Ein Leben ohne Internet? Kann man sich das heute noch vorstellen?
Der Amerikaner Paul Miller wagte mit dem Tech-Magazin „The Verge“ das, vermutlich für viele, „Unvorstellbare“. Wechselte von Smartphone zu simplem Mobiltelefon, von E-Mail zu Brief und vorallem von Social Media Bekanntschaften zu Freunden in der realen Welt außerhalb des Internets. Und das Alles für ein Jahr.
Während er am Anfang sein Leben genoss, Zeit in der Natur verbrachte, Artikel nach Artikel schrieb, sein Verhältnis zu Familie und Freunden stärkte und nebenbei noch circa 12 Kilo abnahm, wendete sich nach weiteren sechs Monaten seine Sicht auf ein Leben ohne Facebook-Freunde, ohne Google-Maps, ohne Email oder Compute. Er entdecke das Fernsehen. Verbrachte mehr Zeit denn je auf seiner Couch, vernachlässigte Freunde und Familie, ja selbst Pizzabestellen wurde zur Herausforderung. Da seit Monaten niemand mehr in der amerikanische Großstadt New York Pizza über das Telefon bestellt hatte, wurde seine Bestellung einfach aus dem System gelöscht, da vermutet wurde, dass es sich um einen „Scherzanruf“ handle. Als Miller nach einem Jahr endlich wieder sein Laptop aufklappen, Internetzugang herstellen konnte und den Browser öffnete, lautete sein Fazit:
„Kann sein, dass ich mit dem Internet Zeit verschwende oder mich ablenke – aber zumindest habe ich wieder Anschluss“
Schlussfolgernd kann man sich vermutlich über die richtige Nutzung des Internets streiten. Was ist der richtige Weg? Viele Menschen teilen die Meinung Millers und sehen das Internet als unerlässlich, als Weg in die Gesellschaft. Jedoch kann man sich so schnell in Facebook-Freunden, virtuellen und irrealen Welten verlieren. Unsere Gesellschaft ist darauf ausgelegt immer „Up-to-date“ zu sein, immer die neuste Technik zu besitzen und vor allem immer und überall mobil und online sein zu können. Dennoch kann in Frage gestellt werden, ob all diese Aspekte wirklich immer in ein abgeschottetes Leben, ohne Rücksicht auf Familien und Freunde führen.
Auf der anderen Seite bietet das Internet heut zu Tage einen der einfachsten Wege für Kommunikation, Information und soziale Verbindungen. In der heutigen von Social Media geprägten Welt ist es unabdinglich nicht über das Internet erreichbar zu sein. Sei es auf privater oder beruflicher Ebene. Das Internet erleichtert das Beziehen von Informationen von verschiedensten Personen und aus unterschiedlichsten Quellen.
Eine Welt ohne Internet wäre demnach unvorstellbar. Jedoch gilt aus meiner Sicht auch hier das Sprichwort „weniger ist mehr“! Und wir sollten doch immer noch hier und da die Natur genießen, unsere wahren Freunde treffen oder auf das altbewehrte Buch zurück greifen.
Quellen:
Matthias Brügge, Bilanz eines Netzflüchtlings, 2013; http://www.stern.de/digital/online/ein-jahr-ohne-internet-bilanz-eines-netz-fluechtlings-3205646.html
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/4359/umfrage/positive-aspekte-des-internets/
Ein Gedanke zu „Leben ohne Internet – darf er das?“
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