… und manchmal ist es eben dieser eine Schauspieler aus „Titanic“, der weiß damit umzugehen.
Dass ein Dokumentarfilm in den Medien hohe Wellen schlägt, ist wohl eher unwahrscheinlich. Gelingen kann’s trotzdem wie Fisher Stevens‘ „Before the Flood“ bewiesen hat! Es handelt sich hierbei um eine vielseitige Auseinandersetzung mit dem Thema Klimawandel und seiner medialen Auslegung, vor allem in der amerikanischen Berichterstattung.
Jedoch sollte man Protagonist Leonardo DiCaprio nicht aus den Augen verlieren. Im Vergleich zu anderen Dokumentarfilmen, steht bei „Before the Flood“ einer der bekanntesten Hollywood-Stars vor der Linse. So breite sich schon im Vorfeld der Veröffentlichung ein mediales Lauffeuer aus. Auch zahlreiche Interviews, die der Schauspieler mit den einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt führt (u.a. Barack Obama, Ban Ki-moon und Papst Franziskus), sorgten für eine derartige Aufmerksamkeit.

Wer jetzt denkt das Thema werde nur oberflächlich in Gesprächen abgefertigt, liegt falsch. Der Dokumentarfilm versorgt uns nämlich mit jeder Menge nützlichen Informationen.
Laut DiCaprio ist es so:
„Wer nicht an den Klimawandel glaubt, glaubt nicht an Fakten, an die Wissenschaft oder an empirische Wahrheiten (…)“
Die Rede ist hier vom „postfaktischen“ Zeitalter. Filmisch wird dieses Phänomen perfekt in Szene gesetzt.
Fakten werden gefühlsmäßigen Aussagen gegenübergestellt.
Kurze Videosequenzen, die schnell hintereinander abgespielt werden, zeigen die unterschiedlichsten Auswirkungen des Klimawandels auf die Natur, von extremen Dürren bis hin zu flächendeckenden Überschwemmungen.
Im krassen Kontrast hierzu stehen Aussagen amerikanischer Klimawandelleugner auf Seiten der Medien und der Politik. Besonders brisant: ein Ausschnitt einer Wahlkampfrede Donald Trumps, in der er sich über den Klimawandel lustig macht. Nicht zufälligerweise drängten Stevens und DiCaprio auf Veröffentlichung des Dokumentarfilms vor den amerikanischen Wahlen im November.
Trotz alldem gibt es Hoffnung. So vielfältig die Risiken der Massenmedien, sind auch deren Chancen.
„Mit Informationen gibt man Menschen Macht.“
Diese Macht kann positiv genutzt werde, wie der Film beispielhaft an China zeigt. Für die Menschen dort ist der Klimawandel nicht mehr nur ein Begriff, sondern jahrelang schon knallharte Realität. Angetrieben von der allgegenwärtigen Präsenz der Problematik in den Medien, konnten die Chinesen mittels Protesten und Demonstrationen Druck auf die dortige Regierung ausüben – und das erfolgreich! Seit einiger Zeit schon haben sich die Verantwortlichen in der chinesischen Politik für einen nachhaltigeren Kurs entschieden.
Bedenkt man den Einfluss der medialen Berichterstattung ist es also kein Wunder, dass der Dokumentarfilm kostenlos in 45 Sprachen über sämtliche Plattformen im Netz zur Verfügung gestellt wurde.
DiCaprio zeigt uns weitestgehend, was Information bedeutet und was sie bewirken kann. Wie wir sie nutzen, liegt an uns.
Womit alles anfängt? Mit einem Klick.
Quellen:
– Dokumentarfilm „Before the Flood“
– http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/leonardo-dicaprios-dokumentation-before-the-flood- 14511200.html
– http://www.berliner-zeitung.de/kultur/leonardo-dicaprios-dokumentarfilm–before-the-flood–kostenlos-bei-youtube-zu-sehen-25010716
– http://edition.cnn.com/2016/10/25/entertainment/leonardo-dicaprio-before-the-flood/
– http://www.fr-online.de/politik/umweltpolitik-chinas-kleines-klimawunder,1472596,30736714.html
– http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/massenproteste-in-china-wuetende-anwohner-stoppen-abwasserleitung-a-846898.html