Im November 2015 startete auf VOX eine Serieneigenproduktion, die sich Der Club der roten Bänder nennt. Im Gegensatz zu verschiedenen anderen Krankenhausserien, wie zum Beispiel Greys Atanomy, dreht sich in dieser Serie alles um die Gefühlswelt der Kranken und die Patienten selbst.
Inspiriert wurden die Produzenten von Albert Espinosa, der mit 14 Jahren an Krebs erkrankt und seine Erlebnisse in dem Buch Glücksgeheimnisse aus der gelben Welt festgehalten hat.
Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass sich die Serie ebenfalls, um krebskranke Jugendliche dreht. Aber nicht nur das. Die Produzenten erschaffen ein einzigartiges Meisterwerk, das viele, in unserer Gesellschaft tabuisierte Krankheiten, vereint. So gibt es neben Leo und Jonas, die an Krebs erkrankt sind, die magersüchtige Emma, den geistig behinderten Toni, den an einem Herzfehler leidenden Alex und den seit zwei Jahren im Koma liegenden Hugo.
Führen alle sechs zu Beginn der Serie ein isoliertes, abgeschottetes Leben, in dem sich ihre komplette Gedanken- und Gefühlswelt, um ihre Krankheit dreht, so finden die Jugendlichen im Laufe der Geschichte immer näher zueinander.
Grund dafür ist, dass sich die Jugendlichen entscheiden eine Bande zu gründen in der jeder einen festen Platz einnimmt. So übernimmt Leo die Rolle des Anführers, Jonas wird der zweite Anführer. Toni nimmt die Rolle des Schlauen ein, während Alex die Rolle des Hübschen bekommt. Emma bekommt, wer hätte es gedacht, die Rolle des Mädchens zugewiesen. Aber jede Bande braucht auch einen guten Geist, sodass sich alle schnell einig sind, dass Hugo der gute Geist in ihrer Gruppe sein soll.
Um gleich als Gruppe erkannt zu werden, verteilt Leo, der von allen am längsten im Krankenhaus ist, seine roten Armbänder, die er für jede seiner Operationen bekommen hat, an alle Mitglieder. So wird schnell klar, dass sie den Club der roten Bänder bilden.
Zusammen machen die Jugendlichen das Krankenhaus unsicher und haben jede Menge Spaß zusammen. So entdecken sie zum Beispiel, dass der seit Monaten still gelegte 5. Stock einem nicht nur viele schaurige Gruselmomente beschert, sondern auch, dass einige ältere Herrschaften dort heimlich und verboten Poker spielen.
Natürlich steht auch die Gefühlswelt der Jugendlichen Kopf, als Leo und Jonas Gefühle für das einzige Mädchen in ihrer Bande entwickeln.
Auch wenn die Charaktere alltägliche Probleme haben, wie sie jeder von uns kennt, so müssen sie trotzdem jeden einzelnen Tag gegen ihre Krankheit ankämpfen. Und manchmal verliert man diesen Kampf eben auch…
„Club der roten Bänder“ nimmt den Zuschauer auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mit: Lacht man in der einen Minute noch, so läuft einem in der nächsten Minute eine Gänsehaut über den Rücken. Am Ende einer Folge bleibt man weinend und in ein Taschentuch schniefend zurück und kann die Zeit bis zur nächsten Austrahlung kaum noch aushalten.
Die Serie zeigt dem Zuschauer auf humorvolle, aber auch einfühlsame Art und Weise verschiedene Krankheiten auf, die in unserer Gesellschaft tabuisiert sind, über die niemand spricht, die zu intim sind, die niemanden etwas angehen… die man einfach tot schweigt.
Die Produzenten haben eine Serie erschaffen, die Grenzen überschreitet, die aber trotz der Thematik nicht nur traurig ist, sondern dem Zuschauer zeigt, dass auch kranke Menschen einfach nur Menschen sind, die neben ihrer Krankheit die gleichen alltäglichen Probleme haben wie sie jeder von uns kennt. Und vor allem, dass man auch trotz seiner Krankheit Spaß haben kann!
Man selbst beginnt die kleinen Momente des Lebens zu schätzen und zu würdigen. Man erkennt, dass das Leben zu wertvoll ist und manchmal auch viel zu kurz sein kann, um in Trübsal oder Selbstmitleid zu versinken.
Die ersten zehn Folgen der ersten Staffel sind bereits ausgestrahlt, im Herbst 2016 können sich Fans auf die zweite Staffel der Erfolgsserie freuen. Sicherlich werden die Zuschauer auch dann wieder lachen, mit den Charakteren mitfühlen und weinen.
Bereits jetzt hat die Serie viele Menschen mit einem anderen Blick auf die Welt wieder in die Realität zurückgelassen und sicherlich werden es noch einige mehr.
Für alle Fans oder die, die es noch werden wollen, gibt es in der Zwischenzeit ab Januar 2016 die erste Staffel auf DVD .Wer bis dahin nicht warten will, kann sich die Wartezeit mit dem Buch zur Serie von Albert Espinosa versüßen.
Ein Gedanke zu „Der Club der roten Bänder“
Kommentare sind geschlossen.