„@Astro_Alex“ im Dienste des „Blue Dot“

Mit diesem Mann ist der ESA ein echter Coup gelungen: Mit seinem Flug zur Internationalen Raumstation startete Alexander Gerst als elfter Deutscher im All eine wahre social community-Offensive.
So nah wie mit dem promovierten Geophysiker Gerst waren wir dem All vermutlich noch nie. Von der Internationalen Raumstation(ISS) aus, sendete er Bilder, Videos und Kommentare über diverse soziale Netzwerke zu uns auf der Erde Gebliebenen. Über seinen twitter-account „@Astro_Alex“ versorgte er seine 200 000 follower regelmäßig mit Neuigkeiten aus seinem Astronauten-Leben und über seinen „Blue Dot Blog“ mit fantastischen Ansichten der Erde. Dies tat er, laut eigener Aussage, weil er findet, dass jeder Mensch einmal die Chance bekommen sollte, unseren Planeten aus dem Weltall sehen zu können.

Doch er sieht sich nicht nur in Mission der Wissenschaft und seines twitter-Gefolges, er sieht sich auch im Dienste unseres „Blue Dots“, unserer Erde, wie er sie nennt. Neben den 100 Experimenten, die er für die ESA abschließen konnte, postete er auch haufenweise Bilder, die die Schönheit unseres Heimatplaneten zeigen, z.B. Polarlichter und endlose Wolkenfelder, die in der Erdatmosphäre ihre Bahnen ziehen.

Er wunderte sich, dass er von dort oben keinerlei Landesgrenzen sieht und dass es ihm schwerfällt, zu sagen, wo denn genau welcher Staat liegt. Dies unterstreicht er auch durch seine enge Verbundenheit zu seinen Kollegen Wiseman(USA) und Surajew(Russland)-er drückt somit aus, das Nationalität doch eigentlich keine Rolle spielt, egal was zurzeit weltpolitisch in allen Medien zu sehen ist.

Durch solche feinen Denkanstöße beeinflusst er die Menschen direkt: Die Follower lassen ihn gerne ihn ihre Wohnzimmer und tun, was sie im wahrsten Sinne des englischen Wortes tun: Sie folgen ihm. Denn was er anspricht, ist nicht haltlos, und mit seiner authentischen Art schafft er es leicht uns allen ins Gewissen zu reden.

So stellte er auch ein Foto vom nächtlichen Gazastreifen online, auf dem deutlich Bombenexplosionen zu erkennen sind, sein „traurigstes Foto“, wie er selbst schrieb.

Das alles bringt ihn dazu, sich öffentlich die Frage zu stellen: „Wenn jemals Außerirdische zu uns kämen, wie würden wir ihnen erklären, wie wir Menschen miteinander und mit unserem Planeten umgehen?“

Ja, wie würden wir ihnen das erklären?

 

Es ist zu hoffen, das „Astro_Alex“ wenigstens in den Köpfen von ein paar seiner Anhänger etwas bewegt hat, denn was er uns aus dem All mithilfe der sozialen Netzwerke von der Erde gezeigt und erzählt hat, ist nicht nur pures Entertainment, es ist auch eine Mahnung, die wir ernst nehmen sollten.

http://blogs.esa.int/alexander-gerst/de/
http://www.esa.int/Our_Activities/Human_Spaceflight/Astronauts/Alexander_Gerst
https://twitter.com/astro_alex
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/gazastreifen-und-israel-twitter-foto-von-alexander-gerst-von-der-iss-a-982649.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/astronaut-alexander-gerst-bilderbuchstart-in-baikonur-zur-iss-a-972351.html
https://www.facebook.com/ESAAlexGerst?fref=ts

print