Das Wall Street Journal könnte schon bald in den Händen von Rupert Murdoch sein. Noch im April lehnte die Familie Bancroft, die 64% des Dow Jones-Verlages besitzt, zu dem neben dem WSJ auch der gleichnamige Aktienindex und Wirtschaftsdienst, ebenso Webseiten und Lokalzeitungen gehören, ein 5-Milliarden-Dollar-Angebot des Medien-Tycoons kategorisch ab. Befürchtet wurde unter anderem, dass die Qualität des WSJ unter der Übernahme des Verlags leiden könnte, schließlich ist Murdoch bekannt dafür, sich gerne in redaktionelle Angelegenheiten einmischt. Doch bald schon regte sich gegen diese Entscheidung Widerstand in den eigenen Reihen, vor allem jüngere Mitglieder der Familie plädierten dafür, mit Murdoch zu verhandeln. Hintergrund ist neben einer Charme-Offensive Murdochs und konspirativben Treffen in Straßencafés mit Mitgliedern der Familie auch die Ankündigung der beiden größten Konkurrenten von Dow Jones im Börseninformationsmarkt, Reuters und Thomson, sich zusammenzuschließen.
Ein Zusammenschluss würde den Einfluss Murdochs auf den Mediensektor noch vergrößern, mit seiner News Corporation kontrolliert er schon jetzt den größten Medienverbund der Welt.
Quelle: Spiegel-online