Die Medien stehen in der Kritik, zu negativ zu sein. Man lese nur schlechte Nachrichten wie Katastrophen, Terroranschläge, Verbrechen, Spannungen oder Skandale. Doch dieses Prinzip des Journalismus, dass nur schlechte Nachrichten gute Nachrichten seien, scheint zu wirken, macht ein Medium vermeintlich erst interessant, Quoten und Auflagen entsprechender Sendungen und Zeitungen sind hoch. Diese starke Neigung zu schlechten Nachrichten wird evolutionspsychologisch begründet: Die Warnung vor einer Gefahr war bereits für den Steinzeitmenschen sehr wichtig, um sein Leben zu schützen. Diese Sensibilität scheint auch uns noch innezuwohnen. Doch im Gegensatz zu damals hat die ständige „Warnung vor Gefahren“ einen negativen Einfluss auf uns; sie kann uns verunsichern und unglücklich machen.
Durch die heute zur Verfügung stehenden technischen Mittel, sind schlechte Nachrichten sehr lange präsent in den Medien, was zu einer zusätzlichen Belastung der Beteiligten einer Katastrophe oder eines Terroraktes führt. Außerdem wird zum Beispiel im Fall eines Verbrechens dem Täter eine Aufmerksamkeit geschenkt, die er eigentlich nicht verdient. Es besteht die Gefahr einer Verherrlichung.
Der mediale Drang zu Sensationen sollte nicht nur den Boulevardzeitungen und bestimmten TV-Magazinen zugeschrieben werden. Wir als Empfänger und Konsumenten willigen schließlich in das Streben nach außergewöhnlichen und somit auch schrecklichen oder skandalösen Nachrichten ein und fordern somit diesen Sensationsjournalismus.
Natürlich werden die Medienformate auch weiterhin schlechte Nachrichten veröffentlichen. Schließlich ist es ihre Aufgabe, die Bevölkerung hinreichend zu informieren und aufzuklären. Außerdem wollen wir ja auch wissen, was auf der Welt passiert, und nicht die Augen verschließen. Allerdings würde es uns allen gut tun, wenn die Dauer und Intensität der Präsenz solcher schlechten Meldungen verringert werden würde. Nicht jeder möchte die Bilder von Opfern oder traurige Interviews ihrer nahestehenden Angehörigen sehen und damit sein emotionales Wohlbefinden belasten. Doch entsprechende Fernsehsendungen sind oft voll davon und diesen Eindrücken zu entgehen, scheint meist unmöglich. Da hilft es nur, das Empfangsgerät mal abzuschalten, um diese Fülle an Informationen zu meiden und den Ereignissen nicht die gewünschte Aufmerksamkeit zu schenken.
Quellen:
Ein Gedanke zu „Only bad news are good news?“
Kommentare sind geschlossen.