Seit ihrer Erstauflage am 24. Juni 1952 entwickelte sich die im Axel Springer Verlag erscheinende Bild von einer zunächst kostenfreien Zeitung zu einem Giganten unter den Printmedien. So wurden 2014 insgesamt 2.435.404 verkaufte Auflagen täglich verzeichnet.(http://de.statista.com/statistik/daten/studie/73448/umfrage/auflage-der-ueberregionalen-tageszeitungen/). Eine beeindruckende Statistik, doch stellt sich die Frage, was die Bildzeitung aus der Masse der Printmedien herausstechen lässt. Was ist ihr Erfolgsrezept?
Ein Aspekt, welchen sich die Bildzeitung sowie die Boulevardpresse generell zu nutzen macht, lässt sich anhand eines Beispiels verdeutlichen: mit der zugegeben ziemlich reißerisch gewählten Überschrift ist es gelungen, Ihre Aufmerksamkeit auf den vorliegenden Eintrag zu lenken, da angesichts der (scheinbaren) Sensationsmeldungen das Interesse daran erweckt wurde, welcher Inhalt hinter der Überschrift stecken mag. Diese Vorgehensweise charakterisiert ebenso die Boulevardpresse. Sie erweckt die Aufmerksamkeit ihrer potenziellen Kunden durch kurze, prägnante, reißerische Blocküberschriften („Wir sind Papst“, Bildzeitung am 20. April 2005) sowie auffallende visuelle Elemente. Da sich die Boulevardpresse größtenteils über den Einzelverkauf absetzt und nicht im Abonnement verfügbar ist, besteht die Notwendigkeit, die Neugier der Leser täglich aufs Neue zu erwecken.
Ein weiterer Grund, weshalb die Bildzeitung ein solches Spektrum an Interessenten aus allen gesellschaftlichen Schichten in ihren Bann zieht, ist neben ihrer optischen Aufmachung insbesondere die thematische Gestaltung. Während vergleichbare Inhalte in anderen Tageszeitungen sachlich und informativ aufbereitet werden, appelliert die Boulevardpresse an die Sensationslust ihrer potenziellen Leser („Fluch der Neugier“, http://www.zeit.de/2011/29/01-Medien-Abhoerskandal). Im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen aus diesem Grund oftmals Themen, die für jedermann leicht zugänglich und verständlich sind und welche insbesondere auf die Emotionen der Leser abzielen. („Die Beiträge appellieren an Neugier und Sensationslust und zielen durch schockierende, dabei leicht konsumierbare Sex-and-Crime Storys, Skandale, Promi-Dramen sowie kuriose Geschichten auf die Emotionen der Leser“, aus „Presse in Deutschland“, Pürer/Raabe)
Abschließend lässt sich sagen, dass die Meinungen über die Boulevardzeitungen weit auseinander gehen mögen, doch es steht außer Frage, dass das simple Erfolgskonzept der Bildzeitung seit über 60 Jahren aufgeht.
Ein Gedanke zu „Sensationell! Bild unaufhaltsam auf Siegesmarsch!“
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