was gibt es Schöneres, als im Briefkasten handgeschriebene Post von einem Bekannten oder einem Freund zu erhalten? Dieses Phänomen tritt leider nur noch sehr selten auf…wer macht sich heutzutage schon die Mühe, Stift und Zettel in die Hand zu nehmen und einem lieben Freund ein paar nette Zeilen auf normalem Postwege zuzuschicken?
Da ist es doch viel einfacher und gemütlicher per E-Mail das Nötigste auf schnellstem Wege seinem „Gegenüber“ mitzuteilen oder mal eben eine sms zu schreiben. Abgesehen davon dauert es ja je nach Entfernung noch ein paar Tage, bis der handgeschriebene Brief dann auch bei dem anderen angekommen ist.
Früher war es Gang und Gebe, sich nur über Briefpost zu verständigen – was blieb den Menschen damals auch anderes übrig? Trotzdem war es meiner Meinung nach viel persönlicher als heute. Was kann denn schon einen handgeschriebenen Liebesbrief auf wunderschönem Briefpapier übertreffen? Eine E-Mail mit Kuss-Smiley etwa? Oft hat man wochenlang sehnsüchtig auf den Liebsten oder die Liebste warten müssen – ohne zwischendurch auch nur ein Wort von dem anderen zu hören – umso größer war dann aber auch die Wiedersehensfreude. Heute gibt es x-Möglichkeiten, mit Leuten aus der ganzen Welt jederzeit in Kontakt zu treten und diese auch noch über den Bildschirm zu sehen. Es ist schon erstaunlich, was sich im Laufe der Zeit alles getan hat.
Aber jetzt nochmal zurück zum Brief: heute ist die Kommunikation über den herkömmlichen Postweg unvorstellbar und würde auch gar nicht mehr funktionieren. Wir sind viel zu sehr daran gewöhnt, alles sofort nachlesen zu können und jederzeit erreichbar zu sein.
Es ist unumstritten, dass wir in der heutigen Zeit auf das Internet und die schnellen Kommunikationswege angewiesen sind. Trotzdem finde ich es schade, dass heute alles nur noch zügig und mit möglichst geringem Aufwand geschehen muss. Wer hat denn überhaupt noch Zeit und Lust, „normale“ Briefe zu schreiben?
Sogar die übliche Postkarte aus dem Urlaub kann mittlerweile ganz einfach auch per Internet verschickt werden – und das finde ich wirklich unpassend und übertrieben. Wenn schon keine Briefe mehr geschrieben werden, dann sollte man doch wenigstens dem Postkarten-Schreiben mit Hand treu bleiben! Im Urlaub müsste man dafür doch auch Zeit haben, oder?
Trotzdem bleibt auch Zuhause niemandem der Weg zum Briefkasten erspart, oder etwa doch? „Der E-Postbrief ist die Zukunft des Briefverkehrs: Online versenden und empfangen: einfach, sicher und vertraulich.“ so lautet die Werbung für E-Postbriefe, ein Angebot der Deutschen Post…“ich gehe zum Briefkasten, ohne von der Couch aufzustehen.“ (www.epost.de)
Wo der Weg zum Briefkasten zur Qual wird, bietet das Internet Hilfe an.
Egal was noch alles kommen mag, Fakt ist, dass die Angebote im Netz genutzt werden – je einfacher und bequemer, desto besser! Ich bin wirklich gespannt, was in der Zukunft noch alles passieren wird und wie einfacher die Kommunikationswege noch werden. Zurück zum Briefeschreiben wird es sicherlich nicht so schnell wieder kommen…
Also ich muss sagen, dass es schon noch viele Leute gibt, die handgeschriebene Briefe verschicken. Ich zum Beispiel habe etwa 4 oder 5 Brieffreundinnen, die mir (manche mehr, manche weniger) regelmässig Briefe schreiben.
Ich habe damit angefangen als ich 9 oder 10 war, und hatte teilweise noch sehr viel mehr Brieffreundinnen als jetzt, aber nach und nach haben (wahrscheinlich wegen der steigenden Beliebtheit des Internets, wie im Artikel ja auch deutlich wird), die meisten aufgehört zu schreiben oder wollten lieber E-Mails schreiben.
Ich hab dann auch jahrelang keine Brieffreunde mehr gehabt doch das Briefeschreiben hat mir irgendwie gefehlt und dann hab ich im Internet mal recherchiert und Internetseiten gefunden, bei denen sehr viele angemeldet sind, die Brieffreunde aus aller Welt suchen. Da hab ich mich dann auch angemeldet und seither schreibe ich auch wieder Briefe und es macht mir auch immer noch Spass. Auch wenn ich sagen muss, dass ich natürlich nicht immer gleich antworten kann, weil es ja doch mehr Zeit in Anspruch nimmt, als mal schnell eine E-Mail zu schreiben. Aber manchmal ist es dann ja schöner, ein bisschen zu warten, wenn man dafür dann aber einen persönlichen Brief anstatt einer unpersönlichen E-Mail erhält. Also ich freue mich jedesmal wenn ich einen Brief bekomme und bin auch immer froh wenn ich sie beantworten kann.
Ich bin zwar auch über Facebook mit meinen Brieffreundinnen befreundet, doch da schreiben wir uns so gut wie nie, weil wir es einfach schöner finden, wenn ein handgeschriebener Brief per Post kommt.
Mir ist dieses „Phänomen“ auch schon aufgefallen. Alles muss schneller, direkter und unkomplizierter gehen. Aber ich merke an mir selbst, dass ich garnicht mehr bereit bin mich auf diese ganzen Neuigkeiten einzulassen. Im Gegenteil, diese E-Post Brief Werbung, habe ich noch nie ganz gesehen, weil sie mich einfach nicht interessiert. Mir hat Briefe schreiben schon immer gefallen, und als Kind hatte ich jede Menge Brieffreunde. Als ich vor 2 Jahren nochmal auf die Idee kam, fand ich es schwierig jemand neues für eine „Brieffreundschaft“ zu finden. Mittlerweile hab ich das auch aufgegebn, aber ich guck mir trotzdem manchmal noch gerne Briefe von früher an.
Die Verschiebnung zu den Onlinemedien wird natürlich auch bei der Kommunikation und ihren Kanälen deutlich: Je schneller, desto besser!
Das trifft zum größten Teil auch auf meine eigene Einstellung zu, da diese ständige Erreichbarkeit und Vernetzung gewisse Vorzüge hat.
Daher finde ich es umso beachtlicher, wenn man heute noch Briefe schreibt. Kaum jemand findet mehr Zeit dafür. Doch diese wirklich persönliche Mitteilungen sind unikate und selbst eine eMail mit vielen Sonderzeichen etc kommen dieser persönlichen Bemühung nicht nach.
Vielleicht kann man dieser E-Post so gesehen auch etwas Postivies abgewinnen, da eben die von Hand geschrieben Briefe viel mehr geschätzt werden, weil sie eben nicht Tag für Tag wie selbstverständlich ins Postfach geflattert kommen. Für eine selbstgeschriebene Postkarte bedanken sich Freunde und Bekannte im Nachhinein explizit, während ein kurzer Gruß per Mail oder Social Network zwar wahrgenommen wird, aber in der Menge förmlich untergeht.