im einzelnen sehen die Vereinbarungen zwischen den Produzenten und den Regisseuren wie folgt aus:
– alle Regisseure erhalten zwischen 3% und 3,5% mehr Lohn, abhängig von ihrem Beschäftigungsfeld. Auch die Tantiemen steigen entsprechend um 3% bis 3,5%.
– Auch bei Produktionen exklusiv fürs Internet dürfen die Studios nur Mitglieder der DGA beschäftigen. (Ausnahmeregelung für Low-Budget-Produktionen)
– Beim Verkauf von Inhalten über das Internet (z.B. ITunes) steigt der Anteil der Regisseure um mehr als das Doppelte auf 0,7% des Erlöses bei Serien (Bedingung: 100.000 Downloads). Bei Filmen ab 50.000 Downloads: 0,65%. Unter diesen Verkaufszahlen gelten Sonderregelungen.
– Die Beteiligungen an dem Erlöß aus „Neuen Medien“ wird bei den Regisseuren nun nicht mehr nach dem Erlöß des Produzenten berechnet sondern nach den Einnahmen des Vertriebes generell.
-Für Serienfolgen, die die Produzenten online, werbefinanziert, streamen erhalten die Regisseure in Zukunftab dem 17. Tag Geld. Und das Maximal ein Jahr lang. (Ausnahmeregelung: Serien in ihrer ersten Staffel (ab dem 24. Tag))
Vor allem in den Punkten hinsichtlich der Online-Vermarktung könnten diese Zahlen ein umlenken der Produzenten andeuten, liegendie Abschlüsse mit den Regisseuren doch weit über den ursprünglichen Angeboten für die Autoren.
Daraus könnte sich eine neue Dynamik hinsichtlich der Verhandlungen zwischen Autoren und Produzenten ergeben, allerdings denke ich, dass selbst ein Entgegenkommen in diesen Punkten die Verhandlungen nicht wirklich beschleunigen wird, stehen doch noch immer wichtige Forderungen der Autoren im Raum, die für die Produzenten komplett unannehmbar erscheinen (unter anderem die Erlaubniss zur Aufnahme aller Autoren im Reality-Bereich in die Writer`s Guild of America )
Quellen: www.http://www.serienjunkies.de/news/dga-erreicht-17119.html