GEMA vs Youtube

Vergangene Woche gewann die GEMA vor dem Hamburger Landgericht das Verfahren gegen die Videoplattform Youtube. Grund für das Verfahren war und ist der Streit über die Verwertungsrechte. Auf Youtube sind zahlreiche Musikvideos zu finden – egal, ob aktuelle oder ältere Lieder. Damit verstößt die Internetseite gegen den Urheberrechtsschutz.
Was bedeutet die Entscheidung?
Wir werden vermutlich immer häufiger auf das graue Feld schauen, in dem uns mitgeteilt wird, dass dieses Video leider nicht verfügbar sei. Wobei die GEMA erst gestern verlauten ließ, dass sie die Löschung der Videos nicht weiterhin verlangt.

Die GEMA möchte eine gemeinsame Lösung mit Youtube finden. Es geht der Verwertungsgesellschaft nicht darum, die Webseite als Täter darzustellen, sondern einen Vertrag zu schaffen.
GEMA-Chef Harald Heker sagte sogar, dass es nur um ein Musterverfahren ging.

Was ist mit all den anderen Plattformen? Myvideo? Clipfisch? Auch auf diesen Seiten kann man Musikvideos ansehen – natürlich mit einem weitaus kleineren Angebot als auf Youtube. Wie groß werden die Auswirkungen dieses Verfahrens sein?
Sind wir nicht langsam in einem Zeitalter, in dem es völlig in Ordnung sein sollte, dass man sich Musikvideos auch im Internet anschauen kann? Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man eigentlich nur mit dem deutschen Youtube solche Probleme hat und zahlreiche Clips nicht ansehen kann.

Ich finde, die Entscheidung sollte nicht zu hundert Prozent bei der GEMA liegen, sondern auch bei den Künstlern selbst. Bestes Beispiel ist hier wohl die Gruppe „Deichkind“, die gegenüber der GEMA sogar sagten: „Ihr seid Evolutionsbremsen.“
Darüber lässt sich sicherlich streiten, aber wenn Künstler – eben wie Deichkind – damit einverstanden sind, dass die eigenen Videos auf Youtube stehen, dann sollte man das doch auch zulassen.

 

Quellen:
Spiegel.de (2012). URL= http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,820703,00.html (Stand: 23.04.2012).
NDR.de (2012). URL= http://www.ndr.de/regional/youtubegema101.html (Stand 23.04.2012).
Focus.de (2012). URL= http://www.focus.de/digital/internet/vertragen-statt-klagen-gema-will-trotz-prozess-siegs-keine-youtube-videos-mehr-sperren_aid_741202.html (Stand 23.04.2012).

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Ein Gedanke zu „GEMA vs Youtube

  1. Man kennt es ja tatsächlich, man sucht irgendein Musikvideo bei Youtube und zack, ist es nicht verfügbar. Und natürlicht ist das nervig – aber es wird wahrscheinlich einfach wahnsinnig schwierig zu kontrollieren, welche Bands ihre Videos gerne bei Youtube laufen lassen würden und welche nicht.

    Ich denke es geht auch viel mehr darum, dass Videos bei Youtube, ob das nun legal ist oder nicht, runtergeladen werden. Dies wird natürlich durch das „Nicht-verfügbar-Sein“ verhindert.

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