Real Life Lovestory vs Tinder Revolution

Love at first sight? More like love at first swipe

Tinder. Diese eine App die unser Dating- und Flirtleben komplett auf den Kopf gestellt hat. Sie ist wie das Cool Kid unter den Kuppelprogrammen oder aber das „Bagger-Lottospiel“ mit schlechten Chancen auf den Jackpot. Inwiefern man altmodisch klingt, wenn man mit „Single“ nicht sofort „Tinder“ in Verbindung bringt, lässt sich nicht oft genug ausdiskutieren.

Aber was ist nun dran an der durch Tinder unterstützten „Generation Beziehungsunfähig“? Und gibt es „die Liebe auf den ersten Klick“?

Wer in den tiefgründigen Archiven des Internets stöbert gelangt zu den Fakten, dass Tinder monatlich bis zu 50 Millionen Nutzer verzeichnet. Weltweit werden täglich 1,4 Milliarden Gesichter hin und her gewischt. Darunter befinden sich laut der Studie von GlobalWebIndex 38% „Tinderellas“ und 62% „Tinderfellas“. Heutzutage ist fast jeder Flirtwillige vom Tinder-Fieber betroffen. Immerhin sind auch 29% (ca ein Drittel) der Erwachsenen in Deutschland Single.

„It’s like real life only better“, verspricht die App selbst.

Um genau zu sein, Sean Rad der Co-founder von Tinder. Er persönlich behauptet, die Idee dahinter ist, den Einstieg ins Gespräch mit Leuten zu erleichtern. Auch Erfahrungsberichte veranschaulichen einen „Selbstbewusstseinskick“, der durch die sogenannten „Matches“ zustande kommt. Es ist simpel. Man sieht via Profilfoto ganz viele verschiedene Menschen. Das „Hot or Not“-Prinzip regiert. Bei Gefallen swipt man nach rechts, bei Desinteresse nach links. Swipt das virtuelle Gegenüber ebenfalls nach rechts so entsteht ein Match und die Möglichkeit zur Kommunikation. Demnach entscheidet das äußere Erscheinungsbild darüber, ob und inwiefern man diese Person kontaktieren möchte.

Sich nur auf Äußerlichkeiten zu beschränken wirkt wiederum oberflächlich und tut auf Dauer dem Selbstwertgefühl nichts Gutes. Eine Studie der American Psychological Association, untersuchte dazu den Einfluss den Tinder auf das Selbstwertgefühl von Frauen hat. Befragt wurden 1.044 Frauen und 273 Männer. Unter den Befragten waren 10% Tinder-Nutzer und hatten, im Vergleich zu den übrigen 90%, weniger Selbstwertgefühl, ein schlechteres Körperbild und fühlten sich nicht mehr als Person wahrgenommen. Männern ginge es dabei sogar schlechter als Frauen.

Einige Nutzer sehen in Tinder nur einen Zeitvertreib, Lückenfüller oder sogar eine Freizeitbeschäftigung. Diese Einstellung killt die erhoffte „Tinder-Romantik“. Unter Anderem sind ca. 42% der User verheiratet oder in einer Beziehung. Vor allem aber genießt Tinder den Ruf des schnellen Flirts.  Wer kann da noch unvoreingenommen bleiben?

Dennoch, seit 2013 floriert die App. Und möge es noch so naiv sein anzunehmen, dass sich hinter dem nächsten hübschen Profilbild die nächste große Liebe verbirgt, so sagte doch Oscar Wilde einst:

„The very essence of romance is uncertainty“.

Und wer weiß, vielleicht ist das Glück, egal ob von kurzer oder langer Dauer, nur einen swipe entfernt.

Quellen: http://www.singleboersen-vergleich.de/singleboersen-verzeichnis/tinder-app.htm   http://www.globalwebindex.net/blog/what-to-know-about-tinder-in-5-charts  https://www.elitepartner.de/magazin/fast-jeder-dritte-ist-allein-in-deutschland-leben-mehr-singles-als-bisher-bekannt.html  http://www.cosmopolitan.de/dating-app-tinder-tinder-im-test-es-hat-uns-erwischt-62797.html  http://www.prosieben.de/tv/galileo/videos/2016232-der-erfinder-der-dating-app-tinder-clip      http://www.globalwebindex.net/blog/what-to-know-about-tinder-in-5-charts

print