Der kommunikative Imperativ hinter vielen Postings hier ist ja mittlerweile selbst zum Thema geworden. Daher erlaube ich mir mal diesen Titel. In manchen Kommentaren ist sogar von den Freuden dieser Pflicht die Rede – das ist doch ganz der Geist einer nahenden Bachelor-Master-Armada. Da reihe ich mich wenn auch gezwungen so doch gern ein letztes Mal ein mit meinem Pflichtpost…
…zur Computerspielediskussion. In dieser Sache hat jetzt der „deutsche Kulturrat e.V.“ Partei für die „Killerspieler“ ergriffen: „Erwachsene müssen das Recht haben, sich im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen auch Geschmacklosigkeiten oder Schund anzusehen bzw. entsprechende Spiele zu spielen. Die Meinungsfreiheit und die Kunstfreiheit gehören zu den im Grundgesetz verankerten Grundrechten. Die Kunstfreiheit ist nicht an die Qualität des Werkes gebunden. Kunstfreiheit gilt auch für Computerspiele.“
Irgendwie amüsant.
Ich verstehe nicht, was daran so amüsant sein soll. Es ist nicht einmal bewiesen, dass solche Computerspiele das Gewaltpotentiel der Spieler erhöht. Und heute ist die Grenze zwischen grotesk und Kunst schon so weit verwischt, dass man definitiv nicht mehr sagen kann, „dieses Computerspiel ist Gewaltverherlichend und verstörend“. Sieht man sich die neuesten Kunstwerke auf Leinwand vom Sänger Marilyn Manson an (Quelle: Sat1, 15.02.07) die aus Kot und Urin gemalt sind, werden diese als „grotesk aber schön“ bezeichnet. DAS finde ich dann wirklich amüsant.
@ Erik:
Es ist allerdings bewiesen, dass Beobachtung und Ausübung virtueller Gewalt das empathische Empfinden stark herabsetzt – und Empathie ist einer der wichtigsten Hemmfaktoren für aggressives Verhalten.
In Gehirn&Geist: „Nahkampf im Kinderzimmer“, 02/2003 kann man einen ausführlichen Artikel über bisherige Forschungsergebnisse lesen.
Weiterhin sehe ich die Tatsache, dass „die Grenze zwischen grotesk und Kunst schon so weit verwischt“ ist, nicht als Legitimation dafür, dies einfach hinzunehmen!
Deshalb halte ich das Recht auf Geschmacklosigkeit und Schund, auch wenn dies offiziell nur für Erwachsene gilt, für äußerst eine problematisch Sache!
Ämüsant finde ich, dass Herr Braun stets seine Rolle als „Aufragsblogger“ so köstlich hervorhebt ;0)
Ich kann nur zustimmen – die virtuelle Gewalt hat ihre Auswirkungen und ich glaube jeder der solche Spiele schonmal eine Weile gespielt hat, hat das auch gemerkt. Unser Alltag besteht aus genug Stressfaktoren – wer hat sich das nicht vorgestellt nach einem „Nervenzusammenbruch“ mit einen Gewehr alle „Reizpersonen“ zu erschiessen? :)))
Diese Diskussion um „Killer-Spiele“ geht einem langsam auf den Kecks!
Es gibt für die verschiedenen Thesen natürlich wissenschaftliche Belege, aber keine Eindeutigen Beweise in eine Richtung! Nur die Berichterstattung hat scheinbar eine…
1. kurz nach dem Computer Spielen kann es zu einem höheren Erregungszustand kommen, allerdings ist dieser Zustand nicht!!! anhaltend…
2. Computer-Spiele sind eine einfache Möglichkeit Verantwortung ab zu schieben…
3. Zur Medienkompetenz und Erziehung gehört es eben auch mit den Kindern über die Spiele zu reden… Aufklären statt mies-machen!!! eine Hilfe für Eltern bietet dabei die Zeitschrift „Flimmo“ von der „Programmberatung für Eltern e.V.“
4. Wie weit darf sich der Staat in das Leben erwachsener einmischen? daher finde ich es gut, wenn jemand auch hier noch einmal unterscheidet. natürlich ist es einfacher Dinge gleich komplett zu verbieten, weil man sonst noch anderweitig ran kommen könnte…
5. Den Begriff Kunst da mit rein zunehmen ist einerseits trickreich, andererseits schwierig, denn „Kunst ist, was der Künstler als Kunst definiert….“ rechtlich nicht einfach zu handhaben…