Gamescom 2019 – So begann die Videospielmesse für Privatbesucher

Auch 2019 reisen Videospiel-Enthusiasten aus aller Welt an, um die größte europäische Multimedia-Messe mitzuerleben. Aussteller, kostümierte Videospielfiguren oder gar ganz einfache Fans – alle sind willkommen.

Die Gamescom bricht von Jahr zu Jahr neue Besucherrekorde – selten zugunsten der Besucher. 2019 werden mehr als 370.000 Interessenten erwartet.

Digitale Warteschlangen

Um der unzählbaren Menge an Menschen und dem damit verbundenen Chaos entgegenzuwirken, führen bekannte Namen sogenannte digitale Warteschlangen ein. Der Besucher meldet sich durch eine App oder über eine Internetseite online an und bekommt kurzerhand eine Nachricht an sein mobiles Telefon gesendet, wenn er dran ist zum Spielen. So fällt lästiges und stundenlanges Warten weg und der Spieler kann sich währenddessen frei auf der Messe bewegen. Bisher haben sich nur wenige Publisher an der neuen Art Warten versucht.
PlayStation macht es mit der Applikation PlayStation Experience vor. Kleiner Tipp: Sobald die Anmeldung freigegeben wird, vorher bereits die App aktualisieren und schnell sein – die elektronische Warteschlange ist sehr gefragt!

PlayStation Experience-App: Android iOS

Das kleine Geschwisterchen der E3

Vorher zählte die Electronic Entertainment Expo in Los Angeles zur wichtigsten Veranstaltung für Spieleentwickler- oder publisher. Nachdem die Gamescom in Köln Jahr für Jahr an Bekanntheit gewinnt, erscheint diese auch attraktiver für Produzenten und dient als weitere, große Werbeplattform. Zum ersten Mal in der Geschichte der kölner Videospielmesse fand am Dienstag die Opening Night statt. Dort präsentierten verschiedene Publisher ihre Neuigkeiten, welche vorher bewusst unter Verschluss gehalten wurden. Somit verlor die E3 ihren exklusiven Status für brandneue Videospielneuigkeiten.

Highlights

Die Gamescom begann stark. Durch die Opening Night wurde eine Videospielnews nach der anderen verkündet, sogar neues Gameplaymaterial des Spiels Death Stranding, erzählt von Hideo Kojima selbst. Kojima zählt mit Metal Gear Solid zu den einflussreichsten Videospielproduzenten der Welt.

Erstmalig war es möglich, eine öffentliche Demo des Final Fantasy VII-Remakes in Halle 7 (Sony PlayStation ) und Halle 9 (Square Enix) anzuspielen. Wenn die digitale Warteschlange nicht genutzt wurde: Nach einer geschätzten Wartezeit von 1,5 Stunden, erwarten den Besucher 25 Minuten Spielzeit des heiß erwarteten Spiels.

Zuletzt sollte natürlich CD Projekt Reds neues Rennpferd erwähnt werden – Cyberpunk 2077 ist in aller Munde. Was zuvor nur exklusiv in der E3 zu sehen war, nimmt seine Reise nach Köln. Die E3-Vorführung zu Cyberpunk 2077 wird nun auch in Köln vorgestellt – sogar auf deutsch! Alles rund um die deutsche Synchronisation und das neue Action-Rollenspiel findet ihr in Halle 6.

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Sterben Bücher aus?

Seit es E-Books und Hörbücher gibt wird immer wieder behauptet, dass das klassische,  gedruckte Buch ausstirbt. Doch das stimmt nicht. In den letzten Jahren hat der Buchmarkt  sogar Zuwachs bekommen. Im Jahr 2015 sind zum Beispiel in den Niederlanden die Verkäufe  gestiegen. Doch wieso hält sich dieses Gerücht dennoch so hartnäckig?

Die heutige Gesellschaft und vor allem die Jugend, verliert das Interesse am Lesen und an Büchern. Nur 38% der 12-19 jährigen lesen mehrmals in der Woche bis täglich ein Buch. 18% lesen sogar garkeine Bücher.

Unsere Jugend macht immer mehrere Dinge gleichzeitig. Sie setzen sich vor den Fernseher, haben ihr Smartphone noch in der Hand um die neusten Mitteilungen auf Social Media zu checken und haben eventuell sogar noch Musik im Hintergrund laufen. Die Konzentration wird zwischen all diesen Medien aufgeteilt. Ein Buch kann man so aber nicht lesen, man muss ihm die komplette Aufmerksamkeit schenken. Deshalb werden Bücher nicht mehr von unserer Jugend gelesen. Sie nehmen zu viel Zeit in Anspruch, man kann nichts noch nebenbei erledigen. Und außerdem: So ein Buch, das ist doch total „out-of-fashion“. Bücher werden als veraltetes Medium betrachtet, und das nicht nur von Jugendlichen.

Hier könnten die neuen E-Book Reader die Lösung sein. Sie sind neu, modern und sehen unseren geliebten Smartphones sehr ähnlich. Und man kann mehrere Bücher auf nur einem Gerät lesen. Mann muss nicht mehr in eine Buchhandlung gehen, kann sie ganz bequem von zuhause aus kaufen und direkt auf seinen Reader laden. Diese Reader sind auch sehr praktisch für unterwegs, denn sie sind viel leichter als ein normales Buch und nehmen nicht viel Platz in der Tasche weg. Also, nur Vorteile, oder?

Eine ganze Gruppe Menschen in unserer Gesellschaft würde da mit „Nein“ antworten. Es haben sich zwei Lager entwickelt. Einmal die Buchliebhaber, die nicht ohne echte Bücher leben können. Sie lieben den Geruch neuer Bücher und das Gefühl, ein Buch in der Hand zu halten, die einzelnen Seiten umzublättern und in einer ganz anderen Welt zu versinken. Das alles kann man mit einem E-Book nicht haben. Dann gibt es da noch das andere Lager. Die Menschen, die E-Books feiern, weil sie doch so praktisch sind. Die es toll finden, dass man alle seine Bücher immer dabei haben kann, aber nur ein einziges Gerät mitnehmen muss.

Es werden immer mehr E-Books verkauft, was vermutlich aber nicht daran liegt, das keine klassischen Bücher mehr gelesen werden. Es liegt vor allem daran, dass die Preise von E-Books sehr viel günstiger sind,als die von normalen Büchern. Bei einem klassischen Buch muss man eben die Kosten für das Papier und den Druck mit bezahlen, das fällt bei einer digitalen Version weg. Der klassische Buchhandel hat zwar in den letzen Jahren ein ganz klein wenig an Umsatz verloren, aber es werden dennoch immer noch viele Bücher im Handel gekauft, gerade weil es noch so viele Buchliebhaber gibt.

Das alles zeigt uns, dass Bücher mit Sicherheit noch lange nicht aussterben. Natürlich müssen sie mit Konkurrenz von den ganzen E-Books rechnen, aber sehen wir das ganze doch auch mal positiv. Hauptsache es wird gelesen! Und ganz nebenbei, so ein volles Bücherregal im Wohnzimmer hat doch auch was und sieht sogar echt toll aus.

Traumberuf Pro-Gamer – Eine realistische Zukunftsperspektive?

Bestimmt kennen es einige von früher: Man kommt nach der Schule nach Hause, wirft die Tasche in die Ecke, schaltet den PC an und verbringt den lieben langen Feierabend damit bis in die Nacht hinein zu spielen nur um sich am nächsten Schultag in einem völlig übermüdeten Zustand die dritte Wiederholung des jetzigen Mathematik Themas anzuhören, weil wieder alle den selben Fehler in der Arbeit gemacht haben. Da mag man sich schon öfter mal fragen: „Warum mache ich das eigentlich alles? Kann ich nicht mit zocken Geld verdienen?“ Alleine ist man mit diesem Interesse nicht. Irgendwann in die große Liga aufzusteigen ist der feuchte Kindheitstraum für jeden, der ein Spiel kompetitiv spielt, so auch beispielsweise für den 15-Jährigen „Loyal“, welcher seine Eltern überzeugte ihn aus der Schule zu nehmen, damit er CoD-Pro werden kann. Doch lohnt es sich überhaupt diesem Traum konsequent nachzugehen?

Der weltweite Umsatz des eSports-Marktes wird für 2018 auf rund 900 Mio. US-Dollar geschätzt und ab 2021 wird mit einem Umsatz von 1,6 Mrd. Dollar gerechnet, was von einer erfolgreichen Branche zeugt, welche in absehbarer Zeit nicht an Relevanz verliert. Darüberhinaus kann sich das Gehalt von erfolgreichen Profi-Spielern durchaus sehen lassen. 2015 betrug das bekannte Spitzengehalt eines League of Legends Spielers 92.000 US-Dollar im Jahr – es ist anzunehmen, dass aufgrund des großen Wachstums der Branche heute mehr Profis von ähnlichen Gehalten profitieren können, also würde man auch keiner brotlosen Kunst nachgehen.

League of Legends World Championship 2018 Arena: Angefeuert von Tausenden Menschen beim Spielen ihres Lieblingsspiels – Wunschszenario für viele junge Gamer.
Quelle: Riot Games

Problematisch wird das Ganze wenn man die Bedingungen um ein Profi zu werden in Betracht zieht. Wie in herkömmlichen Sportarten können nur die Besten der Besten ganz oben mitmischen. Bei League of Legends, einem der prominentesten Titel in der eSports-Szene erreichen gerade einmal 0,04% aller Spieler den höchstmöglichen Rang, welchen nur eine begrenzte Zahl an Spielern pro Region innehaben kann, die sich global auf ca. 3200 beläuft. Dabei reicht es nicht Profi zu werden nur wenn man einen hohen Rang hat, sondern man muss sich auch in anfangs noch kleinen Turnieren beweisen um einem professionellen Team aufzufallen. Bei mehreren Millionen aktiven Spielern ist die Konkurrenz demnach sehr groß und es bedarf einer Unmenge an Aufwand und Zeit um diese Spitze zu erreichen, was im Grunde nur möglich ist wenn man jeden Tag den gesamten Tag an seinen Fähigkeiten arbeitet – daher auch die Idee von vielen sie müssten ihr reales Leben, Schule, Arbeit, Studium, hinschmeißen um überhaupt eine Chance zu haben, wodurch der Zukunft jedoch unweigerlich geschadet wird, sollte der Traum sich nicht erfüllen. Es raten daher auch viele Profis davon ab seine Bildung aufzugeben, wie auch im weiter oben erwähnten Fall von „Loyal“ zu sehen ist.

Letztlich kommt es insbesondere darauf an wie ernst es einem ist diesem Traum nachzugehen – wer sich viel bemüht und die nötige Zeit und Motivation investiert kann dieses Ziel erreichen, jedoch ist es allgemein ein zu großes Risiko dies zu tun ohne sich durch eine Ausbildung oder ein Studium für das spätere Leben abzusichern. Das stetige Wachstum des eSports-Marktes lässt aber zumindest die Hoffnung zu, dass mehr Jugendliche in der Zukunft ihren Traum verwirklichen können.

Sie manipulieren ihre Zuschauer?! – KEIN Clickbait

Warum hat sie mir das angetan.. ? (Freundin betrügt!)
Verdächtige Rundung: Ist Selena Gomez schwanger von Biebs? Geheimmis gelüftet: Ziehen Dagi Bee & Bibi Heinicke zusammen?. Ein jeder von uns ist schon mindestens ein Mal auf einen solchen Titel herein gefallen. Im Laufe des Beitrags wird uns bewusst, dass es sich um einen Clickbait-Titel handeln muss, doch beschäftigen wir uns oft nicht weiter damit. Doch was genau ist Clickbait eigentlich?

Es handelt sich im Fall von Clickbait um ein nicht eingehaltenes Versprechen welches sich in Form eines Teasers, einer Überschrift oder einer sonstigen Ankündigung eines Inhalts, beispielsweise eines Thumbnails (Video) oder einer Überschrift (Blog), äußert. Diese leeren Versprechungen dienen zur höheren Generierung von sogenannten Clicks, also Aufrufen.

Clickbait ist grundsätzlich emotional, die Rezipienten sollen gefühlvoll reagieren und diese Gefühle sollten im besten Falle einen Impuls auslösen, der sie zum öffnen und rezipieren des Beitrags bringt. Die emotionale Manipulation dient dem Verstecken einer Banalität, eines leeren Versprechens oder dem Verkauf alter Informationen als neu; aktuell und brisant.

Man muss aber stets unterscheiden: reißerische und emotionalisierte Titel sind kein Clickbait solange sie nicht ins Leere führen! Denn Ankündigungen und Teaser sollen neugierig machen, jedoch muss die im Titel gestellte Frage im Beitrag beantwortet werden.

Wie setzt sich Clickbait also am Beispiel You Tube zusammen? Die Kombination aus Titel und Überschrift bildet die sogenannte Videoverkaufe, aus welcher sich der Zuschauer den möglichen Videoinhalt gedanklich konstruiert. Wichtig ist, dass alles was nach dem Click (dem Öffnen des Videos) passiert, die zuvor gewonnenen Erwartungen des Zuschauers nicht mehr nachhaltig ändern sollte. Passiert dies doch und ist die hervorgerufenen Erwartung losgelöst vom tatsächlichen Videoinhalt so kann man von Clickbait sprechen.

Titel + Thumbnail = Videoverkaufe

Doch warum benutzt man dann Clickbait? Der vorrangige Grund ist der stetige Kampf um Leser und Zuschauer, deren Neugier man so ganz einfach schüren kann.

Ein jeder muss für sich selbst entscheiden, ob ein Beitrag für ihn Clickbait darstellt oder nicht.

Die Entwicklung des Schönheitsideals der Frau in den Medien

Entspricht die Entwicklung des Schönheitsideals der Frau in den Medien überhaupt dem menschlichen Ideal?

Schönheit ist eine vom Geschmack des jeweiligen Zeitabschnitts abhängige und sich auf die Variabilität der Schönheitsideale bezogene veränderbare Größe, von der eine gewisse Faszination ausgeht, und ist vor allem im Bereich der Medien maßgeblich.

Seit Beginn der Menschheit wandelt sich das Schönheitsideal der Frau durch die verschiedenen Zeitepochen, wobei die mediale Achtung des Ideals aufgrund der gedruckten Presse erst im 17. Jahrhundert erfolgte und später durch digitalen Medien gestärkt wurde.

Seither wurden die Kurven einer Frau mittels enge Korsetts kaschiert. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Trend zwischenzeitlich durch bequemere Kleidung ersetzt. Doch mit der Rückkehr des Korsetts galt die sogenannte Wespentaille und Kurven als Schönheitsideal der Frau.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte ein starker Umschwung, da zu dieser Zeit nicht mehr üppige, welche zuvor als wohlhabend angesehen wurden, sondern schlanke Körper eher dem (neuen) perfekten Frauenbild entsprachen. Infolgedessen wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine schlanke Figur mit großer Oberweite zum Ideal.

Das Medium Fernsehen fand ab dem Jahr 1935 langsam eine gesellschaftliche Relevanz. Zudem wurde unter dem Hilter-Regime auch eine möglichst athletische Figur als neues Schönheitsideal deklariert.

In der Nachkriegszeit hingegen waren wohlgenährte Frauenfiguren ansehnlich, da diese in Zeiten der Hungersnot gewissen Reichtum durch ihre fülligen Körper symbolisierten.

In den 50er und 60er Jahren waren es „züchtig bekleidete Damen“, welche dem Schönheitsideal entsprachen, wobei Marilyn Monroe als Repräsentantin der optimalen Schönheit der Frau angesehen wurde.

Den Beginn der Model-Ära leiteten jedoch eher schlanke, knochige Frauen ein. Das Model „Twiggy“ verkörperte dieses Schönheitsbild und fand auch ihren weltberühmten Künstlernamen unter anderem in einem Artikel der Stuttgarter Zeitung wieder. Das abgemagerte Frauenbild ist bis dato in den Medien und insbesondere in der Modelbranche sehr stark vertreten.

Dementsprechend fühlen sich die meisten Frauen nur durch solch einen mageren Körper attraktiv. Folglich häufen sich die Fälle von Magersucht und Essstörungen. Das Unternehmen Dove erkannte diesen gefährlichen Trend und startete zahlreiche Werbekampagnen, wie „Keine Models, aber straffe Kurven“. Diese kritisieren einerseits die bisherige Darstellung der attraktiven Frau in den Medien und sollen andererseits nunmehr das „Schönheitsideal“ in ein menschliches Ideal lenken.

Quellen

Abbildungen

Von Selfpublishern und Buchpreisbindung

Laut dem Heiligen Gral für Selfpublisher, der Selfpublisherbibel, ist der Anteil der Selbstverleger in Deutschland auf etwa drei Prozent zu schätzen, eine doch erhebliche Zahl, wenn man bedenkt, dass dabei von ca. 35 Millionen Euro Umsatz gesprochen wird. (Stand 2014) Ein Jahr zuvor lag dieser Wert bloß bei 4,4 Millionen.

Immer mehr Autoren wenden sich nicht mehr an die klassischen Publikumsverlage, sondern an Selfpublishing-Plattformen wie „epubli“ oder Amazons „BoD“ und bauen sich selbst als Verlag und Marke auf. Verfolgt man diese Autoren auf ihren Social-Media Kanälen, stolpert man nicht selten über Beiträge, in denen das eigene Buch-Baby mit immer neuen Preisaktionen beworben wird. Doch dürfen Selbstverleger den Preis ihrer Schätze ständig für Werbezwecke ändern?

Laura Newman auf ihrem Instagram-Account @lnewmanautor

Die Buchpreisbindung (BuchPrG) ist seit 2002 ein festgelegter Teil des allgemeinen Wettbewerbsrechts. Demnach definiert jeder Verlag den Preis des Buches vor dem Erscheinen. Ausnahmslos alle Händler müssen sich an diesen Preis halten. Dies wurde als eine Art Artenschutz für das Kulturgut Buch beschlossen, da sie anders behandelt werden müssen, als zum Beispiel Kleidung oder Haushaltsgeräte. Selbst E-Books sind (für Verlage) mittlerweile preisgebunden, obwohl sie eher als Dienstleistung gesehen werden.

Preisänderungen sind bei Büchern nur legal, wenn mindestens 18 Monate nach Erscheinen vergangen sind, es sich um Mängelexemplare oder ein sogenanntes „modernes Antiquariat“ handelt oder eine Gesamtübernahme mehrerer Bände stattgefunden hat. Diese Änderungen werden im VLB veröffentlicht und aufgeführt. Das BuchPrG gilt seit 2012 auch für Selfpublisher, die „gewerbs- oder geschäftsmäßig Bücher an Letztabnehmer“ verkaufen. (Über 40 Bücher in sechs Wochen)

Solange der Preis bei allen Anbietern gleichzeitig geändert wird, bewegt sich der Selbstverleger im Rahmen des Gesetzes und hat im Vergleich zu Publikumsverlagen einen klaren Vorteil. Für sie ist es leicht, den Preis mit wenigen Mausklicks kollektiv zu ändern. Diese Möglichkeit bleibt Verlagen verwehrt. Diese Preisänderungen sind für Selfpublisher grundsätzlich beliebig oft und immer möglich, jedoch wird die Häufigkeit von einer Preisaktion alle drei Monate empfohlen, um nicht in die rechtliche Grauzone der „Preisschaukeleien“ zu gelangen, deren Legalität häufig Gegenstand von Diskussionen war und ist.

Dazu kommt, dass E-Books zwar generell ein-, bei Selfpublishern jedoch von der Buchpreisbindung ausgeschlossen sind. Dies gibt ihnen wieder eine große Chance, sich gegenüber Verlagsbüchern durchzusetzen, da sie neue Leser durch niedrige Preise auf einem Markt anlocken können, der sonst von Preisschwankungen durch Wettbewerb befreit ist.

Zum Schluss werfen wir noch einen Blick auf die sogenannten „Subskriptionspreise„. Selbstverleger (aber auch Publikumsverlage) können den Preis bei Vorbestellungen ihrer Bücher um bis zu 25% senken und so den Hype um den Erscheinungstermin nutzen, um die anfänglichen Verkaufszahlen zu steigern. Dies führt zu mehr Rezensionen und größerer Sichtbarkeit. Dies gilt sowohl für das Format E-Book, als auch für Hardcover, Paperback, Taschenbuch, Broschur und alle anderen Buchformate.

Das E-Book gibt es übrigens momentan für nur 0,99 € . Ein echtes Thriller Schnäppchen also.

Laura Newman aka Claus Hammering auf Instagram

Also lautet die Antwort auf die Frage, ob Selbstverleger ständig mit Preisaktionen für ihre Werke werben dürfen: Es kommt auf Format und Häufigkeit an. Wenn Laura Newman das nächste Mal ihr „Blutparadies“ zu einem Spottpreis anbietet, kann man demnach davon ausgehen, dass es sich um das E-Book handelt. In einer Zeit, in der die Selfpublisher immer schneller Fuß fassen und sich auch immer häufiger gegen Verlagsbücher durchsetzen, wäre es allerdings kein Wunder, wenn bald auch ihre E-Books vom BuchPrG eingeschlossen werden.

Diskussion um das Framing Manual der ARD – ein Kommentar

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Vor kurzem wurde im Internet auf der Website „netzpolitik.org“ das sogenannte „Framing Manual“ der ARD veröffentlicht. Dieses löste heftige Diskussionen aus und sorgte vor Allem für scharfe Kritik von vielen Seiten gegenüber der ARD.

Das von Elisabeth Wehling – einer Sprachwissenschaftlerin, die sich auf das Framing spezialisiert hat – verfasste Dokument wurde vor zwei Jahren von der ARD in Auftrag gegeben und sollte als Diskussionsgrundlage dienen, wie sich die ARD in der Öffentlichkeit darstellen möchte. Doch das 90 Seiten lange „Handbuch“ entzündete nicht nur Diskussionen über die Selbstdarstellung der ARD, sondern weitete sich zu einer Grundsatzdebatte über die Objektivität und Nachrichtendarstellung der öffentlich-rechtlichen Sender aus.

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Elisabeth Wehling, Autorin des umstrittenen Handbuchs

Aber auch die Debatte um den Rundfunkbeitrag, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk bereits seit seiner Gründung verfolgt wurde nun wieder aus der Trickkiste der (überwiegend rechts-konservativen) Politik gezogen. So dauerte es nicht lange, bis Politiker wie Markus Söder (CSU) und Alice Weidel (AfD) die Debatte über die Kommunikationspolitik der ARD zu einer über die Rundfunkbeiträge machten. Doch worum geht es denn nun wirklich? Das Framing Manual diente, gemeinsam mit von Wehling veranstalteten Workshops, als Diskussionsgrundlage für Redakteure und Reporter der ARD wie Sprache sowie Wort- und Bildwahl Einfluss auf die Wahrnehmung und Einordnung von Fakten nehmen und welche Möglichkeiten es gibt – besonders wenn es um Selbstdarstellung geht.

Doch seitdem das Papier an die Öffentlichkeit gelangt ist sind unsachlichen Diskussionen und zynischen Kommentaren seitens der Rundfunk-Kritiker keine Grenzen gesetzt. Besonders der Zeitungen scheint die Debatte gut zu schmecken. Endlich ein goldenes Ticket um den öffentlich-rechtlichen, die der Presse seit Jahren gebührenfinanzierte Konkurrenz machen, auf dem Leim zu gehen. So schreibt die Süddeutsche Zeitung beispielsweise von „demokratiepolitisch und ethisch zweifelhaften“ Vorgängen und schimpft über den Qualitätsverlust der Hauptsender der ARD.

Abgesehen von der Skandalisierung besteht letztlich noch immer die Frage: Betreiben Journalisten -ob bewusst oder unbewusst- nicht immer Framing? Denn Framing bedeutet schlussendlich nichts anderes als die eigene Meinung in der Wortwahl wiederzuspiegeln. Man ordnet Dinge sprachlich ein – man setzt einen „Frame“. Das perfekte Beispiel liefert die SZ gleich selbst: Nicht nur wird in dem Artikel eindeutig durch Sprache ein negativer Frame gegenüber Wehling angesetzt, sondern bereits durch das Titelbild, in dem Wehling mit roten Augen und im Kontext der Debatte fast hämisch anmutendem Lächeln gezeigt wird. Es entsteht der Eindruck man bediene die Sicht der „bösen Manipulatorin“.

Letztlich bleibt also nur zu sagen, dass man in der Diskussion um das Framing Manual der ARD auf sachlicher Ebene durchaus berechtigte Kritik anbringen darf. Besonders mit Blick auf die 120.000 Euro große Vergütung Wehlings oder die nicht-veröffentlichung des Manuals durch die ARD selbst. Doch man sollte vorsichtig sein, sich auf aus dem Kontext gerissene und instrumentalisierte Zitate, Beiträge und Kommentare zu verlassen, die letztlich nichts anderes als einen die ARD negativ einordnenden Frame bilden.

Quellen:

https://www.sueddeutsche.de/medien/elisabeth-wehling-framing-ard-linguistik-sprachwissenschaft-1.4346478

https://www.sueddeutsche.de/medien/ard-framing-oeffentlich-rechtlicher-rundfunk-1.4348753

https://www.youtube.com/watch?v=Qe8o10KyDqw

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/wdr-rundfunkrat-kritisiert-framing-manual-ist-eine-dummheit/24047120.html

https://www.deutschlandfunk.de/framing-manual-ard-bemueht-sich-um-klarstellung.1939.de.html?drn:news_id=978655

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/framing-manual-ard-zahlte-120-000-euro-fuer-das-schulungspapier-16049608.html

Ist Facebook tot?

Vor nicht allzu langer Zeit war der Hype um Facebook noch sehr groß. Andere Social Media Plattformen wie ICQ, Schüler-VZ und „wer-kennt-wen“, die bis dahin sehr populär waren, verloren immer mehr an Bedeutung. Facebook sprach, im Gegensatz zu Internetdiensten wie Schüler-VZ und Gesichterparty, die eher für jüngere User bestimmt waren, Nutzer jeder Altersklasse an. Facebook war einfach innovativer, universeller und bot eine Vielfalt an Möglichkeiten. Es gab von nun an nicht nur noch die Möglichkeit mit bestimmten Personen zu chatten, man konnte auch Fotos, Videos und seinen Aufenthaltsort teilen oder auch Spiele spielen, und nicht zu vergessen; dies geschah im Vergleich zu den anderen Netzwerken natürlich auf internationaler Ebene. Aber auch die Verbreitung von aktuellen Nachrichten wurde Gegenstand des sozialen Netzwerks, was natürlich nicht nur funktionale sondern auch dysfunktionale Folgen hatte. Nämlich verbreiteten sich darunter auch Fakenews und allgemein wurde Facebook eher zum Informationsportal und einer Werbefläche, was die User ursprünglich natürlich nicht an Land zog.

Bildergebnis für soziale netzwerke nutzung alter
https://orf.at/v2/stories/2383448/2383447/

Aber so wie Facebook die oben genannten Internetplattformen irgendwann ablöste, so hat es den Anschein, als werde wohl nun auch Facebook von neueren sozialen Netzwerken ersetzt. Erkennbar wird dies z.B. an der Zahl der durchschnittlichen Verweildauer auf Facebook, die 2017 um 2 Minuten pro Nutzer gesunkenist. Vor allem Plattformen, wie WhatsApp, Instagram, Youtube und Snapchat sind momentan gerade bei jüngeren Usern sehr beliebt, wie man auf folgender Grafik erkennen kann. 

Aber wurde Facebook von solchen Internetseiten tatsächlich abgelöst? Oder hat sich die Funktion von Facebook bloß in eine andere Richtung weiterentwickelt?

Dass Facebook komplett abgelöst wurde kann man momentan noch nicht behaupten, was aber deutlich zu erkennen ist, ist dass Facebook inzwischen eher ältere Zielgruppen erreicht. Man spricht von einer Überalterung von Facebook. Dadurch zeigen sich aber natürlich gleichzeitig auch Signale einer Stagnation, da die Plattform eben jüngere User an soziale Netzwerke wie Instagram verliert, die immer mehr den Bedürfnissen der Nutzer entsprechen. Facebook ist eben als Informationsportal, bei dem größtenteils nur noch über politische Themen diskutiert wird, für jüngere Zielgruppen uninteressant geworden.

Facebook als soziales Netzwerk wird also nicht mehr zu retten sein und einen langsamen Tod sterben. Doch das Unternehmen muss natürlich nicht zwangsläufig darunter leiden, denn mit besten Voraussetzungen, nämlich „Kapital, Risikobereitschaft und einen prall gefüllten Speicher an wertvollsten Daten“ (Herbert Schuster, Digitalisierungsexperte), wird das Unternehmen für neue Big Player sorgen können.

Take-Two klagt gegen die Pinkerton


Red Dead Redemption 2

Das im Oktober 2018 veröffentliche Videospiel „Red Dead Redemption 2“ war ein großer Erfolg für das Entwicklerstudio Rockstargames. Red Dead Redemption 2 erzählt die Geschichte des Outlaws Arthur Morgan und der Van-der-Linde-Bande, die nach einem missglückten Raubüberfall auf der Flucht vor der Staatsmacht und einer Detektei namens Pinkerton ist. Das Spiel soll sehr authentisch und realitätsnah sein, was für Entwickler Rockstargames und Publisher Take-Two zum Problem werden könnte.

Die Pinkerton

Die Pinkerton Detektei ist nämlich keine frei erfundene Organistation der Entwickler, sondern eine reale Institurion. Die Detektei wurde in den 1850-er Jahren gegründet und spielte eine große Rolle im Wilden Westen. Sie waren dafür verantwortlich Personen zu schützen, Verbecherbanden auszuschalten und nahmen auch Aufträge der Eisenbahngesellschaften an, wobei sie auch gegen Gewerkschaften vorgingen. Ihr Verhalten war nicht gerade zimperlich, was auch im Spiel aufgegriffen wird.

Auch heute gibt es die Pinkerton noch. Die Detektei gehört dem schwedischen Sicherheitunternehmen Securitas AB an und nennt sich Pinkerton Consulting & Investiagtions. Die Nachfahren der Pinkerton haben nur zwei Monate nach Release des Spieles eine Unterlassungserklärung an den Publisher Take-Two gesendet, da sie gegen die Verwendung des Namen Pinkerton im Spiel protestieren. Aus ihrer Sicht besitzen sie die Rechte am Namen Pinkerton und die Darstellung der Pinkertonagenten entspreche nicht der Realität.

„In the game, Pinkertons are seen shooting horses, shooting guns and firebombs into buildings where women and children are present, and as violent villains in the community. History tells a different story.“

(Quelle: Pinkerton Red Dead Redemption II Statement, Jack Zahran)

Laut US-Medien verlangen die Pinkerton eine Beteiligung am Gewinn entweder in Form einer einmaligen Zahlung, oder in fortlaufende Tantiemen.

Take-Two reagiert mit Klage

Der Publisher von Red Dead Redemption 2 reicht daraufhin eine Klageschrift beim Southern District Court New York ein, diese bezieht sich auf die im ersten Zusatzartikel der US-Verfassung genannte Redefreiheit:

„Der Kongreß soll kein Gesetz erlassen, das eine Einrichtung einer Religion zum Gegenstand hat oder deren freie Ausübung beschränkt, oder eines, das Rede- und Pressefreiheit oder das Recht des Volkes, sich friedlich zu versammeln und an die Regierung eine Petition zur Abstellung von Mißständen zu richten, einschränkt. „

(Quelle: verfassungen.net)

Weiterhin wird davon gesprochen, dass die Pinkerton Teil der amerikanischen Geschichte sind und somit im Rahmen einer authentischen Darstellung auch weiterhin genannt werden dürften, egal in welchem Medium.

Auswirkung eines Sieges für die Pinkerton

Sollten Take-Two und Rockstargames die Klage verlieren und die Nennung des Namens Pinkerton ohne Einwilligung der Pinkerton rechtswiedrig werden, hätte dies auch eine Auswirkung auf andere Medien. In einigen Westernfilmen werden die Pinkerton benannt, Serien nutzen den Namen und andere Videospiele beziehen sich ebenfalls auf die Pinkerton. Historische Darstellungen könnten an Authentizität verlieren, da die Rolle der Pinkerton in den USA des 19. und 20. Jahrhunderts nicht unbedeutend war.

Wenn der Klage stattgegeben wird, dürften die Pinkerton genannt werden, falls dies zur öffentlichen Bildung geschieht. Wobei man sich bereits die Frage stellte, ob Red Dead Redemption 2 in den Bereich der öffentlichen Bildung gehört.

Aussichten der Take-Two Klage

Es wurde bereits der Verdacht geäußert, dass die Pinkerton sich sehr wahrscheinlich nur an Red Dead Redemption bereichern möchten und daher in diesem Fall eine Urheberechtsverletzung beanstanden. Die nicht geahndete Nutzung des Namens in anderen Medienprodukten könnte für die Publisher von Vorteil sein. Wenn die Klage von Take-Two abgewiesen werden sollte, hätte dies große Auswirkungen auf andere Medien, weshalb Take-Two gute Chancen eingeräumt werden, den Prozess zu gewinnen.

Quellen:

https://www.golem.de/news/red-dead-redemption-2-rechtsstreit-zwischen-rockstar-games-und-pinkerton-1901-138729.html

https://www.theverge.com/2019/1/14/18182017/red-dead-redemption-2-pinkerton-lawsuit-take-two-interactive-trademark-infringement

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Red-Dead-Redemption-2-Rockstar-zieht-gegen-Pinkerton-vor-Gericht-4275868.html

https://www.heute.at/digital/games/story/Die-echten-Pinkertons-klagen-gegen–RDR2–59589924

https://www.giga.de/spiele/red-dead-redemption-2/news/red-dead-redemption-2-die-pinkertons-sind-arthur-weiter-auf-den-fersen-verklagen-take-two/

https://www.playcentral.de/spiele-news/red-dead-redemption-2/rockstar-games-take-two-erhalten-klage-echten-pinkertons-id76845.html

https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/verbrechen/detektive/pwieallanpinkerton100.html

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=17&ved=2ahUKEwijzqf9wd7gAhWJzqQKHQnmAv84ChAWMAZ6BAgIEAI&url=https%3A%2F%2Fcdn.vox-cdn.com%2Fuploads%2Fchorus_asset%2Ffile%2F13693210%2FPinkerton_Red_Dead_Redemption_II_Statement.docx&usg=AOvVaw0AvZH3Inz1YKI70cFe_tLT


Youtube Burnout – Der Fluch des Erfolges

Pewdiepie, Jacksepticeye, Bobby Burns. Das sind nur drei der dutzenden Youtuber, welche in den letzten Jahren zugegeben haben an Burnout zu leiden. Immer öfter findet man neue Videos zu dem Thema, Youtuber die ihre Fans über ihren Zustand aufklären und meist auch eine Social Media Pause ankündigen. Dies kommt meist überraschend für Fans, da die Social Media Accounts der Youtuber dies oft nicht erahnen lassen. Sieht man jedoch genau hin, wird klar, das Youtuber zu sein schnell in eine Spirale abdriften kann.

Youtuberin Ell Mills redet über ihren Burnout

Eine der Betroffenen ist Elle Mills. Seit sie jung war wollte sie Youtuberin werden und so drehte sie von klein auf Videos. Es brauchte sie Jahre, doch dann kam die Popularität ganz schnell. Und plötzlich schauten ihr Millionen zu. Sie beschreibt in ihrem Video „Burn out at 19“ wie sie, obwohl Youtube ihr Traumberuf ist, einfach nicht glücklich wird. Sie sei ständig allein, gestresst, fühlt einen starken Druck. Denn wer seinen Durchbruch hat, der muss sich zumindest auf dem Level halten, wenn nicht sogar ständig selbst übertreffen. Und natürlich auch auf allen Social Media Plattformen aktiv sein und zu den Conventions gehen und stetig weiter produzieren.

Auch ihre folge Videos zu dem Thema, in denen sie von den Auswirkungen des Burnout Videos redet, aber auch zugibt, dass sie durch den Burnout eine Essstörung entwickelte, haben einen negativen Unterton. Sie weiß, dass sie sich in einem Besserungsprozess befindet, der lange Zeit brauchen wird.

Auch Youtube selbst macht es Youtubern schwer

„Youtube neigt dazu Inhalte zu belohnen, die regelmäßig hochgeladen werden.“ meint die Psychologin Kati Morton, welche selbst einen Youtube Kanal hat. Denn wer regelmäßig Inhalte hochlädt generiert auch regelmäßig Klicks und Views. So kann eine Pause dazu führen, dass Youtube die Inhalte dieser Youtuber als weniger lukrativ einstuft und somit nicht in der selben Art und Weise promotet wie zuvor. Und nicht jeder kann sich das leisten.

Ob sich Youtube auf lange Sicht erhalten kann, wenn es seinen Content Creatorn nicht entgegenkommt ist fragwürdig. Klar ist nur, dass, wenn es so weiter geht wie es ist, immer mehr Youtuber geben wird, die unter dem Druck zusammenbrechen.

Quellen:

https://www.youtube.com/watch?v=WKKwgq9LRgA
https://www.youtube.com/watch?v=SVpBue05Jjg
https://www.youtube.com/watch?v=Ye8H81RZI1E
https://www.polygon.com/2018/6/1/17413542/burnout-mental-health-awareness-youtube-elle-mills-el-rubius-bobby-burns-pewdiepie
https://www.thisisinsider.com/youtube-burnout-alishamarie-pewdiepie-casey-neistat-describe-pressures-of-the-industry-2019-1


User Generated Content – Freiheit oder Gefahr ?

Zur Zeiten von Social Media Plattformen wie Facebook, Instagram oder auch den zahlreichen Blogs kann sich jeder zu allem äußern und der Welt seine Meinung mitteilen. Diese Form des Journalismus birgt jedoch auch einige Risiken, vor allem die Glaubwürdigkeit der Beitrage wird häufig in Frage gestellt.

Unter „User Generated Content“, auch Graswurzeljournalismus oder Bürgerjournalismus genannt, versteht man Inhalte im Web, die nicht von einem Websitebetreiber oder von einem Unternehmen, sondern von den Nutzern selbst erstellt werden. Während es beim klassischen Journalismus also nur einen Sender für viele Empfänger gibt, kann beim UGC (Kurzform für User Generated Content) jeder Empfänger auch ein Sender sein und eine gemeinsame Produktion findet statt.

Schlägt also nun die Stunde des Bürgerjournalismus ?

Vor allem in Zeiten der ständigen Erreichbarkeit dient der Graswurzeljournalismus der schnellen Veröffentlichung aktueller Geschehnissen und News, beispielsweise nach einer Naturkatastrophe oder einem Terroranschlag. Auch Nachrichtensender profitieren so von omnipräsenten Informationsquellen und bauen häufig aufgenommene Fotos und Videos von Zeugen mit in ihre Artikel ein. Man kann also bereits vor dem Erscheinen der Morgenzeitschrift beim Frühstück auf dem neusten Stand sein und im Sekundentakt die aktuellsten Bilder anschauen.

Einer der ersten „Tweets“, nach dem Bombenanschlag während eines „Ariana Grande“-Konzert in Manchester, England, geschrieben eines Konzertbesuchers der vor Ort war.

Eine Gefahr: Falschmeldungen und „Fake-News“

Der Bürgerjournalismus besteht bereits seit dem 19. Jahrhundert, doch vor allem durch die, in der letzten Zeit häufig auftretenden Berichte über Falschmeldungen und sogenannte „Fake-News“, erlebt der Bürgerjournalismus eine „In-Frage-Stellung“. Er kann sein Image bezüglich seines zweifelhaften Wahrheitsgrades nicht ganz abschütteln. Einer der Hauptkritik bleibt nämlich die mangelnde Kontrolle bezüglich der Sorgfaltspflicht. Als Otto Normalverbraucher fehlt einem die Zeit, aber auch häufig die Motivation, festzustellen ob das Gelesene auch wirklich der Realität entspricht.

Anschließend kann gesagt werden dass der User Generated Content den professionellen Journalismus wohl in geraumer Zeit nicht ersetzen wird, jedoch macht er einen großen Teil davon aus. Er steht noch in den Startlöchern und seine Entwicklung kann man gespannt mitverfolgen und miterleben.

https://www.talkpoint.com/wp-content/uploads/user-generated-content.pnghttps://www.fotosearch.com/CSP991/k11800501/https://de.wikipedia.org/wiki/Graswurzel-Journalismushttps://www.airmotion-media.de/content-marketing-eine-gefahr-fuer-den-journalismus/

Oscar will auch was sagen

„I wish I was a woman, I really do.“

Mit diesen Worten kommentierte Jimmy Kimmel, Moderator der Oscar-Verleihung 2018, die Rede von Frances McDormand, die soeben die Trophäe in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin entgegengenommen hatte und alle für den begehrten Filmpreis nominierten Frauen dazu aufgefordert hatte, sich zu erheben. Vor dem Hintergrund der MeToo-Debatte eine mit Begeisterung aufgenommene Geste, deren Aussagekraft jedoch recht vage bleibt. Währenddessen ist der Satz des Moderators möglicherweise die einzige Spur von Kritik gegenüber der generellen Meinungsausrichtung der Veranstaltung.

Ansonsten schien man sich einig: Im Mittelpunkt der Verleihung stand Guillermo del Toros anrührendes, obgleich thematisch triviales, Märchen „The Shape of Water“, welches nicht als einziger Film um gesellschaftliche Minderheiten für den Besten Film nominiert war. Ein klarer Themenfokus und ein relativ einheitlicher Konsens durchzogen also die Zeremonie, deren Reichweite sich die Beteiligten durchaus bewusst sein dürften. Selbst in Deutschland erzielt die Live-Ausstrahlung mehr als 10% Marktanteil, und das trotz der, durch die verschiedenen Zeitzonen bedingt, ungünstigen Sendezeit.

Es stellt sich also die Frage, inwiefern die Verleihung die Behandlung gesellschaftlich relevanter Themen beeinflusst. Schließlich sind nicht nur im letzten Jahr vermehrt ganz bestimmte Inhalte auf den Plan getreten. So sind in den letzten fünf Jahren drei Gewinner in der Kategorie Bester Film und eine Vielzahl hierfür nominierter Werke zu verzeichnen, die sich der afroamerikanischen Kultur und der Rassenkommunikation in Amerika annehmen. Das impliziert zunächst einmal lediglich einen verstärkten Themenfokus, ist aber zugleich ein deutlicher Hinweis auf die aktuelle gesellschaftliche sowie politische Bedeutung dieser Themen.

Der in diesem Jahr nominierte „Black Panther“ mag den Einzug dieser Inhalte in das Mainstream-Kino darstellen. Während der Unterhaltungswert dieses Films fast einheitlich positiv hervorgehoben wurde, äußerte man einige Bedenken bezüglich seiner einseitigen Ideologie. Ob diese Bedenken begründet oder gerechtfertigt sind, sei offen gelassen, jedoch, Tatsache ist, dass der Film in einer langen Reihe von Comic-Adaptionen als erster das Privileg hatte, maßgeblich in die prestigeträchtige Preisverleihung miteinbezogen zu werden. Aufgrund der Qualität des Werkes als solches? Oder vielleicht als sich mit aktuellen Strömungen im Einklang befindliches Mittel zur Generierung von Aufmerksamkeit und Relevanz?

Der Gedanke, dass eine dreistündige Show genügend Zeit für ein Abwägen von jeglichem Für und Wider bietet, ist von vorneherein abzuweisen. Dennoch ist es möglich, die Verleihung als Sprachrohr für implizierte oder direkt ausgesprochene Botschaften zu nutzen – durch die Auswahl der im Rahmen der Zeremonie vorgestellten Filme, die nach Wunsch der Veranstalter möglichst kurzzuhaltenden Dankesreden und die überleitenden Kommentare des Moderators. Schlussendlich sind es einzelne Personen, die ihre Meinung nur unter dem Druck einer möglichst zu vermeidenden Kontroverse kundtun. Im Hinblick auf die diskursive Qualität ist all das daher mit Vorsicht zu genießen, da im Endeffekt vor allem der Unterhaltungswert der Show von hoher Wichtigkeit ist und Emotionalisierung und Vereinfachung als Mittel eher begrüßt als hinterfragt werden dürften.

Quellen:

www.sueddeutsche.de/kultur/oscar-inclusion-rider-ein-appell-an-die-erste-riege-hollywoods-1.3892621

www.indiewire.com/2018/03/90-academy-awards-show-review-jimmy-kimmel-grade-oscars-2018-1201935517/

www.quotenmeter.de/n/107487/oscars-2019-preisverleihung-stark-aber-auf-absteigendem-ast

www.tagesspiegel.de/kultur/black-panther-im-kino-wiege-der-menschheit/20954612.html

www.neues-deutschland.de/artikel/1096832.voelkische-und-filme-was-die-lungen-noch-hergeben.html

en.wikipedia.org/wiki/Academy_Award_for_Best_Picture

Wie homosexuelle Charaktere im TV dargestellt werden

Nicht zeitgemäß? Die Kult-Sitcom musste jüngst Kritik einstecken.

Aktuell stand die Kult-Sitcom aus den 90ern Friends stark in der Kritik. Die Show sei nicht zeitgemäß gewesen, mindestens einer der sechs New Yorker Freunde, von deren Leben die Serie handelt, hätte dunkelhäutig sein müssen, wahrscheinlich sogar einer homosexuell, hätte man den in der Großstadt herrschenden Multikulturalismus auch wahrheitsgemäß abbilden wollen.

Von anderen Seiten heißt es dennoch, die Serie sei ihrer Zeit schon weit voraus gewesen, schließlich gab es mit Ross‘ Exfrau Carol und ihrer Lebenspartnerin Susan schon gleich zwei lesbische Charaktere im engeren Umfeld der Hauptcharaktere.

Wirft man nun mal einen Blick zurück auf die TV-Landschaft der 90er Jahre, dann kann man tatsächlich sagen, dass das relativ ungewöhnlich war. Die wenigsten Shows konfrontierten ihr Publikum mit dem Thema Homosexualität. Es wurde schlichtweg totgeschwiegen, dass auch Menschen, die eine andere Sexualität ausleben, genauso Teil der heteronormativ geprägten Gesellschaft sind. Das war und ist wohl auch mit ein Grund, warum sich auch „im echten Leben“ homosexuelle Schauspieler nicht trauten, sich öffentlich zu outen.

Dass das nämlich ordentlich schief gehen kann, wurde durch den Fall von Ellen DeGeneres deutlich. Nachdem die Komikerin sich Ende der 90er Jahre in ihrer eigenen gleichnamigen Sitcom als lesbisch outete, verlor sie innerhalb weniger Stunden nach der Ausstrahlung der Coming out Folge, ihre Serie, auch weitere Engagement im Fernsehen blieben aus, eine jahrelang hart erarbeitete Karriere innerhalb weniger Minuten komplett zerstört. Erst Jahre später konnte Ellen DeGeneres mit ihrer eigenen Talk Show wieder im TV Geschäft Fuß fassen.

Den ersten kleineren Umbruch in der TV-Landschaft gab es erst Mitte der 2000er durch bahnbrechende Serien wie The L Word, in der es um eine Clique lesbischer Frauen in Los Angeles geht, oder Queer as Folk, wo es überwiegen um die Erlebnisse fünf schwuler Männer in Pittburgh geht. Auch wenn diese zunächst eher als „special interest“ gehandelt wurden und auch nicht zur besten Sendezeit gezeigt wurden, brachten sie etwas ganz neues, vorher so noch nicht dagewesenes auf die Bildschirme. Denn auch wenn sich die Macher erfolgreicher Serien vorher schon einmal getraut hatten, das heikle Thema zu behandeln, so wurde der meist kurze Ausflug der Charaktere in die Welt der Homosexuellen als „nur eine Phase“ abgetan, wie etwa bei Samantha in Sex and the City oder Marissa in OC California. Beides Darstellungen, die den Ruf der „gay community“, deren Mitglieder oft mit gerade diesem Argument zu kämpfen haben, nicht gerade verbessern konnten.

Auch heute hat man bei manchen Serien, in denen es dann tatsächlich homosexuelle Charaktere gibt, oft das Gefühl, dass diese einfach nur aus dem Grund da sind, dass man den Machern nicht „mangelnde Diversität“ oder etwa Ignoranz einer Minderheit gegenüber vorgewerfen kann, wie man es jüngst bei Friends erlebt hat.

Für die Zukunft kann man sich nur wünschen, dass sich mehr Sender oder Streamingdienste solcher Themen annehmen und es vielleicht wieder mehr solcher Serien wie The L Word oder Queer as Folk geben wird, die all den homophoben Serienfans vor allem eins vermitteln: „Wir existieren und wir leben mitten unter euch!“

Quellen:

https://www.buzzfeed.com/emilyorley/how-lgbt-representation-on-television-has-changed-over-the-l

http://mediasmarts.ca/digital-media-literacy/media-issues/diversity-media/queer-representation/queer-representation-film-television

https://i-d.vice.com/de/article/a3nqjj/warum-ist-friends-aus-heutiger-sicht-so-problematisch

https://www.vanityfair.com/style/2017/04/20th-anniversary-of-ellen-degeneres-coming-out

„Mind-Wandering“ – Wieso Nichtstun so wichtig für uns ist

Jeder kennt den Spruch „Von Nichts kommt Nichts“, aber stimmt das auch wirklich?

In unserer heutigen Gesellschaft ist ein Leben ohne Smartphone oder sonstige mobile Endgeräte schon fast undenkbar. Forscher reden oftmals sogar von einer Art Sucht, die sich mit der Entwicklung in den letzten Jahren verbreitet hat. Egal, ob man am Bahnhof steht, um auf den nächsten Zug zu warten, oder ob man einfach Zuhause Netflix nebenbei laufen lässt, man ist immer beschäftigt. Neben all der Arbeit und Vorhaben, die jeden Tag füllen im Terminplaner, verbringen die Meisten ihre Freizeit am Handy.

Ein Problem ist vor allem im Beruf zu erkennen, wenn wir immer Mal wieder auf unser Handy schauen, auch, wenn es nur das Checken von WhatsAppnachrichten oder SMS ist, denn so verlernen wir unsere Konzentration aufrecht zu erhalten für längere Arbeitseinheiten. Der Psychologe Christian Montag nennt dieses Verhalten den „Smartphone-Reflex“, da wir uns, seit es Smartphones gibt, über die Jahre genau dieses Verhalten unterbewusst antrainiert haben. Natürlich lässt sich dieser auch auf das Privatleben übertragen, denn die meisten Nutzer schauen, unabhängig von ihrer Situation, so oft sie können auf ihren Bildschirm.

Des Weiteren zeigte eine Studie der University of Texas at Austin, dass selbst das alleinige Anwesen sein eines Smartphones die Konzentration schwäche und zu allgemeinem Unwohlsein führe. Vor allen Dingen, wenn das Handy auf dem Tisch lag, egal ob angeschaltet oder nicht, seien die Testpersonen viel unruhiger gewesen, als wenn das Gerät nicht im Raum war.

https://www.opencolleges.edu.au/informed/features/mind-wandering/

So raten einige Forscher dringend das Smartphone auch Mal aus oder zumindest im anderen Raum zu lassen, weil uns sonst das sogenannte „Mind-Wandering“ verloren geht. Dieser Begriff beschreibt in der Fachsprache die einfache Selbstreflexion des Menschen. In dieser Phase sollte man sich mit nichts anderem beschäftigen, als sich selbst, um Probleme zu lösen, Dinge zu verarbeiten und der Psyche eine Auszeit zu ermöglichen anstatt ständigen Input über das Internet zu erlangen.

Einfach Mal nichts tun. Gar nichts tun, das ist die allerschwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt. – Oscar Wilde

So manchen scheint genau dies sehr schwer zu fallen, da der Mensch oft dazu tendiert sich lieber abzulenken, als sich mit sich selbst auseinander zu setzen. Jedoch ist genau das für unsere Psyche eines der wichtigsten Dinge, denn nur so kann unser Gehirn Erlebnisse verarbeiten und Blockaden lösen. Die Kreativität des Menschen wird unter anderem automatisch erhöht durch dieses „Nichtstun“ und führt außerdem zu einem viel entspannteren und ausgeglicheren Lebensgefühl.

Am Ende lässt sich also sagen, dass Nichtstun nicht immer etwas schlechtes sein muss. Natürlich sollte es nie so weit kommen, dass man dies als Ausrede benutzt, um nichts mehr arbeiten zu müssen, aber das Smartphone hin und wieder wegzulassen und zu entspannen hilft uns dabei unseren Geist auszugleichen und den Alltag stressfreier zu bewältigen.

Quellen

  • https://www.business-punk.com/2018/12/handysucht/2/
  • https://www.google.com/amp/s/amp.computerbild.de/artikel/cb-News-Handy-Studie-Handy-Ablenkung-kognitive-Leistung-21429959.html
  • https://www.google.com/amp/s/www.aphorismen.de/amp/zitat/1964

True Fruits: Wo der Kunde (kein) König ist

Durch soziale Netzwerke ist die Kommunikation zwischen Kunde und Hersteller einfacher, schneller und persönlicher geworden.

Ein Posting auf der Facebook-Seite ist schnell hochgeladen und genau so schnell kommentiert. Das birgt Konfliktpotenzial. Alleine dieses Jahr musste sich Gucci Rassismusvorwürfen, Lidl Sexismusvorwürfen und McFit Homophobievorwürfen stellen. Die Strategie mit Empörung, die in genannten Fällen auch sehr schnell zu sogenannten „Shitstorms“ ausarten können, umzugehen ist meist dieselbe. Marketingexperten empfehlen: Entschuldigen, Verständnis zeigen und Besserung versprechen. Und jetzt kommt True Fruits und macht alles falsch?

True Fruits steht unter fortlaufender Kritik für ihre Marketingkampagnen. Auf Instagram und Facebook bewerben sie ihre Smoothies mit derben Sprüchen. Dabei spielen sie oft mit Doppeldeutigkeit. So wurde zum Beispiel eine wiederverwendbare Flasche mit Trinkaufsatz mit dem Slogan „abgefüllt und mitgenommen“ beworben. Andere Säfte, die Chia-Samen enthalten mit Slogans wie „besamt & befruchtet“, oder „bei Samenstau schütteln“. Dafür wurden sie heftig kritisiert – Förderung von „Rape Culutre“ und Sexismus war der Vorwurf.  

An einem weiteren Beispiel ist gut zu erkennen, wie schnell Kommunikation im Internet schief gehen kann. Eine Kampagne in Österreich, die laut True Fruits Kritik an der rechten Flüchtlingspolitik Österreichs war, wurde von vielen als Rassismus aufgefasst, einzelne Motive wurden aus dem Zusammenhang gerissen und mehrfach auf Sozialen Netzwerken geteilt.

Die Reaktion von True Fruits – in die Offensive gehen. In einem auf Facebook veröffentlichten Statement bezeichnen sie die Empörten als „Dumme“, die ihrer Art der Kommunikation missverstehen. Anstatt zurückzurudern und einen versöhnlichen Diskurs anzustoßen versenden sie ein „kräftiges Fuck You!“ an alle die „Hetze“ gegen sie Betreiben.

True Fruits spaltet das Internet. Viele Befürworter finden es gut, dass sie sich treu bleiben. Kritiker beschweren sich über Uneinsichtigkeit und werfen dem Unternehmen vor auf Kosten von Minderheiten Aufmerksamkeit zu generieren.  

Die Reaktion spiegelt das Bild wieder, was das 27-köpfige True Fruits Team von sich selbst hat und auch nach außen trägt. Sie wollen kein gesichtsloses Unternehmen sein. Authentizität ist ihnen sehr wichtig und dabei wollen sie sich eine gewisse Unprofessionalität wahren. Sie stehen hinter all ihren Slogans, Motiven und Kommentaren im Internet. Eine externe Marketingabteilung gibt es nicht. 

„Everybody’s Darling is everybody’s Arschloch!“

Nicolas Lecloux

True Fruits will es nicht jedem Recht machen. Sie haben ein großes Vertrauen in ihre Kunden. Diese „Freundschaft“, wie die Gründer es bezeichnen, lässt sich nur schwer erschüttern. Sie haben eine Zielgruppe und dieser wird zugetraut den verwendeten Humor zu verstehen. Dass sie dabei vielen Leuten auf den Schlips treten, welche die klassische Erwartungshaltung „der Kunde ist König“, oder „der Kunde hat immer recht“, für sich verinnerlicht haben, interessiert sie wenig. Der steigende Umsatz, der 2017 bei 43 Mio. Euro lag, zeigt, dass sie mit dieser Strategie bisher großen Erfolg haben.

Was die Zukunft bringt wird sich zeigen. Aufmerksamkeit haben sie zurzeit zur Genüge. Es gibt viele die sich solidarisieren, aber eben auch viele die fest entschlossen sind True Fruits einen Strich durch die Rechnung zu machen. Eine Petition, die den Verkauf von True Fruits in Supermärkten stoppen will und zum Boykott aufruft, hat zur Zeit mehr als 31.000 Unterstützer.

Quellen

eSport – nur ein „Hobby“ oder mehr?

Wer kennt es nicht? Das typische Klischee des Gamers, welcher in gebückter Haltung vor dem flimmernden Bildschirm, ohne eine Form von sozialen Interaktionen, Stunden um Stunden verstreichen lässt. Wahrscheinlich ist die atkuelle Debatte, ob der eSport als offizielle Sportart anerkannt werden soll, für die meisten Menschen umso unverständlicher.

Sang-am World Stadium Seoul bei den League of Legends Weltmeisterschaften 2014

Seit einigen Jahren herrscht eine rege Diskussion um das Thema eSport. Mit eSport ist, laut dem 2017 gegründeten ESBD (eSport-Bund Deutschland e.V.), „der unmittelbare Wettkampf zwischen menschlichen Spieler/innen unter Nutzung von geeigneten Video- und Computerspielen an verschiedenen Geräten und auf digitalen Plattformen unter festgelegten Regeln“ gemeint. In dem im Februar 2018 veröffentliche Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD dann offenbar der Durchbruch für die eSport – Szene: Sie wollen den eSport künftig als eigene Sportart anerkennen.

„Wir erkennen die wachsende Bedeutung der E-Sport-Landschaft in Deutschland an. Da E-Sport wichtige Fähigkeiten schult, die nicht nur in der digitalen Welt von Bedeutung sind, Training und Sportstrukturen erfordert, werden  wir E-Sport künftig voll-ständig als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht anerkennen und bei der Schaffung einer olympischen Perspektive unterstützen.“


Einige Zeit ist seitdem vergangen. In Form einer Pressemittteilung lässt der sportpolitische Sprecher der SPD, Detlev Pilger, nun verkünden, dass „eSport bis auf wenige Ausnahmen nicht den Ansprüchen einer Sportart genügt“.

„Die Frage, ob eSport als Sportart anerkannt werden sollte oder nicht, hat der Deutsche Olympische Sportbund in seiner Positionierung im vergangenen Jahr eindeutig abgelehnt. Davon ausgenommen sind Spiele, die Sportarten in einer Simulation nachstellen ohne die sportprägenden Werte von Fairplay, Toleranz und Miteinander in Spielen mit gewalttätigen Inhalten zu gefährden.“

Somit ist die Diskussion erneut entfacht. Ob und inwiefern der eSport in Zukunft in Deutschland als eigene Sportart anerkannt wird, bleibt zunächst noch unklar.

eSport weiter auf dem Vormarsch

Dass der eSport immer mehr in den Fokus gerät, ist unter anderem an den steigenden Zuschauerzahlen ablesbar. Die Zuschauer können ihre Teams nicht nur von zu Hause aus, sondern auch live vor Ort in großen Hallen anfeuern. Die Anzahl der eSports – Zuschauer wird laut Prognosen innerhalb der nächsten Jahre weiterhin steigen.

Quellen:

Bildquellen:
https://eu.lolesports.com/de/artikel/2018-esports-season-wrap-up
https://www.redbull.com/de-de/esl-one-dota2-leagueoflegends-esport-arenen-2017-12-03

Quellen:
https://www.cdu.de/system/tdf/media/dokumente/koalitionsvertrag_2018.pdf?file=1
https://www.spdfraktion.de/presse/pressemitteilungen/esport-nicht-gleich-sport
https://esportbund.de/esport/was-ist-esport/
https://www.welt.de/sport/article173327349/Groko-Papier-eSport-Gemeinde-feiert-Koalitionsvertrag.html

Audio-on-Demand

Wie Spotify die Musikindustrie verändert.

Die Art und Weise wie wir Musik konsumieren hat sich durch die Digitalisierung stark gewandelt. Mussten sich unsere Eltern noch auf den Geschmack des Radio-DJs verlassen oder Plattenläden durchforsten um Ihren Lieblingssong zuhören, können wir heute online nahezu jeden Song jederzeit downloaden oder streamen.

Dieser Umstand stellte die Musikindustrie anfangs der 2000er Jahre vor ein enormes Problem. Die CD-Verkäufe brachen ein, nachdem Webseiten wie Napster oder Limewire Musik zum illegalen Download anboten. Die Antwort auf dieses Problem lieferte der Schwede Daniel Ek. Er gründete im Jahr 2006 die Firma Spotify als legale Alternative zur Piraterie.

Etwa die Hälfte der 14-29-jährigen nutzt wöchentlich einen Paid-Streaming-Anbieter (Spotify, Apple Music etc.), wie aus der ARD/ZDF Onlinestudie 2017 hervorgeht. Auch in anderen Altersgruppen gewinnen diese Anbieter stark an Bedeutung. 

Spotify setzt dabei vor allem auf personalisierte Empfehlungen, wie beispielsweise die „Dein Mix der Woche“ Playlist. Dies geschieht durch das exzessive Sammeln von Daten, was Spotify den Ruf einbrachte das am besten personalisierten Angebot im Web zu sein. 

Diese Personalisierung wird jedoch manchmal nur vorgetäuscht. So wurde 2018 das Drake Album „Scorpion“ stark über die individuelle Playlist beworben, auch gegen die Neigung einiger Nutzer. Dies geschah vor dem Hintergrund des Konkurrenzkampfes um Hip-Hop Fans mit dem größten Konkurrenten Apple Music. 

Dabei wird weit mehr als nur das Marketing an die Nutzung angepasst. Das klassische Album verliert immer weiter an Bedeutung, zunehmend werden mehrere kleinere Releases von der Musikindustrie bevorzugt. Dieses Prinzip setzte der US-Künstler Kanye West im letzten Jahr gekonnt um. Statt wie zuvor ein ca. einstündiges Album zu veröffentlichen, erschienen zwei 23 minütige EPs. Dies streute die Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum.

Aus ökonomischer Sicht löste das Streamen die Plattenverkäufe jedoch nicht ab. Die Live Shows der Künstler stellen heute die größte Einnahmequelle der Musikindustrie. Mithilfe der Datenberge Spotifys, lassen sich Tourneen deutlich zielgenauer planen. Die britische Folk-Musikerin Lucy Rose entdeckte mit Hilfe von Spotify ihre Fangemeinde in Lateinamerika. Daraufhin spielte sie statt kleiner Club Gigs in Europa eine mehrmonatige Tour in Mittel- und Südamerika.Musiker mit kleineren Fangemeinden können jedoch kaum davon profitieren. Sie sind darauf angewiesen alternative Wege der Finanzierung zu nutzen.

Doch auch der einzelne Song ist dem Wandel unterworfen, da ein Song erst nach 30 Sekunden als gehört gilt und damit monetisiert wird, liegt ein besonderer Fokus bei der Produktion auf eben diesen 30 Sekunden vor. Dies zeigt sich in den „All-Time-Top 20“ von Spotify, in denen kaum ein Intro länger als 10 Sekunden dauert.

Auch wenn Spotify einigen Nutzern als Segen erscheint, der sie unentwegt mit neuer Musik an jedem Ort und zu jeder Zeit versorgt, ist es doch auch ein Sinnbild für die fortschreitende Ökonomisierung der Kunst. So kann durch die Macht von Spotify ein Künstler zum Weltstar aufsteigen oder im Sumpf der Bedeutungslosigkeit versinken.

Quellen:

http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/files/2017/Artikel/917_Schroeter.pdf

https://de.wikipedia.org/wiki/Spotify

https://www.funk.net/channel/walulis-1031/spotify-schlimmer-als-raubkopieren-walulis-1566472

https://www.netzwelt.de/spotify/testbericht.html

Nachrichtensperre in Australien

„CENSORED. The world is reading a very important story that is relevant to Victorians. The Herald Sun is prevented from publishing details of this significant news. But trust us, it’s a story you deserve to read.“

So lautet die Titelseite der australischen Tageszeitung „Herald Sun“ vom 13. Dezember 2018, denn über den Gerichtsprozess dürfen die – in Australien verfügbaren – Medien nichts berichten. Auch die SZ darf in ihrer Online-Ausgabe keine Namen nennen.

Warum?

Die Nachrichtensperre wurde von Victorias Bezirksgericht in Melbourne vor Prozessbeginn verhängt, um dem Angeklagten einen fairen Prozess zu gewährleisten. Hintergrund ist die mögliche Beeinflussung der Geschworenen durch die Berichterstattung. Die Strafen bei Nicht-Einhaltung sind hoch: Bis zu 5 Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe sind denkbar. Die SZ berichtete am 27. Februar 2019, dass bereits mehrere Medienhäuser in Australien Post von der Generalstaatsanwältin Kerri Judd bekamen, in welcher Judd ankündige „gegenwärtig beabsichtige ich, ein Verfahren wegen Missachtung gegen Sie einzuleiten.“

Worum ging es?

George Pell, Kardinal der katholischen Kirche und Finanzchef des Vatikans, wurde wegen mehrfachen sexuellen Kindesmissbrauchs angeklagt und bereits vom Geschworenengericht am 11. Dezember 2018 für schuldig gesprochen worden. Die Nachrichtensperre wurde aber aufgrund eines möglicherweise folgenden Verfahrens aufrecht erhalten.

Kritik an der Nachrichtensperre

Gerade im Zeitalter des Internets und der sozialen Medien kann eine Nachrichtensperre nutzlos sein, da Artikel aus Printausgaben schlicht fotografiert und über Social Media geteilt werden können, wie das Beispiel um den Prozess von George Pell zeigt. Auch setzen sich einige große Medienhäuser gegen die Nachrichtensperre durch. In diesem Fall haben sich einige Journalisten stark dagegen aufgelehnt. „Der Richter war damals so wütend […]. Es sei eine sehr ernsthafte und ungeheuerliche Verfehlung gewesen. Er wollte ein Exempel statuieren“, so Amanda Meade, Journalistin des Guardians in einem Interview des Deutschlandfunks.

Wieso ist es möglich?

Die National Security Amendment Bill befasst sich mit dem Schutz der nationalen Sicherheit, zu dessen Einhaltung auch eine Nachrichtensperre verhängt werden kann.

Rechtslage in Deutschland

Grundsätzlich ist eine Nachrichtensperre, wie sie in Australien praktiziert wird, hierzulande nicht erlaubt, in Sonderfällen jedoch möglich. §4 Abs. 3 des NPresseG besagt, dass „allgemeine Anordnungen, die einer Behörde Auskünfte an die Presse verbieten, sind unzulässig“. Gleiches steht auch im Landespressegesetz Rheinland-Pfalz.

Ausnahmesituation

Im Jahr 1977 verhängte Helmut Schmidt eine Nachrichtensperre im Zuge der Entführung Hanns Martin Schleyers durch Linksextremisten der RAF.

Nachrichtensperre – sinnvoll oder nicht?

Angesichts der Zahlen der verhängten Nachrichtensperren in Australien (knapp 1600 im Zeitraum von 2014 – 2016 in Victoria), nutzen australische Gerichte diese Möglichkeit der Sicherstellung eines fairen Prozesses häufig. In Australien gibt es neben Geschworenengerichten auch die Möglichkeit Berufsrichter, welche laut Selbstverständnis nicht beeinflussbar sind, einzusetzen, um dem Angeklagten einen fairen Prozess zu ermöglichen. Somit ist die Nachrichtensperre zwar ein Mittel Beeinflussung zu minimieren, gerade im Zuge der sozialen Medien und des Internets nicht immer sehr erfolgreich, da Fotos der in der SZ gedruckten Artikel auf sozialen Netzwerken geteilt wurden und so auch für Australier zugängig waren. Auch wären sie in Deutschland nicht ohne weiteres denkbar, da dieser Eingriff in die Pressefreiheit gegen das Gesetz ist.

Disney Plus- Kommt hier der Netflix-Killer?

Götterdämmerung bei Netflix & Co.? Disney will 2019 mit seinem eigenen Streamingdienst „Disney Plus“ an den Start gehen und bietet zum Beginn einige exklusive Inhalte aus den hauseigenen Produktionsstudios an. Das ganze preiswerter als Netflix und Amazon Prime, aber was hat es damit genau auf sich?

Angekündigt ist Disney Plus für die zweite Jahreshälfte in 2019 und ist die neue Streamingplattform aus dem Hause Disney. Angeboten werden vor allem Produktionen von den eigenen Studios des Mäusekonzerns, wie Marvel Studios, die das MCU um eine Serie über Loki (Tom Hiddlestone) erweitern sollen, aber auch Lucasfilm, die die beliebte Animationsserie „Star Wars: The Clone Wars“ um eine finale Staffel ergänzen. Darüber hinaus soll zum Pixar Film „Die Monster AG“ eine Serie realisiert werden; ebenfalls sollen auch viele Inhalte von National Geographic kommen. Allgemein orientiert sich das Programmangebot an familienfreundlichen Inhalten; zum Beispiel, soll es keine Filme mit einem „R-Rating“ geben (nicht für Jugendliche unter 17 Jahren).

Netflix rüstet auf

Es kommen also harte Zeiten auf Netflix zu, denn Disney Plus könnte den Wettbewerb ordentlich ankurbeln. Netflix ist derweil aber nicht untätig und möchte neben eigenen Erfolgsproduktionen wie „Stranger Things“, auch ein familien- und kinderfreundlicheres Programm anbieten; geplant ist zum Beispiel eine Pinocchio Adaption im Stop-Motion-Stil von Oskar Preisträger Guillermo del Toro. Darüber hinaus ist Netflix eine Kooperation mit dem Filmstudio Paramount eingegangen, die einige ihrer nächsten Filme exklusiv auf Netflix zur Verfügung stellen.

Jedoch hatte Netflix vor der eigentlichen Veröffentlichung von Disney Plus, schon mit den dadurch verursachten Problemen zu kämpfen; mit „The Punisher“ und „Jessica Jones“ wurden nun auch die letzten beiden Serien, die aus der Kooperation von Netflix und Marvel entstanden sind, abgesetzt. Auch erscheint eine Fortsetzung dieser Serien auf Disney Plus eher unwahrscheinlich, da die Serien, durch ihren hohen Gewaltgrad nicht in das familienfreundliche Profil des Streaminganbieters passen. Hier tritt der Anbieter „Hulu“ auf den Plan, der bislang zu 21st Century Fox gehörte, jedoch durch die Übernahme des Mutterkonzerns durch Disney auch Teil von Disney Plus werden könnte, oder parallel existiert und eben Erwachsenen orientierte Unterhaltung anbieten könnte.

Es bleibt abzuwarten wie Disney Plus final realisiert werden wird, aber eins bleibt sicher: Disney Plus kommt und wird den Streaming Markt ordentlich aufmischen. Für Netflix wird der Launch eine große Herausforderung darstellen, aber letztendlich kann der Endkonsument nur profitieren, denn Konkurrenz belebt das Geschäft.

Quellen:

https://www.tvguide.com/news/disney-streaming-service-everything-to-know/

https://www.digitaltrends.com/movies/disney-plus-streaming-service-news/

http://www.filmstarts.de/nachrichten/18523617.html

https://www.tv-media.at/top-storys/netflix-ruestet-sich-zum-kampf-gegen-disney

https://www.stern.de/digital/homeentertainment/warum-netflix-wegen-disney-die-preise-erhoehen-muss-8538640.html

https://www.horizont.net/medien/nachrichten/dank-uebernahme-von-21st-century-fox-wie-disneyim-kampf-gegen-netflix-und-co-bestehen-will-168851

https://curved.de/news/hulu-kommt-der-netflix-konkurrent-nach-deutschland-633643

Der Einfluss von Instagram auf Touristenströme

Wir alle kennen sie, Fotos aus aller Welt, so wunderschön, dass man sich wünscht in den nächsten Flieger zu steigen und genau diesen Ort zu besuchen. Besonders Influencer auf Instagram sorgen für den Ausbruch von Fernweh vieler Nutzer. Doch wie sieht die Realität dann wirklich aus, wenn man am vermeintlichem Traumort ankommt und nicht die erwartete Idylle vorfindet,  sondern sogar Schlange stehen muss,  für das perfekte Foto? Gegenden, die früher einmal ein wundervolles Naturschauspiel boten, werden heute teilweise von Touristen überrannt.  Die „Geheimtipp Locations“, wie sie von Influencern dargestellt werden, hat man schon lange nicht mehr für sich alleine.

„Besucher müssen in der Hochsaison bis zu vier Stunden für ihren Selfie-Moment anstehen“ (Anonymer User in Alpine Magazine)

“Es gibt viele Orte dieser Welt, die mittlerweile den Reiz verloren haben, weil sie einfach durch die modernen Medien zu präsent geworden sind.“ (Tobi Scheller, 18.12.2018 in Alpin Magazine )

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That one time I hiked Trolltunga, in Norway … ?

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Schlange stehen für das perfekte Foto an der durch Instagram bekannten Trolltunga Schlucht.

Nicht selten werden heutzutage Urlaube extra dem perfekten Ort für ein bestimmtes Foto angepasst. Es wird ganz gezielt nach einer Kulisse gesucht, wo das perfekte Instagram Bild entstehen kann. Reiseziele werden demnach nach der so genannten „Instagramability“ ausgewällt. Als Instagramability bezeichnet man die besondere Eignung eines Ortes für einen Instagram Post. Eine britische Studie des Ferienhaus-Versicherers Schofields Insurance ergab 2017, dass 40 Prozent der 18- bis 33-Jährigen ihre Reiseziele nach deren „Instagramability“ aussuchen.

Natürlich wird durch dieses Phänomen der Tourismus in so manchen Orten angekurbelt, was auch einen positiven Effekt haben kann, wenn ein Ort bekannter wird und die Einheimischen profitieren können. Leider ist dies nicht immer der Fall, denn duch den Massentourismus der entstehen kann, gibt es einige negative Effekte. Durch die Massen an Touristen kann ein Ort schnell verunstaltet werden: Müll, der liegen gelassen wird, Stau und unvorbereitete Anwohner, die ihre Lebensgewohnheiten ändern müssen.

Besonders Influencer haben einen großen Einfluss auf die Folgen eines Postes aus dem Urlaub und damit eine große Verantwortung zu tragen. Es ist wichtig, dass Ihnen der Einfluss ihrer Post durchaus bewusst ist.

Was kann man dagegen tun? Vielleicht sollte man sich die Frage stellen, ob man wirklich genau denselben Ort besuchen möchte, der auf sozialen Netzwerken gehyped wird oder, ob man nicht sogar eine genau so schöne Stelle etwas außerhalb der Touristenmassen finden kann. Wenn man selbst mal einen außergewohlichen Fotospot entdeckt hat, sollte man darauf verzichten, die genaue Locatin Preis zu geben, damit dieser eine geheime Entdeckung bleiben kann.

„Ich mache es genau andersherum: Schauen was „In“ ist und dann genau diese Orte meiden.“ (Anonymer User via Voting-Tool in Alpine Magazine)

http://www.alpin.de/28936/artikel_massentourismus_durch_instagram__diskutiert_mit_.html

http://www.spiegel.de/reise/fernweh/peru-der-regenbogenberg-wird-zur-neuen-touristenattraktion-a-1177168.html

https://www.pcwelt.de/a/sight-seeing-instagram-ruiniert-die-natur,3462612

https://www.focus.de/reisen/reise-news/ein-alptraum-fuer-einheimische-muell-und-touristenmassen-wie-soziale-medien-idyllische-orte-zerstoeren_id_9773320.html