Die wichtigste Werbung des Tages

Seit dem 16.07.2015 hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung eine neue App auf den Markt gebracht. Die F.A.Z.- App „Der Tag“ verspricht ihren Lesern von nun an „Das Konzentrat des Tages“, eine App mit der man angeblich den Überblick behält und die wesentlichen Nachrichten aus dem Nachrichtenstrom filtern kann.

01     Es gibt diese Tage, da erscheint das Nachrichtenangebot unüberschaubar. Das kann nun kaum noch passieren. Mit der neuen App der Frankfurter Allgemeinen Zeitung behalten Sie stets den Überblick. „Der Tag“, so heißt das Angebot, filtert das wirklich wesentliche aus dem Nachrichtenstrom für Sie heraus.

 bewegt.„Der Tag“ bietet Ihnen das Konzentrat der vergangenen 24 Stunden, opulent bebildert mit bildschirmfüllenden Fotos. Es sind die wichtigsten Berichte, Analysen und Kommentare aus der F.A.Z.-Redaktion. Ein Blick, ein paar Fingergesten, und Sie wissen Bescheid, was die Welt aktuell bewegt.

 

Bis dahin klingt diese App sehr vielversprechend. Sie soll endlich Orientierung bringen und eine sonst so lange Suche nach wichtigen Tagesnachrichten auf Fingerdruck überflüssig machen. Auf den ersten Blick scheint dies auch gelungen. Die App liefert in regelmäßigen Abständen topaktuelle Nachrichten. Themen sind unter anderem solche zur Griechenland-Abstimmung, Aussagen des EU-Ratspräsidenten und zum Verhalten der Kanzlerin im Umgang mit einem weinenden Flüchtlingsmädchen. Nach kurzem durchblättern gelangt man dann schließlich zur folgenden Nachricht des Tages.

Der neue Fiat 500

„Der 500 wird immer das Herz der Marke bleiben“

Fiat hat seinen 500 behutsam verändert und will mit neuen Modellen zurück zum Erfolg.nach-acht-jahren-haben-sich

Bis zu diesem Punkt ist gegen diese Nachricht nichts einzuwenden. Nachrichten aus der Rubrik „Technik und Motor“ werden zwar nicht von jeder Person als wichtig empfunden, können aber durchaus informativ für die Allgemeinheit und besonders interessant für Autoliebhaber sein. Fraglich gestalten sich jedoch die daraufhin folgenden Sätze zum Fiat 500.

Der kleine Kerl ist einfach ein Phänomen. Schon seit Ende 2007 ist er auf dem Markt, und er verkauft sich immer noch wie geschnitten Brot. Vom neuen Fiat 500 sind seither rund 1,5 Millionen Einheiten gebaut worden, der Marktanteil im sogenannten A-Segment war dabei noch nie höher als 2014: 15,6 Prozent

 Jetzt haben sich die Designer nach acht Jahren getraut, etwas am Design zu verändern. Die Schnauze trägt nun zwei Chromspangen, die Scheinwerfer sind größer und ovaler, der Lufteinlass unten prägnanter. Am Heck fallen vor allem die neuen Leuchten auf, sie sind jetzt ringförmig und geben in der Mitte den Blick aufs Blech frei, eine originelle Idee. Außerdem rutschte das schmückende Stoßstängchen weiter nach unten. Immerhin 40 Prozent aller Bauteile seien neu, sagt Fiat.

Abgesehen vom schicken Design dieses kleinen Flitzers werden hier noch einige weitere Eigenschaften angepriesen, die das Auto auf einmal sehr begehrenswert machen. Jedenfalls sagen diese beiden Abschnitte im Großen und Ganzen nicht nur aus, dass sich das Auto sehr gut verkauft und ein wichtiges Produkt für Fiat darstellt. Stattdessen wird hier ein klassisches Automobil vorgestellt, mit dem man bestimmt nichts falsch machen kann. Und nun wurde er nach so langer Zeit auch noch verbessert. So schafft die FAZ in ihrer neuen App zu den wichtigsten Nachrichten des Tages plötzlich Kaufmotivation für den Fiat 500.

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