Der allseits bekannte Suchmaschinen-Riese wird sein neues Angebot Google Street View, über das hier im Blog bereits kurz berichtet wurde, nun auch auf europäische Städte ausweiten, wie taz.de meldet. Um die Panorama-Ansichten von Straßenzügen zu erhalten, werden von speziellen Kamerawagen hochauflösende Fotos geschossen, die dann zusammengesetzt werden. Das hierbei auch arglose Passanten abgelichtet werden, versteht sich von selbst. Zwar wird von Seiten des Unternehmens versichert, den Schutz der Persönlichkeitsrechte zu gewährleisten, doch gibt es bereits jetzt eine Vielzahl an Blogs, die sich den oftmals etwas unvorteilhaften Schnappschüssen widmen. Ob man beim Verlassen eines Strip-Clubs oder beim Sonnenbaden fotografiert wurde, die Bilder machen in Blogs wie Streetviewfun.com oder Streetviewvoyeur.com schnell die Runde und geben oft genug Anlass zu despektierlichen Bemerkungen der User. In Frankreich gibt es bereits Erwägungen, rechtliche Schritte einzuleiten, wegen Verstoßes gegen das dortige sehr streng gehandhabte Recht am eigenen Bild. Es bleibt abzuwarten, ob in Deutschland Ähnliches geschehen wird.
4 Gedanken zu „„Smile! You’re on Google Street View!““
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Ich glaube da wird es in Deutschland ganz schnell eine Klage geben, sofern es vorher nicht schon eingeschränkt wird. Es ist ja bekannt, dass die Amerikaner es nicht so ernst nehmen mit den Persönlichkeitsrechten und Datenschutz. In Deutschland dürfte das Projekt hingegegen auf heftigen Widerstand stoßen.
Vor Kurzem erst habe ich auf Google Maps eines von diesen Panoramabildern aus Chicago gesehen, in dem ein Schwarzer zu sehen war, der mit einer Pistole auf eine andere Person zielt. Mittlerweile ist das Bild nicht mehr verfügbar, aber das zeigt doch schon, welche Probleme das mit sich bringen kann.
Nun ist aber das Verbreiten von Fotos im Internet, auf denen fremde Menschen ohne deren Wissen zu sehen sind, nicht wirklich etwas neues, und allein die Tatsache, dass es sich hier um 360°-Ansichten auf Google Maps handelt, macht keinen wirklichen Unterschied zu anderen Plattformen aus. Warum also gerade dies als so gefährlich für den Schutz der Persönlichkeitsrechte sein soll, leuchtet mir nicht unbedingt ein, außer, dass man mit den abgebildeten Personen einen ganz bestimmten Ort verbinden kann.
Ein interessanter Artikel dazu, wie genau Google die Persönlichkeitsrechte der abgelichteten Passanten zu schützen versucht, findet sich in der Sueddeutschen Zeitung.
Die eingesetzen automatischen Bilderkennungsprogramme, welche die Gesichter der abgebildeten Personen retuschieren sollen, sind wohl noch nicht ganz fehlerfrei:
http://www.sueddeutsche.de/computer/artikel/387/176851/
Ich finde es der Gedanke hat schon etwas gruseliges, wenn man irgendwann immer befürchten muss, fotografiert zu werden…für jeden sichtbar! Aber ebenso bin ich der Meinung das über kurz oder lang sich google oder etwas ähnliches durchsetzen wird, denn es gibt garantiert zu viele Nutzer die sich das gebotene Material ansehen, eben die Faszination der Neugierde.