Wenn am Abend gegen 21 Uhr auf dem Kinderkanal ?Bernd das Brot? Feierabend macht, schaltet sich auf gleichem Sendeplatz Thomas G. Hornauer mit seinem ?Kanal Telemedial? ein. Der ?Esoteriksender? schwingt von 21 bis 6 Uhr über analogen Satelliten und ist über Astra digital 24 std. zu sehen.
2005 wurde dem Sender durch die Landesmedienanstalt Baden-Württemberg die Lizenz entzogen , worauf ?Kanal Telemedial? scheinbar nach Wien in Österreich umzog. Laut FAZ habe aber nun auch die österreichische Medienaufsichtsbehörde den Lizenzentzug des Senders beschlossen. Dies hingegen geschehe aber nicht aus inhaltlichen Aspekten, schreibt die Zeitung, sondern weil der Sendebetrieb nicht regelmäßig aus Österreich gestaltet werde. Denn nach wie vor gestalte der Sender sein Programm aus Ludwigsburg in Deutschland, was gegen die Nutzungsbedingungen der österreichischen Sendelizenz verstoße. Die Medienaufsichtsbehörde habe dies bei einer Ortsbegehung festgestellt.
Im Folgenden möchte ich den immateriellen Handel des Senders näher erklären:
Der Sender finanziert sich über den ?Impulsausgleich?, den ?telemedialen Energieausgleich?. Diesen Energieausgleich leisten die Zuschauer, indem sie kostenpfichtige Anrufe bei dem Sender tätigen. Denn so würden sie den Sender für die „telemediale Lebenshilfe“ entschädigen mit der er gegenüber den Zuschauern in Vorleistung trete, erklärt Geschäftsführer Hornauer.
Der finanzielle Aspekt verdichtet sich dann auch zum Mantra des Programms, das da lautet: ?Bitte, liebe Zuschauer, rufen sie an und leisten Sie ihren Energieausgleich.? Der Moderator Thomas G. Hornauer bezeichnet sich selbst als das Medium einer neutralen Spiritualität, was immer das auch heißen mag, und er taufte sein Programm zur ?telemedialen Lebensschule?.
Inhalte der Sendung die stets aus dem esoterisch bunt dekorierten Studio sendet, sind:
– Der ?Orange Table? ? an diesem Tisch werden mit Zuschauern live Gespräche geführt.
– Trommeln und Tanzen für Europa oder andere Themen
Wer das Programm einschaltet und meint, er habe versehentlich in eine Comedy-Sendung mit guten Komikern gezappt, sollte wissen, dass Helge Schneider oder Hape Kerkeling wirklich nichts mit diesem Sender zu tun haben. (letztlich sollte man das aber auch nicht ganz ausschließen) . Thomas G. H. hat auch schon eine zünftige Fangemeinde mit diversen Gruppen im studiVZ.
Doch die Schattenseite dieses lustig anzuschauenden Programms ist umfassend und die Kritik der FAZ dazu einleuchtend. So heißt es dort, ?dass Zuschauer animiert werden, teure Telefongespräche zu führen, und ihnen eine psychologische, gar zukunftsdeutende Beratung angedient wird, die nichts von dem hält, was den Anrufern versprochen wird.? In einem ähnlichen Fall, ?Astro TV?, berichtete die FAZ über eine psychisch kranke Frau, die wegen Gebühren von rund 38.0000 Euro an den Rand des Ruins gerutscht war.
Ein Gedanke zu „Kanal Telemedial vor dem Aus ?“
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