Sie verfolgen mich! Aus jeder Ecke, egal wo ich bin, drängen sie sich mir auf! Ich bin mir sicher ihr kennt sie auch…!
Okay, ich gebe zu, das ist wohl ein wenig melodramatisch ausgedrückt, aber so ungefähr erging es mir die letzten Wochen auf dem Weg zur Uni, in der Stadt, an der Bushaltestelle… Was ich meine? Ich spreche von DIESEN Plakaten! Fünf große, schwarze Lettern, davon die ersten drei wie mit einem Rotstift wieder durchgestrichen: MAYBE. – Wie? Was?
Die ersten Male als ich diese Plakate gesehen habe, habe ich nicht weiter darauf geachtet. Es stand dort nur dieses eine Wort und die Tatsache, dass man nicht auf Anhieb erkennen konnte, welches Produkt hier beworben wird, schob ich darauf, dass ich einfach nicht aufmerksam genug darauf geachtet hatte. Ich nahm mir vor, beim nächsten Mal etwas genauer hinzuschauen. Die besagten nächsten Male kamen, doch schlauer wurde ich nicht daraus. Ihr kennt das wahrscheinlich; einmal fährt man mal eben schnell mit dem Bus vorbei, das andere Mal ist man so in Eile, dass man nicht die Zeit hat, sich mit solch etwas Nebensächlichem zu beschäftigen und das nächste Mal steht man gerade so weit vom Plakat entfernt, dass man nicht entziffern kann, was da denn Kleingedrucktes drunter steht.
So ging es mir also ungefähr 2 Wochen, bis mir die Plakate, auf die ich inzwischen echt neugierig geworden war, so langsam ein wenig penetrant erschienen.
Doch heute morgen dann die Offenbarung! Endlich, da war sie: die Auflösung! Es war dasselbe Plakat wie zuvor, nur mit einem kleinen, alles auflösenden Zusatz. Als Ergänzung stand da nun: Be Marlboro! Meiner Meinung nach ein ebenso simpler, wie genialer Slog
Aber hinter dieser Kampagne von Marlboro steckt mehr als dieser Werbeslogan. Wie ich persönlich finde, handelt es sich hier um eine der besten Werbekampagnen des nun fast vergangenen Jahres. Versucht man diese einmal anhand der Aktivierungstechniken, die Werbung gebraucht, zu analysieren, stellt man fest, dass hier zunächst einmal ein physisch intensiver Reiz vorangegangen ist. Die großen, schwarzen Buchstaben und die Korrektur mit dem Rotstift erwecken die nötige Aufmerksamkeit und Neugier, um letztendlich das Produkt in den Mittelpunkt zu rücken. Hierbei wird sich ein kognitiv überraschender Reiz zunutze gemacht. Bei dem Rezipienten wird eine Erwartungshaltung aufgebaut, die erst mit erheblicher zeitlicher Verzögerung erfüllt (oder nicht, das ist in diesem Fall unerheblich) wird.
Die Macher der Kampagne haben es meiner Meinung nach geschafft, dem hohen Streuverlust von Werbung entgegenzuwirken.
Ich kann natürlich nur von meiner eigenen Erfahrung sprechen. Mich würde es aber wirklich sehr interessieren, wie ihr diese Werbung wahrgenommen habt und ob ihr mir eher zustimmen oder widersprechen würdet.
Ich fand die Großflächenplakate ebenfalls sehr gelungen. Ohne großes Drumherum, einfach eine schwarze Schrift auf einen weißen Hintergrund gesetzt.
Jedes Mal, wenn man vorbei geht oder fährt, überlegt man, womit das zu tun hat. Was steckt dahinter?
Für mich war das definitiv ein positiver Aspekt. „Be“!!
Wobei ich gleichzeitig sagen muss, dass ich – jetzt wo ich auf den Großflächen gesehen habe, dass es sich um Marlboro handelt – enttäuscht bin. Für die Firma war es garantiert eine erfolgreiche Werbung.
Ich (bin nicht Nichtraucher) fand es schade, dass so eine gute Werbung „nur“ für Zigaretten ist.
Ziemlich ernüchternd.
Mir erging es ähnlich. Diese großen Plakate, nur ausgestattet mit einem einzigen simplen Wort, weckten meine Aufmerksamkeit. Hinter einer solch drastischen Reduktion musste sich doch ein großartiges Produkt verstecken. Eines, das ohne dieses ganze „Drumherum“ auskommt. Malboro tut das meiner Meinung nach nicht. „Be Malboro“ überzeugt nicht. Schöner Start- schnelle Ernüchterung.
Ich habe auch einige Zeit gerätselt und mich gefragt, was es denn mit diesem (MAY)BE auf sich hat.
Zuerst zogen die Plakate noch einfach an mir vorbei, ich nahm sie wahr aber schenkte ihnen aber kaum Aufmerksamkeit.
Doch mit der Zeit wurde ich neugierig, da man dem MAYBE wirklich nicht entkommen kann: groß, schwarz auf weiß sitzt es da, an jeder Ecke.
Und dann, endlich die Auflösung, die Antwort, auf die ich gewartet habe.
Don’t be a maybe, be Malboro. Jetzt wird alles klar, ich erinner mich an Plakate wie „Be the dream-Be Malboro“ und denke mir, da hätte ich doch auch von allein draufkommen können.
Eine tolle Werbung, es wird Spannung aufgebaut und man will mehr über das wissen, was sich hinter dem geheimnisvollen MAYBE verbirgt.
Man wartet eigentlich nur auf eine Antwort und schenkt deshalb dem folge Plakat sofort seine Aufmerksamkeit.
Aber „Be Malboro“? Ziemlich schwach.
*Folgeplakat natürlich ^^
Haha, ich dachte es handelt sich dabei um ne Seelsorge oder ne Toleranzkampagne! Hab jetzt grade durch diesen Artikel erst erfahren, worum es wirklich geht.
Irgendwie sind es im Nachhinein immer so enttäuschende Sachen… (bin auch Nichtraucher 😉 )
Was ich dieses Jahr auch beachtlich fand war eine Werbekampagne von Pro 7. Im Fernsehn kam immer nur der sich wiederholende Spruch „hab keine Angst“ und dazu ne Website. Wenn man da drauf ging kam ein total seltsames Video, was darin aufgelöst wurde, dass es sich um Werbung für das Sommerprogramm (glaube ich) handelte.
War ganz schön grotesk irgendwie, vlt ist die Seite ja noch zu finden 🙂
Dein Artikel hat mich da total dran erinnert, vlt fallen hier einigen noch mehr solcher Beispiele ein? 🙂
mir ist die Werbung auch direkt aufgefallen und ich habe mich von Anfang an gefragt, was dahinter steckt. Diese Woche habe ich erst entdeckt, dass es sich um eine Zigaretten-Werbung handelt. Damit hätte ich nie gerechnet.
Die Werbung ist eigentlich ganz einfach, keine großen bunten Bilder sondern einfach nur ein Wort auf weißem Hintergrund. Mir ist glaube ich noch nie ein Plakat so gut in Erinnerung geblieben und mich hat auch noch nie ein Plakat so zum Nachdenken angeregt.
Die Idee ist auf jeden Fall super und die Werbung wirklich gelungen! Auch wenn dahinter Malboro steckt…
Auch ich bin schon des öfteren an diesen Werbeplakaten vorbeimarschiert oder eher gehetzt und habe ihnen einige verwunderte Blicke zugeworfen. Auch ich habe mich gefragt, was soll das? Was bewerben diese Plakate? Für was steht „Maybe“?
Allerdings muss ich sagen, dass ich die von euch beschriebene Auflösung noch nicht vor Augen geführt bekam. Bei mir ist die Verwunderung bis eben, bis ich diesen Artikel las, geblieben.
Deswegen kann ich diese Werbeidee bislang nicht unbedingt positiv bewerten. Klar, die Plakate haben Aufmerksamkeit erregt, jeder hat sie gesehen; da ich sie aber mit keinem bestimmten Produkt in Verbindung bringen konnte, ist die Grundidee der Werbung nicht erfüllt worden: Eine Werbung, die dem Rezipienten nicht klar zeigen kann, was er oder sie kaufen soll, hat ihren Sinn verfehlt.