Falsche Schönheitsideale in den Medien

Heutzutage werden sehr viele Erwartungen an die Menschen gestellt. Jeder Mensch hat verschiedene Rollen und „muss“ sich deshalb auch rollenkonform verhalten.
In Bezug auf das Aussehen der Frauen lauten die Erwartungen, dass diese schlank, schön und immer perfekt gestylt sein müssen. Schaltet man den Fernseher ein, dann sieht man in Werbespots Models oder andere berühmte Persönlichkeiten, die scheinbar keinen einzigen Makel haben: Sie haben eine perfekte Haut, eine perfekte Figur, perfekte Haare,…

Schon seit langer Zeit gilt schlank als schön. Wer mollig oder dick ist, entspricht nicht wirklich dem heutzutage verbreiteten Schönheitsideal.  Zwar gibt es vereinzelte Spots, wie zum Beispiel den von Dove, in denen gezeigt wird, dass auch Frauen mit Kurven schön sind, doch es ist immer noch so, dass Schlankheit besser ankommt. In Frauenzeitschriften gibt es so gut wie jedes Mal Diättipps, so dass man das Gefühl vermittelt bekommt, unbedingt eine Diät machen zu müssen, sogar wenn man nur ein paar Kilo zu viel hat.

Dies ist ein ernstzunehmendes Problem. Denn durch Sendungen wie „Germany’s next topmodel“, Werbespots und Anzeigen mit schlanken Frauen, sind die Frauen in der heutigen Gesellschaft einem enormen Druck ausgesetzt, ebenfalls schlank zu sein. Das heutige Schlankheitsideal ist so teilweise dafür verantwortlich, dass Mädchen und Frauen mit ihrem eigenen Körper unzufrieden sind und sich zu dick finden, sogar wenn ihr Gewicht völlig normal ist. Dadurch kann es passieren, dass es den Frauen irgendwann so wichtig ist abzunehmen und diese „Idealma?e“ zu erreichen, dass sie anfangen zu hungern oder nach dem Essen zu erbrechen. Das Resultat ist Anorexie oder Bulimie.

Natürlich sind die Medien und das darin vermittelte Schönheitsideal nicht der einzige Grund für Essstörungen, sie tragen jedoch erheblich dazu bei.

Genauso ist es mit Facelifting und dergleichen. Stars wie Sharon Stone oder Madonna sehen im Fernsehen oder in Zeitschriften für ihr Alter sehr jung aus, was manche Frauen dazu bringt, sich liften zu lassen, weil sie das Gefühl haben, dass sie auch jung aussehen müssen, um schön zu sein. Aber das Make-Up ändert schon sehr viel am Aussehen der Stars. Schaut man sich Fotos von ungeschminkten Prominenten an, sind diese teilweise nicht wiederzuerkennen.

Umso schlimmer ist es, dass die Fotos oder Werbespots oft bearbeitet sind, zum Beispiel mit Photoshop. Die Frauen werden schlanker gemacht, ihre Makel wie Cellulite, Pickel und so weiter werden retuschiert. „Mit unnatürlich geschönten Fotos werden wir dazu verführt, Leute als Vorbild zu nehmen, die es so überhaupt nicht gibt“, bemerkt korrekterweise die französische Politikerin Valérie Boyer. Die Schönheitsideale entsprechen nicht der Realität. Dies wird auch in einem Spot von der Firma Dove deutlich gemacht. Diesen Spot können Sie sich hier ansehen.

Ich finde es erschreckend, dass die Medien Schönheitsideale verbreiten, die zu Essstörungen und so sogar zum Tod führen können oder die Frauen dazu bringen, teilweise nicht ungefährliche Schönheitsoperationen über sich ergehen zu lassen. Noch schlimmer sind diese Folgen, wenn man bedenkt, dass es sich bei den Schönheitsidealen um solche handelt, die von den Medien nur konstruiert sind und es in der Wirklichkeit gar nicht gibt. Wir wollen so aussehen wie Menschen, die es eigentlich nicht gibt – jedenfalls nicht so, wie sie in den Medien dargestellt werden. Wie soll man diese hohen Erwartungen an das Aussehen dann jemals erfüllen können? Es scheint eine Sache der Unmöglichkeit zu sein.

 

Quellen:

http://web4health.info/de/answers/ed-cause-society.htm

http://www.suchtmittel.de/info/essstoerungen/001607.php

http://www.magersucht.de/krankheit/medien.php

http://www.gesundheit.de/ernaehrung/essstoerungen/erscheinungsformen/magersucht

http://www.magersucht-online.de/index.php/informationen-zu-magersucht/41-dr-christa-wuehrer-anorexia-nervosa-oder-qpubertaetsmagersuchtq

http://www.focus.de/kultur/medien/presse-vor-diesen-fotos-wird-gewarnt_aid_447874.html

http://data5.blog.de/media/206/3160206_1f90322268_m.jpeg

http://www.wunderweib.de/media/redaktionell/wunderweib/intouch_2/beauty_1/beautyspecial/2011_15/januar_16/vonungeschminktaufglamourlook/von-ungeschminkt-auf-glamour-b.jpg

http://www.trendsderzukunft.de/wp-content/uploads/2009/04/madonna-photoshop-440×298.jpg

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Über Nicole Schreiner

Ich bin Nicole, komme aus Luxemburg und bin 22 Jahre alt. Ich studiere Medien, Kommunikation, Gesellschaft im 1. Semester an der Universität Trier. Mein Nebenfach ist Geschichte. Ich habe auch schon 4 Semester Psychologie in Luxemburg studiert. In meiner Freizeit schreibe, male, und lese ich gerne und gehe gerne ins Kino und shoppen.

2 Gedanken zu „Falsche Schönheitsideale in den Medien

  1. Dieses Thema wird ja schon sehr lange diskutiert und obwohl es einige Ansätze gab, das Schönheitsideal in der Öffentlichkeit ein wenig anders zu präsentieren, hat sich nocht nichts geändert.
    Molligere Models werden ebenso retuschiert, wie die dünnen Models – auch wenn man damit wenigstens ein klein wenig gegen den Magertrend vorgeht.
    Retuschiert wird überall. Die Stars wollen sich von der besten Seite präsentieren. Sie haben alle ganz normale Macken, wie wir „Normalsterblichen“ auch. Das Management ist stets dazu angehalten, diese Macken nicht präsentieren zu lassen, wenn es um Shootings etc. geht. Das das schief laufen kann, zeigt die Werbeanzeige mit Julia Roberts, die (ich glaube) in England verboten wurde.

    Diesen ganzen Hype um die gestellte Schönheit finde ich unnötig. Natürlich sollen die Stars für Produkte werben – ich finde allerdings, dass es wirkungsvoller wäre, würde man sie auf eine Stufe mit uns stellen. Die Identifikation wäre doch viel berechtigter.
    Doch daran wird sich auch weiterhin leider nichts ändern.

  2. Ich finde es auch schrecklich mit anzusehen wie besonders die Mädchen schon immer früher Schönheitsidealen nacheifern. Ich selbst musste schon mit ansehen wie eine Freundin sich in den Tod hungerte, nur um dem zu entsprechen was ihrer Meinung nach schön war. Dabei darf man nicht außer Acht lassen, dass etwas molligere Menschen oft ausgeschlossen oder verspottet werden. Besonders Kinder wissen oft nicht was sie mit solchen beleidigenden Aussagen anrichten.

    Ich bin jedoch nicht der Hoffnung, dass sich dieser Magerwahn demnächst legt, denn durch das Nacheifern dieser Schönheitsideale profitieren eine Menge Leute. All die Schönheitskliniken und Modegeschäfte, die versprechen durch deren Dienstleistungen, beziehungsweise Produkte man besser oder mehr wert ist, leben von den Verunsicherungen die die Modewelt uns einflösst.

    Und wenn sich dieser Magertrend irgendwann doch legt, kommt wieder ein neuer an dem sich soviele orientieren werden, um das Gefühl zu haben dazuzugehören und akzeptiert zu werden.

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