Die Werbung als Spiegel der Gesellschaft

Pausenlos ist man mit diversen Werbespots konfrontiert. Jedoch, so verschieden die einzelnen Spots auch inhaltlich sein mögen, am Ende erfüllen sie alle den selben Zweck.

Sie halten den Konsumenten plakativ vor Augen, was aktuell wichtig, erstrebenswert, modern oder vorbildlich sein soll. UND sie präsentieren das ultimative Mittel, die Lösung, um dies zu erreichen. In gewisser Weise sollen die Konsumenten beim Anblick einer Werbung denken: „Das muss ich haben/ tun.“ In dieser Hinsicht hat sich die Werbung nicht verändert. – Aber die Gesellschaft! Ihr Wandel spiegelt sich in der Entwicklung der Werbung wieder.

Dies wird an der Darstellung der Frau in Werbespots besonders deutlich, denn nichts Anderes hat sich im Laufe der Jahrzehnte so stark verändert. Von der Nachkriegszeit bis heute wurde die Frau als hübsche Deko, als Hausfrau, als Sexsymbol, als gleichberechtigte Partnerin, als Schönheitsideal, oder auch als erfolgreiche Karrierefrau präsentiert. Eben parallel zu der Rolle der Frau in der Gesellschaft.

Wenn man sich aus heutiger Perspektive einen Werbespot aus den 50er/60er Jahren ansieht und auf die Darstellung der Frau achtet, dann kann man nur den Kopf darüber schütteln, wie sehr Frauen damals öffentlich in eine bestimmte Ecke gestellt wurden.

Das beste Beispiel zeigt eine alte Dr Oetker-Werbung aus den 50ern. :

Man sieht die glückliche Ehefrau, mit hoch geschlossenem Kleid, Schürze und „anständiger Frisur“. Sie hat offensichtlich großen Spaß dabei, unter Zeitdruck, für ihren Mann, der bald von der Arbeit kommen wird, das Abendessen vorzubereiten und Kuchen zu backen. Dabei scheint sie unendlich dankbar dafür zu sein, dass ihre Arbeit durch das Back- und Puddingpulver von Dr Oetker so erleichtert und beschleunigt wird.

Im Hintergrund hört man diverse Kommentare, die man heute als Diskriminierung erachten würde. Darunter auch den berühmten Satz: „Eine Frau hat zwei Lebensfragen: Was soll ich anziehen und was soll ich kochen?“

 

Heute wird die Frau in der Werbung eher als erfolgreiche Geschäftsfrau (z.B. Commerzbank) oder als Schönheitsideal (z.B. Almased oder Garnier) dargestellt.

karriere-frau

Somit wird anhand der Werbespots deutlich, dass es in den 50ern für eine Frau erstrebenswert war, perfekt den Haushalt führen zu können und heute möchte sie attraktiv sein und vor allem sehen, dass die Gesellschaft verstanden hat, dass auch Frauen berufstätig und erfolgreich sein können.

Wie sieht die Gesellschaft wohl in fünfzig Jahren aus? Vielleicht übernehmen Männer die Werbung für Backhilfen und zeigen wie froh sie sind, alle Hausarbeiten entspannt zu schaffen, bis die Ehefrau von der Arbeit kommt.

 

Quellen:

https://www.youtube.com/watch?v=C94UYqx2CFY

https://www.youtube.com/watch?v=JkqHny_yqLs

 

http://www.grin.com/de/e-book/39316/das-bild-der-frau-in-der-werbung

https://prezi.com/vmcirdxuhyoj/der-wandel-des-frauenbildes-in-der-werbung-in-deutschland/

http://blog.fsf.de/diskurs/werbung-ist-ein-spiegel-der-zeit/2013/11

http://www.conradpramboeck.com/wp-content/uploads/2016/03/karriere-frau-tipps-experte.jpg

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